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St. Marienkirche Baukau.

'Sephardische Himmelsgesänge'

Chorkonzert in St. Marien Baukau

In der katholischen Kirche St. Marien in Baukau findet am Sonntag, 11. Juni 2023, ab 18:30 Uhr, ein großes Chorkonzert mit einer Uraufführung „Sephardische Himmelsgesänge“, einer neuen Komposition (2023) von Prof. Torsten Laux für Chor, Solo-Sopran und Orgel statt. Das Chorkonzert wird der Kirchenchor St. Marien und Projektsänger-/innen zusammen mit dem Kammerchor „ Capella Vocalis“ und Mitgliedern der ev. Kantorei St. Augustin der Bonner Kantorin der ev. Kirche St. Augustin Barbara Dünne gestalten.

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Barbara Dünne wird an diesem Abend als Solo-Sopranistin zu hören sein. Seit 2013 besetzt sie die Kantorenstelle in der Ev. Thomas-Kirchengemeinde Bad Godesberg. Sie leitet viele Chöre, darunter den Kammerchor Bilkanto der Friedenskirche Düsseldorf. Als Konzertsängerin ist sie in der gesamten Kirchenmusik zu Hause. Prof. Torsten Laux wird die Chöre an der Orgel begleiten. Die Gesamtleitung des Konzerts liegt in den Händen von Yvonne Kortmann.

Der Zyklus „Sephardische Himmelsgesänge“ ist in fast gottesdienstähnlicher Dramaturgie aufgebaut:

Vorspiel/Praeludium: „Sephardische Introduction“ (nur instrumental) – Introitus/Psalm: „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ (mit Sopran solo, Chor und Instrumenten)– Kyrie: „Oh Herr, erbarme dich über mich“ (nur Sopran solo )– Vater unser: „Vater unser“ (nur Sopran solo und Orgel) – Segen: „Aaronitischer Segen“ (mit Sopran solo, Chor und Instrumenten) – Schluss: „Himmlisches Halleluja“ (alle Mitwirkenden!)

Bei der Psamvertonung „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ von Torsten Laux sowie bei den anderen Chorwerken handelt es sich also um aktuelle Stücke des frühen 21. Jahrhunderts, die religiösen Text mit seine ermutigende Botschaft verstärkender Musik verbinden. Den dabei verwendeten Stil könnte man „Neo-Impressionismus“ nennen. Aber was bedeutet das?

Die Impressionisten gaben sich nach dem ambitionierten Aktionismus der Spätromantik mühelosen Traumwelten, gemütlichem Behagen, zielloser Zerstreuung und passiver Betrachtung hin. Die Avantgarde des 20. Jahrhunderts dagegen wollte sich durch Provokation, Innovation, Selbstreflexivität und die Überschreitung von Grenzen auszeichnen. Theodor W. Adorno, Musikästhet der 1960'er Jahre lehnte in dieser Epoche musikalische Bezüge zur vergangenen Romantik als Kitsch ab. Musik wurde immer absoluter, komplexer, kakophonischer, immer weniger verständlich und verschloss sich zunehmend in einen bezugslosen Elfenbeinturm. Nun aber löst die weitere Entwicklung im noch jungen 21. Jahrhundert den im 20. Jahrhundert ad absurdum geführten Selbstzweck des Fortschritts auf und führt dadurch zu neuen Freiheiten.

Nach der Jahrtausendwende erleben wir jetzt eine Zeitenwende in der Musikgeschichte.

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Es ist wieder erlaubt, schöne Musik zu komponieren, die mit relativ wenig Aufwand effektiv zur Aufführung gebracht werden kann. Ideen, Überraschungen, Dissonanzen und Provokationen können als Ausdrucksmittel integriert werden. Musik kann wieder eine Botschaft transportieren. Musik darf einen Text interpretierend zum Ausdruck bringen und intuitiv zugänglich machen.

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  • Sonntag, 11. Juni 2023, um 18:30 Uhr
| Quelle: Yvonne Kortmann (Kantorin und Kirchenmusikerin St. Dionysius Herne