
72-Stunden-Aktion: Uns schickt der Himmel
„Fast wie auf Klassenfahrt"
„Das ist fast so wie auf Klassenfahrt", sagte Rebecca Goeke vom Dekanat Emschertal, als am Samstag (25.5.2019) endlich alle Teilnehmer und eine Kiste mit den unterschiedlichsten Utensilien im Bus verstaut waren. Goeke ist die Organisatorin der Bustour zur 72-Stunden Aktion - Uns schickt der Himmel. Die Aktion wiederum ist organisiert vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Die Passagiere waren Gudrun Thierhoff (Grüne, Dezernentin für Kultur und Soziales), Andrea Oehler (CDU, Bürgermeisterin), Pfarrer Georg Birwer (Leiter der Pfarrei St. Dionysius), Lukas Steden (BDKJ, Stadtvorsitzender) und Thomas Nückel (FDP, Mitglied des Landtags) und die halloherne-Redakteure Carola Quickels und Patrick Mammen.
Die Welt ein wenig besser machen
Die 72-Stunden-Aktion ist eine Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Verbände. In 72 Stunden werden dabei in ganz Deutschland Projekte umgesetzt, die die „Welt ein Stückchen besser machen." So begleiten die Aktion Themen wie: Zusammen leben, Gerechtigkeit schaffen, Neues lernen, Nachhaltigkeit fördern und Zuhause gestalten. Im Dekanat Emschertal bilden der BDKJ Stadtverband Castrop-Rauxel und der BDKJ Stadtverband Herne einen gemeinsamen Koordinierungskreis. 10 Aktionsgruppen haben an der Aktion teilgenommen mit, in Herne 120 Teilnehmer und in Castrop-Rauxel 240 Teilnehmer.
Bares für Rares

Die Tour am Samstag führte zu den vier Projekten im Herner Stadtgebiet. Startpunkt war das Caritas-Gebäude an der Schulstraße. Von hier fuhr der Bus zur 1. Station, dem Caritas-Möbelhof an der Castroper Straße. Hier verkauft die Caritas gebrauchte Möbel und Kleider, zu kleinen Preisen. Im und vor dem Möbelhof wuselten 50 Pfadfinder vom Stamm Amelungen. 72 Stunden - von Donnerstag 17:07 bis Sonntag 17:07 Uhr - halfen sie das Außen-Gelände auf Vordermann zu bringen und bei dem Umbau und den Renovierungsarbeiten im Möbelhof. Dazu bauten sie Umkleidekabien, die es bisher hier nicht gab. Kleider mussten sortiert werden nach: Frauen-, Männer-, Mädchen- Jungen- oder Babysachen. Bei der Besichtigung der Möbel-Halle war Andrea Oehler vom Angebot begeistert. Über eine Phono-Truhe sagte sie: „Bei Bares für Rares würde man einen guten Preis dafür erzielen können." Oehler suchte nach einer Glas-Etagere, „die sind ja wieder in Mode“, wurde aber nicht fündig, dafür bestaunte sie die Pullover-Falt-Fähigkeiten von Lina: „Meine Güte, so gut wie du bekomme ich meine Sachen nicht zusammengefaltet.“
Läuft bei uns

Zurück im Bus informierte Lukas Steden die Gäste über die nächsten Stationen und welche Projekte dort geplant sind. Die Promis stellten viele Fragen, beantworteten sie zum Teil selbst und stellten gleich wieder die nächste Frage, so dass die halloherne-Redakteure sich entspannt zurücklehnen konnten und die Interview-Führung getrost den Promis überlassen konnten. Gudrun Thierhoff qualifizierte sich als gute Redaktions-Assistentin: Sie übernahm das Weiterreichen des Aufnahmegeräts und hielt es jedem Redner unter die Nase. „Läuft", kommentierte halloherne-Redakteurin Carola Quickels und machte es sich im Sitz bequem. Die Fahrt führte jetzt nach Bickern. Dort organisierte die Katholischen Jugend (KjG) von St. Barbara, St. Josef und St. Michael (BaJoMi), ein Stadtteilfest, ein Bestandteil des Festes: ein Grammophon-Quiz. "Grammophon-Quiz? Was ist das", fragte der mitreisende Redakteur und war plötzlich wieder hellwach. Rebecca Goeke, ganz im Erklär-Modus, hob die Hände beschrieb einen großen Kreis und sagte: "Ja also, ein Grammophon ist...." Ja nee, is' klar! Der Rest des Satzes ging in dem Gelächter der Mitreisenden unter.
'Wegen Überfüllung geschlossen'

Bei der 2. Station organisierten also 40 Mitglieder der KjG von BaJoMi ein Stadtteilfest rund um den Kirchturm von St. Michael. Der Freitag war schon gelaufen „alles bestens, Lagerfeuer und Stockbrot waren ein Erfolg“ und für Samstag war ein Kindernachmittag geplant. Dazu stand bereits -als der Promi-Bus in Bickern vorfuhr - die Hüpfburg aufgepustet auf dem Kirchplatz. Ganz im Geiste der Klassenfahrt nahmen die Promis zusammen mit der KJG die Burg in Beschlag. Wer mehr Spaß hatte, die Burg-Besetzer oder die Redakteure? Das ließ sich nicht eindeutig klären. Kurzzeitig hieß es: Wegen Überfüllung geschlossen. Die Kinder und Jugendlichen widmeten sich nach der Foto-Session wieder ihrer Arbeit. Es musste noch das Kuchen-Buffet und das Spiel-Casino, samt Grammophon-Quiz für die Senioren vorbereitet werden. Pfarrleiterin Natascha Tomlik brachte dafür ihr Grammophon samt Schellack-Plattensammlung mit.
Mensch ärgere dich nicht
Die letzte Station der Tour schlug zwei Fliegen mit einer Klappe: Am Seniorenzentrum St. Georg an der Wörthstraße arbeiteten gleich zwei Gruppen. 15 Mitglieder der KJG St. Marien Baukau reinigten das Außengelände, jäteten Unkraut, verteilte Rindenmulch, bauten Hochbeete und Futterhäuschen. Lukas Steden, der diese Aktion auch betreute sagte: „Hochbeete sind eine prima Sache, gerade für Senioren, die müssen sich dann nicht bücken um gärtnern zu können.“ Zeitgleich arbeiteten 15 Jugendliche der Malteser auf dem Gelände. Sie malten hier ein Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spielfeld auf den Boden vor dem Seniorenheim. Anschließend nahmen sich die Malteser die Schulhöfe der Schiller-, der Freiherr-von-Stein- und der Sonnenschule vor.

Resümee
Das Resümee der Tourteilnehmer fiel durchweg positiv aus. Gudrun Thierhoff: „Vor allem das Engagement von so vielen jungen Leuten und Ehrenamtlichen hat mich beeindruckt." Thomas Nückel: „Es war eindrucksvoll, was alles gemacht wird, ob da jetzt das Grüngebiet gesäubert wird oder der Möbelhof aufgeräumt und geordnet wird." Andrea Oehler: „Egal ob Waffeln backen, Unkraut jäten oder Kleider sortieren, für solche Sachen kann man mich zu jeder Zeit anrufen. Andrea ist sofort dabei." Gut zu wissen, der halloherne-Redaktionsschrank Schrank müsste mal wieder aufgeräumt werden und Waffeln essen wir auch gerne.
