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Der Ostbach gilt als Vorzeigeprojekt im Bereich Gewässer-Renaturierung in Herne.

Emschergenossenschaft investierte in Herne 434 Millionen Euro

Bilanz des Emscher-Umbaus in Herne

Mit dem Erreichen der Abwasserfreiheit in der Emscher (halloherne berichtete) ist das Generationenprojekt Emscher-Umbau nach 30 Jahren abgeschlossen. Auch für die Menschen in Herne ist das ein historischer Moment. Besonders die direkt Anwohnenden freuen sich über die Abwasserfreiheit der Emscher. Die Emschergenossenschaft liefert nun Zahlen rund um das Generationenprojekt für die Stadt Herne.

Zum Emscher-System gehören neben der Emscher selbst auf Herner Stadtgebiet zusätzlich unter anderem noch der Börniger Bach, der Dorneburger Mühlenbach, der Hüller Bach, der Landwehrbach, der Ostbach und der Schmiedesbach. Für die Abwasserfreiheit wurde in Herne ein völlig neues unterirdisches Kanalsystem angelegt: 30 Kilometer lang, 358 Millionen Euro hat die Emschergenossenschaft allein in den Kanalbau investiert.

Wasserläufe umgestaltet

Zusätzlich zum Kanalsystem wurden bereits auch Wasserläufe auf einer Länge von insgesamt drei Kilometern umgestaltet. Dafür investierte die Emschergenossenschaft 40 Millionen Euro. Insgesamt – inkl. Pumpwerken etc. – flossen in Herne rund 434 Millionen Euro in die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität durch den Emscher-Umbau.

Hier an der Kurhausstraße in Herne ist der Dorneburger Mühlenbach bereits renaturiert worden.

Pünktlich zum Jahresende 2021 erreichte die Emschergenossenschaft die Abwasserfreiheit in der gesamten Emscher. Zum ersten Mal seit rund 170 Jahren fließt durch die Emscher kein Schmutzwasser mehr. Auch für die vielen Nebenläufe wurde das ambitionierte Ziel erreicht: Auch in ihnen fließt seit dem 31. Dezember 2021 kein Abwasser mehr. Über unterirdische Sammler wird die Schmutzfracht aus der Region nun direkt in den Abwasserkanal Emscher (AKE) eingeleitet. Das Berne-System in Essen wird im Laufe dieses Jahres nachziehen. Dort wurden die Bauarbeiten durch die Umsiedlung eines seltenen Vogels – der Wasserralle – um fünf Jahre verzögert.

Böschungen flacher und vielseitiger gestalten

Die Abwasserfreiheit ist ein wichtiger Schritt in Richtung ökologischer Umgestaltung. Nun kann die Emschergenossenschaft die sauberen Gewässer naturnah modellieren: Die Betonsohlschalen werden entfernt, die Böschungen flacher und vielseitiger gestaltet. Dort, wo der Platz es zulässt, erhalten die einst technisch begradigten Flüsse wieder einen kurvenreicheren Verlauf. Das Ziel ist die ökologische Verbesserung des Flusses und die damit einhergehende Neu- oder Wiederansiedlung von Tier- und Pflanzenarten in den kommenden Monaten und Jahren.

Donnerstag, 6. Januar 2022 | Quelle: Emschergenossenschaft