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Der Hauptbahnhof Wanne-Eickel am Heinz-Rühmann-Platz: Im VRR-Stationsbericht für das Jahr 2023 wurde er nun insgesamt abgewertet.

VRR-Stationsbericht: Börnig 'ausgezeichnet', Bf Herne bleibt gleich

Abwertung für den Hauptbahnhof Wanne-Eickel

Der Hauptbahnhof Wanne-Eickel, der bald Hbf Herne-Wanne-Eickel heißen wird (halloherne berichtete), ist 2023 im Gesamtzustand schlechter geworden und hat dementsprechend in der gesamten Bewertung schlechter abgeschnitten. Das ist die wichtigste Erkenntnis des Stationsberichtes des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) für das Jahr 2023, der am Montag (18.3.2024) veröffentlicht wurde. Die Bewertung sank von „ordentlich“ auf „entwicklungsbedürftig“.

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Dagegen gibt es für Herne auch gute Nachrichten. Der Haltepunkt in Börnig ist wie vor einem Jahr (halloherne berichtete) mit dem besten Prädikat „ausgezeichnet“ eingestuft worden. Der Bahnhof Herne ist von den VRR-Testern erneut als „ordentlich“ bewertet worden.

Aufenthaltsqualität, Fahrgastinfos und Barrierefreiheit

Die schlechteste Einstufung „nicht tolerierbar“ hat keiner der Herner Bahnhöfe und Haltepunkte erhalten. Im jährlich erscheinenden Stationsbericht werden die Bahnhöfe hinsichtlich der Aufenthaltsqualität, der Fahrgastinformation und der Barrierefreiheit von Testpersonen besucht und bewertet.

2023 wurde an insgesamt 296 Bahnhöfen und Haltepunkten der Zustand dokumentiert. Die Gesamtsituation hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. 168 Stationen (2022: 163) erzielten ordentliche oder sogar ausgezeichnete Ergebnisse, 128 waren in einem entwicklungsbedürftigen oder nicht tolerierbaren Zustand.

Der Wanne-Eickel Hbf soll bald Hauptbahnhof Herne-Wanne-Eickel heißen. Die Cool Cats finden das zum Kotzen.

Bei der Aufenthaltsqualität erhielt der Haltepunkt Herne-Börnig das Prädikat „zufriedenstellend“ und bleibt damit in dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr. Die beiden größeren Bahnhöfe erhalten wie 2022 nur das Siegel „verbesserungswürdig“. Punkten können Börnig und der Hauptbahnhof in Sachen Fahrgastinformation, hier gibt es jeweils ein „hervorragend“ - am Konrad-Adenauer-Platz gibt es aber nur ein „zufriedenstellend“.

Aufzüge an zwei Bahnhöfen, Rampe in Börnig

Bei der Barrierefreiheit sehen die VRR-Tester sowohl am Herner Bf, als auch in Börnig keinen Handlungsbedarf, also die Bestnote. In Wanne-Eickel dagegen sei „geringfügiger Handlungsbedarf“ vorhanden, um Rollstühle und Co. zu den Zügen zu bringen. In Börnig gibt es eine Rampe, an den anderen beiden Stationen fährt ein Aufzug.

Am Herner Bahnhof ist nach Angaben des VRR die Bahnsteigerneuerung als Modernisierung bereits fertiggestellt, mit Ausnahme des Daches am Bahnsteig 1. Diese Veränderung befinde sich noch in der Planung. Das war allerdings auch schon der Stand von vor einem Jahr.

Die geplanten Modernisierungen

In Börnig ist der Anschluss an das Niederrhein-Münsterland-Netz in Planung. Der Hauptbahnhof in Wanne ist Teil der Modernisierungsoffensive 3, diese befinde sich aber ebenfalls noch in der Planung. Genauere Zeitpunkte werden nicht genannt - geplanten Ausbaumaßnahmen wurden ebenfalls schon im Stationsbericht von März 2023 genannt.

Thomas Nückel, ehemaliger FDP-Landtagsabgeordneter und Verkehrsexperte, wundert sich über die gnädige Beurteilung der VRR-Tester im Stationsbericht.

Hernes FDP-Vorstandsmitglied und Verkehrsexperte Thomas Nückel freut sich, dass die Herner Bahnhöfe mit der allgemeinen Einstufung weit von den Schlusslichtern im Testbericht entfernt sind. „Doch wundere ich mich auch stellenweise über die gnädige Beurteilung der VRR-Tester“, hält Nückel fest.

Seine Vermutung zur „ordentlichen“ Einstufung des Herner Bahnhofs: Die Tester waren bei sonnigem Wetter vor Ort. Bei Regen sei die Aufenthaltsqualität in Herne im Tunnel und auf den Bahnsteigen eher unakzeptabel, befindet der liberale Bahnpendler.

'Marodes Dach lässt Wasser durchströmen'

„Risse und Spalten im maroden Dach von Gleis 1 und 3 lassen das Wasser durchströmen. Auch die überdachten Plätze auf Gleis 6 und 7 bieten bei Regen und Wind keinen Schutz. Die Sauberkeit im Herner Bahnhof stellt ein altbekanntes Problem dar. Auch die Fahrgastinformationen sind nicht optimal, die Lautsprecherdurchsagen brechen oft ab“, kritisiert Nückel.

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„Insgesamt wundere ich mich über die sonnige Sicht der Tester vom VRR. Die Bahn ist doch eher ein schlampiger Immobilienbesitzer. Das zeigen auch die Leerstände im Gebäude“, ist der ehemalige Landtagsabgeordnete überzeugt. Für ihn sei positiv, dass der Hauptbahnhof strenger bewertet wurde. Mit der angekündigten Modernisierung, die zusammen mit dem neuen Namen kommen soll, gäbe es aber eine Perspektive der Hoffnung.

Der Herner Bahnhof: Er erhielt als Gesamtbewertung von den VRR-Experten das Prädikat
| Autor: Marcel Gruteser