
Vortrag von Dr. Dietrich Hüppe
Armut macht krank und verkürzt das Leben
Der Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit ist lange bekannt. Zumeist fehlen jedoch konkrete Daten und der regionale Bezug zum Thema. Diese wichtigen Zusammenhänge wird Dr. Dietrich Hüppe, Gastroenterologe und Vorstand der Stiftung Lebensblicke, beim Mittwochstreff am Mittwoch, 7. August 2024, erläutern. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Restaurant Zille.
Zum Thema schreibt das Robert-Koch-Institut im Frühjahr 2024: „Menschen mit niedrigem Sozialstatus sind häufiger von chronischen Krankheiten, Unfallverletzungen und Behinderungen betroffen. Sie schätzen ihre Gesundheit schlechter ein und berichten häufiger von gesundheitsbedingten Einschränkungen in der Alltagsgestaltung. Die Nutzung von Präventionsangeboten, zum Beispiel Impfungen, nimmt mit niedriger Bildungsgruppe und Einkommen ab. Die Folgen dieser Chancenungleichheit sind ein höherer Bedarf an Leistungen des medizinischen Versorgungssystems und an sozialer Absicherung im Krankheitsfall. Die Effekte der sozialen Benachteiligung kumulieren im Lebensverlauf und führen zu einer deutlich kürzeren Lebenserwartung. Frauen in der höchsten Einkommensgruppe haben eine um mehr als 4 Jahre höhere Lebenserwartung als Frauen in der niedrigsten Gruppe. Bei Männern beträgt diese Differenz mehr als acht Jahre.“
Dr. Hüppe, seit vielen Jahren ID55-Mitglied, hat für seinen Vortrag aktuelle Daten zum Thema, insbesondere unter dem Schwerpunkt Krebs und Darmkrebs, zusammengetragen. Dabei legt er einen besonderen Fokus auf das Ruhrgebiet. In dem Maße, wie Strukturmerkmale und Hintergründe von Armut und Gesundheit thematisiert werden, skizziert der Mediziner erste politische Handlungsmöglichkeiten auf gesamtstaatlicher Ebene, aber auch vor Ort unter Stichworten wie Umweltbelastung, Vorsorgemaßnahmen und Gesundheitskompetenz.
Die Teilnahme am Mittwochstreff ist für ID55-Mitglieder kostenfrei. Gäste zahlen 5 Euro.
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- Mittwoch, 7. August 2024, um 19 Uhr