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Zechenkünstler auf Unser Fritz: Hinter Danuta Karstens Rauminstallation werden Beate Matkeys Aquarelle sichtbar.

Zechenkünstler auf Unser Fritz

Allerhand geht

Zur jährlichen „Nacht der offenen Ateliers“ gab es in der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 stets eine kleine begleitende Ausstellung mit Arbeiten der Zechenkünstler, gern auch unter einem bestimmten Thema. Nach „Schwarz“ in 2019 sollte es in diesem Jahr „Weiß“ lauten, doch Nacht und Schau mussten coronabedingt auf 2021 verschoben werden. Auch die für Mitte Mai geplante Einzelpräsentation einer polnischen Künstlerin wurde auf Grund geschlossener Grenzen abgesagt. Was lag da näher, als zum Re-Start der Künstlerzeche neue Arbeiten der Atelieristen vorzustellen.

In der Ausstellung „Was geht“, die von Mittwoch, 13. Juni, bis Freitag, 5. Juli 2020, am Grimberger Feld/Zur Künstlerzeche 10 gezeigt wird, sind mit Marijke Brauckmann, Peter Buchwald, Jürgen Buhre, Danuta Karsten, Doris Kirschner-Hamer, Beate Matkey, Birgit Poch, Werner Ryschawy, Rebecca Schüer, Verena Schuh und Gitta Witzke nicht weniger als elf Künstler vertreten. Hinter dem Titel muss fraglos ein Ausrufezeichen gesetzt werden: die enorme Vielfalt künstlerischer Techniken und Sujets korrespondiert mit einer hohen Qualität der gezeigten Werke.

Zechenkünstler auf Unser Fritz: Das blaue Blut in Verena Schuhs Gemälde scheint im PVC-Schlauch darunter zu zirkulieren.

Die Schwarzkaue dominiert eine Installation von Danuta Karsten, zweifelsohne für die ursprüngliche Themenschau „Weiß“ vorgesehen: Hütchen-Pyramiden so weit das Auge reicht. An der Stirnseite konfrontiert mit neuen Aquarellen von Beate Matkey und seitlich von surrealen Wandobjekten Doris Kirschner-Hamers. In der Weißkaue offenbaren die Werke der anderen acht Atelieristen die große Vielfalt der zwar unter einem Dach, aber ganz individuell arbeitenden Künstler.

Werner Ryschawy, gleich mit drei Arbeiten vertreten, hat sich stets als Zeichner verstanden. Was nicht nur für die beiden Seidenpapier-Bilder gilt, sondern auch für das kinetische Objekt: filigraner Draht und dynamisch geschwungenes Bandeisen ersetzen die gezeichnete Linie. Apropos Seidenpapier. Seine dreischichtigen Zeichnungen sprengen den klassischen Gattungsbegriff: Ryschawy hat nur auf der mittleren der drei Seidenpapier-Schichten mit Kohle gezeichnet. Die beiden äußeren Papiere wurden gewachst und mittels Bügeleisen mit der Zeichenschicht zu einem Ganzen verschmolzen.

Zechenkünstler auf Unser Fritz: Werner Ryschawy versteht sich als Zeichner – auch bei seinem kinetischen Objekt.

Seit drei Jahren arbeitet Verena Schuh in der Künstlerzeche und gehört damit zu den jüngeren Atelieristen. Bevor sie ab Ende November 2020 mit einer Einzelausstellung ihr Œuvre in seiner ganzen Breite vorstellen kann, zeigt sie ein vielfach verschlungenes Objekt aus Weich-PVC. Das transparente Material offenbart vielfältige Licht- und Schattenbildungen in harten Bruchlinien und weichen Übergängen. Gegenüber neben dem Eingang zur Weißkaue ein surreales Bild-Objekt: Das noch zweidimensional mit Acryl und Öl auf Leinwand gemalte blaue Blut scheint in einem PVC-Schlauch unterhalb des Gemäldes zu zirkulieren. So korrespondiert es in gewisser Weise mit Doris Kirschner-Hamers Objet trouvé in der Schwarzkaue.

Coronabedingt wird es weder eine Vernissage mit Eröffnungsrede und Catering noch eine Finissage geben. Nur 15 Besucher dürfen sich gleichzeitig in der Ausstellung aufhalten, es gelten überdies Mindestabstands- und Maskenpflicht. Die Künstlerzeche hat mittwochs und samstags jeweils zwischen 15 und 18 Uhr sowie sonntags von 14-17 Uhr geöffnet.

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  • Samstag, 13. Juni bis Sonntag, 5. Juli 2020, um 17 Uhr
Donnerstag, 11. Juni 2020 | Quelle: Pitt Herrmann