
Ausbildungsprogramm NRW
Chance für Jugendliche auf Ausbildung
Wetter. Eine Ausbildung ist für junge Menschen der erste Schritt in Richtung Berufsleben, Selbständigkeit und finanzielle Unabhängigkeit. Für Betriebe ist sie ein wichtiger Faktor, um sich qualifizierten Nachwuchs aufzubauen. Doch im Mittleren Ruhrgebiet gibt es nicht genügend Ausbildungsstellen für alle. Um diese Not abzumildern, hat die Landesregierung das Ausbildungsprogramm NRW entwickelt. Mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds werden zusätzliche Ausbildungsstellen gefördert. In den nächsten vier Jahren sollen über 1.000 zusätzliche Stellen in NRW jährlich entstehen – 48 davon im Mittleren Ruhrgebiet. Betriebe, die jungen Menschen eine Chance geben, die Talent und Motivation für einen Berufs mitbringen, erhalten einen Zuschuss von 400 Euro pro Azubi und Monat für 24 Monate (bei Vollausbildung). Damit der Abschluss auch gelingt, finanziert das Land zusätzlich die Betreuung durch einen zertifizierten Bildungsträger.
Als zusätzlich gilt der Ausbildungsplatz, wenn der Betrieb nicht ausgebildet hat oder nun insgesamt mehr Ausbildungsverträge bei der Kammer eintragen lässt als im Durchschnitt der letzten vier Jahre. Jugendliche mit ungünstigen Startvoraussetzungen zum Beispiel aufgrund einer Zeugnisnote oder noch nicht perfekter Deutschkenntnisse – bekommen die Chance auf eine Ausbildung in ihrem Wunschberuf. Die individuelle Begleitung durch einen Bildungsträger unterstützt die persönliche Entwicklung der Auszubildenden und bietet Hilfestellung – etwa bei der Aufarbeitung von fachtheoretischem Wissen oder Fragen und Problemen, die im sozialen Umfeld oder Ausbildungsalltag entstehen. Grundlage für die Auswahl der Ausbildungsberufe ist eine in der Regionalen Ausbildungskonferenz der IHK abgestimmte sogenannte Positivliste. Diese enthält Ausbildungsberufe, die in der Region sinnvoll sind und gute Übernahmechancen besitzen.
Die Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet ist die koordinierende Stelle für das Ausbildungsprogramm NRW. Zu Beginn des Ausbildungsjahres organisierte die RMR gemeinsam mit der Regionalagentur Märkische Region eine Kick off-Veranstaltung zum Programm bei der Kolping Bildungszentren Ruhr gGmbH in Wetter, an der Vertreter der Kammern und Verbände, Wirtschaftsförderungen, Arbeitsagenturen, Jobcenter , die Kommunalen Koordinierungsstellen des Übergangsmanagements „Kein Abschluss ohne Anschluss“ und umsetzende Bildungsträger teilnahmen. Der erste Durchgang hat bereits begonnen. Noch bis Ende Januar 2019 besteht die Möglichkeit, einen zusätzlichen Ausbildungsplatz einzurichten und sich fördern zu lassen. Die Träger akquirieren derzeit Ausbildungsstellen. Interessierte Unternehmen aus Herne sollten sich bei Christina Giesen vom Diakonischen Werk Gladbeck-Bottrop-Dorsten Arbeit und Bildung gGmbH mit Sitz am Eickeler Markt 3 a in Herne, Tel 02325/ 5887040, melden.