halloherne.de

lokal, aktuell, online.

Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen abfahren

A43: Schranke in Richtung Wuppertal aktiv

Sie funktioniert. Zwar mit leichten Startschwierigkeiten, aber die neue Schrankenanlage (halloherne berichtete) an der A43, die den Verkehr ab 3,5 Tonnen zwischen den Kreuzen Recklinghausen und Herne kontrollieren soll, hat in Fahrtrichtung Wuppertal ihren Betrieb aufgenommen. Um 13 Uhr senkte sich die Schranke am Montag (20.12.2021) zum ersten Mal – für ein Testfahrzeug der Verkehrssicherung.

Anzeige: Osterbrief
Funktioniert: der Test-Lkw ist zu schwer, wird gestoppt und muss abfahren.

Beim ersten Testlauf lief alles reibungslos, beim zweiten senkte sich die Schranke etwas zu früh, so standen noch zwei Pkw davor. Für solche Fälle ist die Anlage aber auch 24 Stunden am Tag mit Personal besetzt.

Strafe: 100 Euro, aber kein Punkt

Nun werden südlich des Kreuzes Recklinghausen alle Fahrzeuge angehalten, deren Gewicht 3,5 Tonnen übersteigt. Nachdem die Daten für das Bußgeldverfahren - 100 Euro, aber kein Punkt in Flensburg - aufgenommen worden sind, werden die Fahrzeuge dann über die Anschlussstelle Hochlarmark abgeleitet und von dort zur A2-Anschlussstelle Herten geführt. Danach können Sie die Umleitung über A2, A45 und A42 nutzen. Fahrzeuggespanne, bei denen Fahrzeug und Anhänger jeweils weniger als 3,5 Tonnen wiegen, dürfen die Schranke normal passieren. Andersherum gilt für Fahrzeuge mit 3,5 Tonnen und zusätzlichem Anhänger: Hier keine Durchfahrt. Die Toleranz soll bei rund 20 Kilo liegen.

Projektgruppenleiterin Carola Ziebs im Fernsehinterview.

Beim Aufbau lief laut Carola Ziebs, Projektgruppenleiterin beim A43-Ausbau, alles glatt. „In Richtung Wuppertal haben wir etwas mehr Platz. In der Gegenrichtung nach Münster wird es etwas schwieriger“, so Ziebs. Im Vorfeld hatten nach Bekanntgabe der Mängel Anfang April 2021 an der Brücke (halloherne berichtete) Untersuchungen ergeben, dass ein Umbau der Brücke nicht funktionieren würde. Vor dem Start sei sie aber kein bisschen nervös gewesen, sagte Ziebs, die die Anlage am Montag (20.12.2021) selbst zum ersten Mal sah.

Es gilt Tempo 40

Dort gilt Tempo 40, Geschwindigkeitsmessungen wird es aber nur von der Polizei geben, die Anlage selbst nimmt nur die Kennzeichen für Verstöße gegen das zulässige Gewicht auf. Verlegte Messstreifen im Boden ermitteln das Gewicht.

Im Januar 2022 ist die Installation der Anlage in Fahrtrichtung Münster geplant. Diese wird vor dem Kreuz Herne, hinter der Anschlussstelle Herne-Eickel aufgebaut. Die erste Vollsperrung zwischen der Anschlussstelle Herne-Eickel und dem Kreuz Recklinghausen ist ab Freitag, 14. Januar, um 21 Uhr bis Montag, 17. Januar 2022, um 5 Uhr angesetzt. Dabei wird die Fahrbahn saniert, die durch die Arbeiten an den neuen Bahnbrücken vor dem Kreuz in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Sind die Fahrzeuge leichter als 3,5 Tonnen, bleibt die Ampel auf grün und die Schranke oben.

Im Anschluss finden an den Wochenenden von Freitag, 21., bis Montag, 24. Januar 2021, und Freitag, 28., bis Montag, 31. Januar 2022, ebenfalls jeweils von Freitagabend um 21 Uhr bis Montagmorgen um 5 Uhr weitere Vollsperrungen statt, um zunächst die Verkehrssicherung, dann die Messstreifen zu installieren.

Kostenpunkt für die Errichtung: 15 Millionen Euro

Kostenpunkt für die Errichtung der gesamten Anlage: Rund 15 Millionen Euro. Zunächst war man von zehn Millionen ausgegangen, durch Preissteigerungen im Laufe der Jahre und durch die Pandemie sei dies aber nicht mehr möglich, so Ziebs. „Der Betrieb kostet für vier Jahre zehn Millionen Euro.“

Ist die neue Brücke fertig, für die bereits Planungen und Ausschreibungen laufen und 2023 erste Vorarbeiten anstehen, werden die Schranken abgebaut. Ende 2025 werden endlich diverse Sperrungen aufgehoben: Die Verbindungsfahrbahnen von der A42 auf die A43 nach Münster im Kreuz Herne, die Verbindungen von der A2 auf die A43 Richtung Wuppertal im Kreuz Recklinghausen und die Sperrung der Auffahrt Recklinghausen-Hochlarmark in Richtung Wuppertal.

Anzeige: Glasfaser in Crange

Unabhängig von den Schranken gibt es einige andere Sperrungen in diesem Bereich, die früher beendet werden: Die Auf- und Abfahrt der Anschlussstelle Hochlarmark in Fahrtrichtung Münster werden Mitte 2022 wieder offen sein. Auch die Sperrung der Verbindung im Kreuz Herne von der A43 Richtung Wuppertal auf die A42 Richtung Dortmund soll im Sommer 2022 wieder zur Verfügung stehen.

Wer zu schwer ist, muss hier runter von der Autobahn. Und zahlt 100 Euro Strafe.
| Autor: Marcel Gruteser