Hbf in Wanne-Eickel und Bahnhof Herne werden zudem modernisiert
Anti-Corona-Lack an Bahnhöfen kommt bald
Gute Nachrichten für den Herner Bahnhof und den Hauptbahnhof Wanne-Eickel: Der kurz vor Weihnachten angekündigte Anti-Corona-Lack der Deutschen Bahn (DB) wird voraussichtlich ab Mitte der elften Kalenderwoche, also ab Mittwoch, 17. März 2021, auf den Handläufen und den Bedienfeldern der Aufzüge aufgetragen. Das teilte ein Bahnsprecher der halloherne-Redaktion auf Anfrage mit.
Das spezielle Mittel wird über ein Tuch auf die Treppengeländer und Knöpfe aufgetragen, um Infektionen mit Covid-19 zu vermeiden. Der Lack tötet laut NRW-Verkehrsministerium rund 99,9 Prozent aller Corona-Viren und andere Keime ab. „Durch den Einsatz des Lacks wird die Übertragung von Keimen und Bakterien minimiert“, so Stephan Boleslawsky, Regionalbereichsleiter der DB Station&Service West. „Das Ansteckungsrisiko für Krankheiten wie Covid-19 ist damit deutlich geringer. Wir leisten somit einen aktiven Schutz zur Gesundheit unserer Reisenden und Besucher.“
Wichtig ist dabei, dass das Auftragen abhängig von der Witterung ist - daher sind Herne und Wanne-Eickel auch jetzt in Kürze an der Reihe, einerseits weil größere Hauptbahnhöfe wie Essen und Duisburg zuerst ausgewählt wurden, andererseits weil der Wintereinbruch mit Schnee und Kälte dazwischen kam. Ursprünglich war der Plan, bis Ende Februar alle 209 Bahnhöfe mit dem Anti-Corona-Lack zu versorgen.
„Es muss zwingend wärmer als fünf Grad sein. Da der Lack 30 bis 60 Minuten einwirken muss, verlegen wir die Arbeiten in die Nächte, weil dort weniger Reisende unterwegs sind und daher weniger Personen die Geländer berühren. Gleichzeitig darf es deshalb aber auch nachts nichts zu kalt sein“, erläuterte der Bahnsprecher. Ein wichtiger Hinweis: Bereits „fertige“ Treppengeländer bekommen einen roten Aufkleber, um zu signalisieren, dass der Lack aufgetragen wurde, da er nicht sichtbar ist.
Im Frühjahr komplett fertig
„Wir sind zuversichtlich, die Verzögerung wieder aufzuholen. Im Laufe des Frühjahrs sollten wir komplett fertig werden. Pro Nacht bekommen wir ungefähr fünf Bahnhöfe, abhängig von der Größe, fertig. Bei kleineren dauern die Arbeiten rund zwei Stunden, bei großen schon mal mehr als zehn Stunden“, so der Sprecher der DB.
Als weitere gute Nachricht berichtete die Herner SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin Michelle Müntefering, dass das Empfangsgebäude des Wanner Hauptbahnhofes durch das von der Koalition beschlossene 1.000-Bahnhöfe-Programms modernisiert werden soll. „Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass insgesamt mehr als fünf Milliarden in die Modernisierungen von Bahnhöfen investiert werden sollen. Ziel sind saubere, barrierefreie Bahnhöfe, in denen sich die Fahrgäste sicher und wohl fühlen. Mit dem BahnhofskonzeptPlus wird das Investitionsprogramm fortgesetzt. Zu den kleineren und mittleren Bahnhöfen, die jetzt modernisiert werden, gehört auch der Hbf Wanne-Eickel“, so Müntefering.
Weiter führt sie aus: „Aus den Mitteln des Bundes und weiteren Eigenmitteln der Deutsche Bahn AG werden Maßnahmen wie Neugestaltung der Wartebereiche und Verbesserung der Barrierefreiheit durchgeführt, um die Aufenthaltsqualität im Wanner Hauptbahnhof zu erhöhen.“ Die Gespräche zur Ausgestaltung der Modernisierung hätten Anfang März bereits begonnen.
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hatte am Donnerstag (4.3.2021) seinen jährlichen Stationsbericht veröffentlicht und den Hauptbahnhof sowie beide Bahnhöf (Herne und Herne-Börnig) als „entwicklungsbedürftig“ eingestuft (halloherne berichtete). Untersucht wurden die Aufenthaltsqualität, die Fahrgastinformation und die Barrierefreiheit.
Erfreut über den bereits aktuellen Umbau am Herner Bahnhof zeigten sich die Herner Piraten um Lars Wind. „Es tut sich etwas am Herner Bahnhof. Wir haben schon nicht mehr damit gerechnet. Bereits in unserem Kommunalwahlprogramm ,Herne im Herzen' zur Kommunalwahl im Jahr 2014 haben wir Piraten uns mit der Notwendigkeit der Ausgestaltung des Herner Bahnhofs auseinandergesetzt. Und jetzt, nur sieben Jahre später, passiert etwas“, sagte Wind.
„Wir sind viel mehr froh, dass jetzt endlich etwas Grundlegendes passiert. Bereits Anfang Februar sollte mit den Arbeiten an den Gleisen 1 und 3 begonnen werden. Dann kam der Winter dazwischen. Wer sich heute die beiden Gleise anschaut, wird sie nicht wiedererkennen. Große Berge an Erde und Schutt türmen sich, Bagger bewegen sich und erste Aufbauten beginnen“, erläutert der Pirat. Beklagen wollen sie sich aber nicht bei den lokal ausführenden Personen der Bahn, diese könnten nichts für die Bundespolitik und Führung in Berlin.
„Wir freuen uns, dass es endlich los gegangen ist und nach langen Jahren der Ankündigungen und leeren Versprechungen die ersten Ergebnisse offensichtlich sind“, sagte Wind abschließend.
