Gedenkveranstaltung: 9. November 2023
1.000 Rosen gegen das Vergessen
Die DGB Geschichtswerkstatt, die Erich Fried Gesamtschule, die ver.di Jugend Herne und das Kohlengräberland laden am Donnerstag, 9. November 2023, gemeinsam zu einer Gedenkveranstaltung ab 9:45 Uhr an das Shoah-Mahnmal am Kulturzentrum ein und gedenken auch in diesem Jahr der NS-Opfer und an die Gräueltaten in der Reichspogromnacht 1938 in Herne und Wanne-Eickel.
Vor 85 Jahren brannten auch in unserer Stadt die Synagogen, wurden Menschen mit jüdischem Glauben erniedrigt, ausgeraubt, verfolgt, gequält und ermordet. Mehr als 400 jüdische Mitbürger, über 1.700 ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, zahlreiche politische und religiöse Nazi-Gegner, Sinti und Roma, Behinderte, Emigranten und Widerstandskämpfer, aber auch 1.500 Bombenopfer des von den Nazis entfachten Weltkrieges dürfen nicht vergessen werden.
9:45 Uhr am Herner Shoah-Mahnmal (Kulturzentrum) - 11:00 Uhr am Mahnmal für die Opfer des antifaschistischen Widerstands
Wir sagen NEIN! zu antisemitischer und antimuslimischer Hetze.
Auch gegenwärtig gibt es wieder besorgniserregenden Juden- und Ausländerhass, wie die Mordanschläge von Wolfhagen, Halle und Hanau in den letzten Jahren gezeigt haben.
Im Jahr 2022 gab es in Deutschland insgesamt 23.493 rechte Straftaten, das sind 57 pro Tag.
Die Zahl rechtsextremistischer Gewalttaten stieg um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1.016 fremdenfeindliche Gewalttaten, darunter 751 Fälle von Körperverletzung und zwei versuchte Tötungsdelikte.
Die Anzahl der Menschen, die dem rechtsextremistischen Spektrum zugeordnet werden, stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 14,5 Prozent auf 38.800 Rechtsextremisten an.
2.480 Straftaten hatten im letzten Jahr einen antijüdischen Hintergrund.
Sympathien für rechtsradikale, nationalistische, rassistische und antisemitische Bewegungen werden in der Öffentlichkeit offen zur Schau gestellt, und Hass und Hetze in sozialen Netzwerken und bei rechtspopulistischen Aufmärschen sind leider an der Tagesordnung.
Auch die ekelerregenden Nazi-Schmierereien vom 22. Oktober 2022 am Herner Kulturzentrum und der Bonifatius-Kirche, deren Gemeinde sich für die Unterstützung von Flüchtlingen engagiert, sind nur ein Beispiel von vielen vor unserer eigenen Haustür.
Wir laden ein, uns auch in diesem Jahr wieder bei der Gedenkfeier zu begleiten, um ein persönliches Zeichen gegen Hass und Gewalt zu setzen und für Menschenrechte und eine demokratische Stadtgesellschaft einzustehen.
Zum Ablauf der Gedenkveranstaltung
- 9:45 Uhr - Treffpunkt am Shoah-Mahnmal am Kulturzentrum / Stadtbücherei.
- 10 Uhr – Ansprache von Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda
- 10:15 Uhr – Schweigeminute und anschließendes Niederlegen von 500 weißen Rosen für die Herner Opfer der Shoah
- Schweigemarsch zum Mahnmal für die Widerstandskämpfer*innen und die NS-Opfer unserer Stadt an der Bebelstraße
- 11 Uhr - Niederlegen von 500 roten Rosen am Mahnmal an der Bebelstraße zu Ehren der Opfer des Nazi-Terrors
- 11:15 Uhr – Gemeinsame Ansprache von Schülern der Erich-Fried-Gesamtschule und Vertretern der Herner ver.di-Jugend
- 11:30 Uhr – Schweigeminute für die Opfer des Nazi-Terrors / Veranstaltungsende
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- Donnerstag, 9. November 2023, um 9:45 Uhr