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Stichwort: Liebe. Ausstellung in der Ev. Johanneskirche Eickel. im Bild ein Werk von Eva Stotz: 'Ein Weg'.

Ev. Johanneskirche Eickel

Ausstellung - 'Stichwort: Liebe'

Das Kunstprojekt geht weiter: Im Mai 2020 war mit - Stichwort: Glaube - der erste Teil des Kunstprojektes - Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei und das eine Kreuz - in der Christuskirche in Wanne-Mitte zu sehen. Daran beteiligten sich Künstler aus dem Ruhrgebiet, die sich diesen Themen, von denen keines behaupten kann, wirklich neu zu sein, künstlerisch nähern. Jetzt ist mit - Stichwort: Liebe - der zweite Teil der Kunstreihe in der Ev. Johanneskirche in Eickel zu sehen. Konzipiert ist das Projekt für vier Ausstellungen, wie Hans-Jürgen Jaworski aus dem Kreis der Veranstalter, Kunst und Kultur im Kirchenkreis Herne, während des Gesprächs zur Ausstellung am Donnerstag (6.10.2021) erklärt.

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Brief des Paulus an die Korinther

im Bild: Hans-Jürgen Jaworski und Edelgard Sprengel mit dem Türblatt 'Ratlos' von Thomas Stüke.

Angelehnt ist der Titel an den letzten Satz des 1. Briefs des Apostel Paulus an die Korinther (1.Korinther 13): „Nun aber bleiben Glaube, Hoffung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ In besagtem Brief geht es Paulus um das Miteinander in der Gemeinde und scheint klar, dass diese drei unerlässlich für die Menschen sind. Das hat die Künstlergruppe aufgegriffen. „Wir haben uns allerdings für die Reihenfolge Glaube, Liebe, Hoffnung entschieden, da wir die Ausstellungen zu verschiedenen Jahreszeiten zeigen wollten: Hoffnung im Winter, Liebe im Frühling, Glaube in der Passionszeit. Aber durch Corona kam es ja anders. Zum einen wurde es in die Länge gezogen und verschiedene Lichtsachen konnten nicht realisiert werden“, erzählt Hans-Jürgen Jaworski. „Zudem kamen wir dadurch auch mit den Jahreszeiten durcheinander.“

Jetzt also Stichwort Liebe in der Johanneskirche: Die Liebe, die für viele Menschen einen höheren Stellenwert hat, als zum Beispiel die Hoffnung oder der Glaube. Die Liebe, die sich vielseitig zeigt, die als Bezeichnung für die stärkste Zuneigung untereinander herhält, die die tiefe Verbundenheit zur Natur, zum Nächsten, zu Gott, zu sich selbst, zu seinem Partner oder auch zu den Eltern oder den Kindern ausdrückt. 17 Künstler haben sich in dieser Gruppenausstellung mit dem Thema beschäftigt und in jedem Kunstwerk - Bilder, Objekte, Installationen oder auch Aktionen - spiegeln sich die unterschiedlichsten Liebesarten wider.

Stichwort: Liebe. im Bild: Hans-Jürgen Jaworski mit seinem Kunstprojekt: 'Müllmann'.

Christus als Müllmann

Da ist zum Beispiel eines der Kunstwerke von Jaworski, das vor dem Chorraum steht und dem der Künstler den Titel 'Müllmann' gegeben hat: Es ist eine Schubkarre voll mit Müll unterschiedlichster Art und aus einer Ecke schaut der Christuskopf hervor. Dem Betrachter erschließt sich das, was der Künstler damit ausdrücken will nicht sofort, die Erklärung von Jaworski ist allerdings einleuchtend, obwohl auch er im halloherne-Gespräch nach Worten sucht: „Es ist ein Objekt, ein Hinweis, tja, wie soll man es bezeichnen?“

Letztendlich sei seine Arbeit eine Metapher. „Im Grunde ist der Christuskopf für mich der eigentliche Müllmann. Der nimmt ja schließlich unseren ganzen seelischen Müll auf.“ Auf diese Idee brachten ihn die Worte eines Bekannten, der einmal zu ihm sagte: „Das Kreuz, das ist der größte Schuttabladeplatz der Welt.“ Allerdings sei die Arbeit vielleicht auch ein wenig doppeldeutig: „Bringen wir Christus mit der Schubkarre auch gleich auf den Müllabladeplatz?“

Weitere Arbeiten von Jaworski mit dem Titel „Eros, Philia, Agape“ sind in auf der Empore zu sehen. Mit einem Augenzwinkern sagt er: „Eros steht ja für Sex, das wollten die anderen nicht hier unten in der Kirche hängen haben.“Kurze Pause. „Tja, ich bin anscheinend der Einzige, der das Thema ernst genommen hat.“

Stichwort: Liebe. im Bild: Edelgard Sprengel mit ihrem Werk: Ich fang die auf...

Liebe ist auch auffangen

Die farblich sehr zurückgenommenen Bilder von Edelgard Sprenger sind, wie bei vielen Künstlern aus persönlichen und einer sehr existenziellen Situationen heraus entstanden. So gab sie ihren Werken zum Beispiel Namen wie „Ich fang dich auf“ oder „Zuhause ... lass dich umarmen“. Die 150 x 100 großen Mischtechnik-Arbeiten geben dem Betrachter den Anschein, mit einem leichten und liebevollen Pinselstrich auf die Leinwand gehaucht zu sein.

Ach Eeeeeegon ...

Eine weitere Arbeit ist die Skulptur von Doris Krämer: 'Egon und seine Liebe'. Der rund 1,50 Meter große Egon und seine etwas kleinere Liebste ist eine Pappmaché-Arbeit von Krämer. Ihr ging es dabei um die Nächstenliebe. In ihre Arbeiten hat sie dazu Symbole zum Thema verarbeitet. Die Rose als das Zeichen der Liebe schlechthin, die Krone als Zeichen der Würde und Hochachtung und Hände, ganz viele Hände. Hände, die streicheln, die Halt geben, die umarmen und auch die Hände ihrer Enkel sind in dem Kunstwerk verewigt. Auf den Namen ist Krämer gekommen, als sie sich an den bekannten Schlager der 50er erinnerte, den Friedel Hensch und die Cyprys schon sangen: „Eeeeegon, ich hab ja nur aus Liebe zu Dir, ja nur aus lauter Liebe zu Dir, ein Glas zuviel getrunken, ach Egon, Egon, Egon, Egon ich bin ja nur aus Liebe zu Dir, ja nur aus lauter Liebe zu Dir, so tief gesunken ....“

Stichwort: Liebe. im Bild: Doris Krämer mit ihrem Werk: 'Egon und seine Liebe'.

Die Veranstalter hoffen darauf, dass die Ausstellung in der Johanneskirche von vielen Menschen gesehen wird, da es „ja eine aktive und lebendige Gemeinde ist“. Obwohl er sich die Künstler auch nichts vormachen: „Für Kunst interessiert sich leider nur ein kleiner Teil der Menschen.“ In den Sitzbänken zeigen Platzkarten die Sitzordnung an (Corona). Diese Karten sind Postkarten, die das Motiv der Ausstellung zeigen: Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei und das eine Kreuz. Jaworski: „Das ist es doch, worauf es in unserer Gesellschaft letztendlich ankommt: Glaube, Liebe, Hoffnung zu kommunizieren.“ Darum können die Besucher diese Karten mitnehmen und im Idealfall verschicken.

Die Künstler

Doris Brück; Petra Katharina Engel; Marie-Theres Höing; Annette Ihme-Krippner; Hans-Jürgen Jaworski; Doris Krämer; Werner Krause; brigitte Krupp; Jörg Lippmeyer; Carmen Meiswinkel; Frauke Otto; Udo Petrick; Annegret Schrader; Edelgard Sprengel; Eva Stotz, Thomas Stüke und Monika H. Wohling.

Am Freitag, 8. Oktober 2021, 19 Uhr, ist die Vernissage der Ausstellung mit einer kleinen Einführung und Musik. Dazu spielt der Gitarrist Patrick Siewert mit Freunden. Außerdem werden auch an diesem Abend wieder Taschen und Rucksäcke angeboten, die aus den Veranstaltungsbannern der bisherigen Ausstellung genäht wurden.

Die dritte Aussellung- Stichwort: Hoffnung- ist für 2022 angepeilt und wird unter anderem auch in Schlederhausen zu sehen sein und in Wanne, welche Kirche es dann sein wird, das ist noch nicht klar. Die letzte Ausstellung - Kreuz - wird auf jeden Fall in der Kreuzkirche in Herne Mitte sein, das wird dann in der Passionszeit 2023 sein.

Die Ausstellung „Stichwort: Liebe“ findet vom 8. bis 24. Oktober 2021 in der Johanneskirche Eickel statt. Öffnungszeiten täglich 15 bis 18 Uhr. Es gilt die 3-G-Regel.

Vergangene Termine (1) anzeigen...
  • Freitag, 8. Oktober, um 15 Uhr bis Sonntag, 24. Oktober 2021, um 18 Uhr
Donnerstag, 7. Oktober 2021 | Quelle: Carola Quickels
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