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Der Hauptbahnhof Wanne-Eickel am Heinz-Rühmann-Platz.

Neuer Stationsbericht des VRR zeigt Stärken und Schwächen

Alle drei Bahnhöfe 'entwicklungsbedürftig'

Der Hauptbahnhof Wanne-Eickel, der Bahnhof Herne sowie der Bahnhof in Börnig gelten aus Fahrgastsicht allesamt als „entwicklungsbedürftig". Das ist das Urteil des zum 14. Mal erschienenen Stationsberichts des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), der am Donnerstag (4.3.2021) veröffentlicht wurde. In der Gesamtbewertung bedeutet dieses Urteil die dritte Stufe (Gelb) hinter „ausgezeichnet“ (Blau) und „ordentlich“ (Grün), als schlechteste Bewertung hätte noch „nicht tolerierbar“ (Rot) folgen können. Dies ist etwas differenzierter als noch in den Vorjahren.

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Im jährlich erscheinenden Stationsbericht werden die Bahnhöfe hinsichtlich der Aufenthaltsqualität, der Fahrgastinformation und der Barrierefreiheit von Testpersonen besucht und bewertet.

Gegenüber 2020 haben sich alle drei Bahnhöfe etwas verschlechtert (halloherne berichtete). Der Wanne-Eickeler Hbf erhält nun eine rote Bewertung für die Aufenthaltsqualität, jedoch zwei blaue Symbole für die übrigen Rubriken.

Börnig Bf am besten bewertet

Der Bahnhof Herne-Börnig ist nach den Ergebnissen des Berichts am besten bewertet. Die Aufenthaltsqualität ist demnach entwicklungsbedürftig, die Fahrgastinformationen und die Barrierefreiheit jedoch ausgezeichnet. Der Herner Bahnhof schneidet einen Ticken schlechter ab: Die ersten beiden Rubriken sind identisch bewertet, jedoch erhält die Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer oder Rollatornutzer „nur“ ein "ordentlich".

Aufzüge sind in Herne und Wanne-Eickel vorhanden, in Börnig gelingt der Weg zum Bahnsteig nur über eine Rampe. Für die Zukunft gibt der VRR an, dass am Herner Bf die Bahnsteigerneuerung in Planung und der RRX-Ausbau mit einer Bahnsteigverlängerung bereits im Bau ist. In Wanne-Eickel ist eine Modernisierung in Planung.

Insgesamt wurden für 2021 294 Stationen im VRR besucht und bewertet. 23 Bahnhöfe und Haltepunkte beurteilten die VRR-Profitester mit dem Prädikat „ausgezeichnet“, weitere 97 erzielten eine „ordentliche“ Gesamtbewertung. Dies entspricht rund 40 Prozent aller Stationen im VRR. Etwa 60 Prozent der SPNV-Haltepunkte schnitten negativ ab: 159 Stationen stuften die Profitester als „entwicklungsbedürftig“ ein, 15 waren aus Sicht der Prüfer „nicht tolerierbar“. In der Gesamtbetrachtung ist die Mehrheit der Stationen somit in einem unbefriedigenden Zustand – wobei die Gründe hierfür von Station zu Station variieren.

Das Gebäude vom Herner Bahnhof.

„Für Fahrgäste ist es entscheidend, dass ein Haltepunkt sauber und gut ausgestattet ist, dass die Fahrgastinformationssysteme reibungslos funktionieren und dass sie barrierefrei bis zum Zug gelangen“, erläutert Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher des VRR, die Beweggründe für die Bewertungen.

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Bis 2020 galt noch ein anderes System zur Bewertung. In einer Art Ampel mit den drei Farben Grün, Gelb und Rot gab es die Unterscheidungen „akzeptabel“, „noch akzeptabel“ und "nicht akzeptabel". Untersucht wurden hierbei die Sauberkeit, die Graffiti, die Funktionen von Automaten und die Zugänge zu Bahnsteigen.

| Autor: Marcel Gruteser