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Auch das friedlichste Haustier kann sich erschrecken oder sich bedroht fühlen und dann plötzlich zubeißen. Die AOK NordWest rät, Bissverletzungen unbedingt medizinisch versorgen zu lassen.

Wenn der beste Freund zubeißt, sofort handeln

AOK: Infektionsgefahr durch Haustierbisse

Sie sind n Herne oft die besten Freunde und Begleiter des Menschen, lassen sich gerne kraulen oder streicheln, sind süß und verspielt: Katzen und Hunde sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland. Doch auch sie können schlechte Tage haben und das kann böse Folgen haben: Etwa 50.000 Bissverletzungen ereignen sich jährlich in Deutschland. Die meisten werden durch Hunde und Katzen aus dem eigenen Haushalt oder der Nachbarschaft verursacht. Vor allem Kinder und Jugendliche sind davon betroffen.

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Auch wenn die Bisswunden oberflächlich oft harmlos erscheinen, können durch die Zähne Krankheitserreger in die Tiefe getragen worden sein. Besonders die spitzen Eckzähne von Katzen begünstigen dies. „Tierbisse bergen ein hohes Infektionsrisiko, das leider häufig unterschätzt wird. Wir empfehlen deshalb dringend allen Betroffenen aus Herne, bei Bissverletzungen unbedingt den Hausarzt aufzusuchen und die Wunde untersuchen und behandeln zu lassen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Durch Tierbisse können zum Beispiel Wundstarrkrampf, Tollwut, Tularämie oder Leptospirose übertragen werden.

Kinder häufig betroffen

Auch der friedlichste Vierbeiner kann sich einmal erschrecken oder bedroht fühlen und dann plötzlich zubeißen. Besonders betroffen sind Kinder, da sie zu plötzlichen Bewegungen neigen, die das Haustier in Schrecken versetzen können. Rund 25 Prozent aller Bissverletzungen erleiden Kinder unter sechs Jahren, etwa 34 Prozent im Alter von sechs bis 17 Jahren. Bei den Jüngeren dominieren Verletzungen im Kopf-Hals-Bereich, bei den Älteren an den oberen und unteren Extremitäten. Vorsorge ist hier der beste Ratgeber: Eltern sollten mit ihren Kindern über den Umgang mit Tieren besprechen: Zum Beispiel, dass sie keine schlafenden Tiere stören dürfen, auch nicht beim Fressen, und dass sie nicht ungefragt auf jeden fremden Hund zulaufen.

Wenn der Stubentiger zubeißt, gelangen gefährliche Erreger vom Speichel in die Blutbahn, dadurch ist das Infektionsrisiko bei Katzenbissen höher als bei Hundebissen.

Katzenbisse sind zwar seltener als die vom Hund, aber das Infektionsrisiko der Wunde ist deutlich höher. Der Grund dafür ist der Speichel des Stubentigers. Dieser enthält ungewöhnliche Krankheitserreger, die mit dem Biss in die Wunde gelangen. Im Durchschnitt liegt das Infektionsrisiko bei einem Tierbiss zwischen zehn und 20 Prozent, bei einem Katzenbiss hingegen zwischen 30 und 50 Prozent und hängt zudem vom Gesundheitszustand der gebissenen Person ab.

Kleine Wunden nicht unterschätzen

Gerade kleine Wunden schließen sich schon nach kurzer Zeit wieder und es scheint sich um eine harmlose, oberflächliche Verletzung zu handeln. „Auch mit einer vermeintlich kleinen Wunde sollten Betroffene unbedingt zum Arzt gehen. Denn bleibt die Bissverletzung unbehandelt, kann sie sich entzünden und zu schweren und dauerhaften Schäden an Muskeln, Sehnen, Nerven und Knochen führen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Kock. Spätestens wenn Rötungen, Schwellungen oder pochende Schmerzen auftreten, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Auch allgemeines Unwohlsein und Fieber können auf eine Infektion hinweisen.

Der Arzt wird dann die Wunde versorgen und bei Bedarf ein Antibiotikum verschreiben. Außerdem kann die Tetanusimpfung aufgefrischt werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, den Impfschutz gegen Tetanus alle zehn Jahre aufzufrischen – nach Verletzungen auch früher. „Um den Impfstatus zu überprüfen, ist es gut, den Impfpass gleich in die Praxis mitzunehmen“, sagt Kock.

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Weitere Infos im Internet unter www.aok.de/nw, Rubrik Gesundheitmagazin unter Körper & Psyche.

Mittwoch, 16. Oktober 2024 | Quelle: Birte Jansen AOK