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Paloma Chamrai.

Paloma bittet zum Tanz

Seit fünf Jahren gibt es an der Mont-Cenis-Straße 82 den Tango-Treffpunkt Herne. Tanzlehrerin Paloma Chamrai ist die Frau der ersten Stunde. Doch eigentlich fing alles noch ein bisschen früher bei Ruben an …Unser halloherne-Mitarbeiter und begeisterter Tangotänzer Ronald Milewski sprach mit Paloma.

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Tangolehrerin Paloma Chamrai bei der Arbeit.

Foto:  Arne Pöhnert

In der Tangoschule an der Mont-Cenis-Straße.

Foto:  Wolfgang Quickels

Lang - lang - kurz, kurz - lang.

Foto:  Wolfgang Quickels

Tangolehrerin Paloma Chamrai bei der Arbeit.

Foto:  Wolfgang Quickels

Lang - lang - kurz, kurz - lang.

Foto:  Wolfgang Quickels

Tangolehrerin Paloma Chamrai bei der Arbeit.

Foto:  Wolfgang Quickels

Tangolehrerin Paloma Chamrai bei der Arbeit.

Foto:  Arne Pöhnert

Tangoveranstaltung in der Künstlerzeche.

Foto:  Carola Quickels

halloherne: Paloma, seit wann gibt es den Tango-Treffpunkt in Herne?

Paloma: Eigentlich fing es 2008 in der Trattoria da Ruben an der Wiescherstraße in Herne an. Wir haben dort mit einigen Tanzpaaren zur Musik einer argentinischen Band vorgetanzt. Das kam bei den Gästen und beim Besitzer so gut an, dass wir im Anschluss in einem Raum der Trattoria mit Tangokursen losgelegt haben. Als der Raum nach einem halben Jahr zu klein wurde, sind wir ins Haus Voss gewechselt. Und noch mal ein Jahr später habe ich dann die Räume an der Mon-Cenis-Straße angemietet.

Was wird dort unterrichtet?

Paloma: Argentinischer Tango, argentinischer Vals, das ist Walzer mit Tangoschritten, und Milonga. Man nennt die Milonga auch die fröhliche Schwester des Tango Argentino.

Gibt es neben den Tanzkursen noch weitere Aktivitäten im Tango-Treffpunkt?

Paloma: Ja, Practica. Das sind Übungsabende, an denen mehr oder weniger frei getanzt wird und jeder fragen kann, wenn er etwas Besonderes einüben möchte. Außerdem gibt es Kunstausstellungen rund um den Tango Argentino und Livemusik-Veranstaltungen.

Eine Auswahl an Tango-Damenschuhen.

An wie vielen Tagen in der Woche wird unterrichtet?

Paloma: An zwei bis drei Tagen in der Woche.

Kommen Deine Tanzschüler überwiegend aus Herne und wie alt sind sie?

Paloma: Ja, viele sind aus Herne, aber einige reisen auch aus Essen, Düsseldorf und manche sogar aus Köln an. In der Hauptsache sind sie zwischen 30 und 60 Jahre. Einige sind jünger, einige älter. Die jüngeren bleiben häufig weg, wenn es Trennungen in der Beziehung gibt.

Brauche ich einen Partner oder eine Partnerin, wenn ich bei Dir Tango tanzen lernen möchte?

Paloma: Eine gute Voraussetzung ist das schon. Wir nehmen allerdings auch Einzelanmeldungen an und vermitteln dann aus dem Pool der erfahrenen Tänzer und Tänzerinnen einen Tanzpartner. Bei den Einzelanmeldungen überwiegen eher die Frauen.

Der Tango-Treffpunkt ist inzwischen ein eingetragener Verein . . .

Paloma: Ja, seit 2 Jahren. Viele Tänzer und Tänzerinnen sind inzwischen Mitglieder des Vereins und helfen ehrenamtlich bei den Aktivitäten. Sie bereiten sie vor, verkaufen Tickets und Getränke oder bieten einen Imbiss an. Ich selbst bin beim Verein als Tanzlehrerin angestellt.

Machst Du noch etwas über die Tätigkeit im Verein hinaus?

Paloma: Ja, ich biete seit zwei Jahren in meinem Tango Argentino Shop, www.tango-argentino-shop.de, Tanzschuhe und Tanz-Kleidung an.

Woher kommst Du?

Paloma: Aus Sochumi. Das ist am Schwarzen Meer in Georgien, gar nicht weit von Sotschi, dem Olympiaort. In den Adern meiner Vorfahren fließt armenisches, polnisches, ukrainisches und Roma-Blut. Auf letzteres bin ich besonders stolz.

Wie bist Du nach Deutschland gekommen?

Paloma: Im Jahr 2000, der Liebe wegen. Ich habe damals in Kiew als Dolmetscherin für Deutsch gearbeitet, einen deutschen Mann kennengelernt, ihn geheiratet und bin hergekommen.

Seid Ihr noch zusammen?

Paloma: Nein. Ich bin inzwischen zum zweiten Mal verheiratet. Meinen zweiten Mann hab‘ ich beim Tango kennengelernt, als ich selbst noch Schülerin war. Er macht beim Treffpunkt mit und unterstützt mich bei meinem Shop. Und natürlich tanzen wir noch zusammen.

Und wie bist Du zum Tango gekommen?

Paloma: Ich habe immer schon getanzt, schon als Georgien noch zur Sowjetunion gehörte. Zwischen dem 15. und dem 19. Lebensjahre hab‘ ich in Sochumi am Musik-Konservatorium ein Choreographiestudium absolviert. Danach war ich fünf Jahre lang an der Musikhochschule in St. Petersburg. Mein Instrument ist das Klavier. Den Tango habe ich für mich in Deutschland entdeckt. Im Moment tanze ich lieber, als Klavier zu spielen. Vielleicht ist das Klavier wieder dran, wenn ich 70 bin. Allerdings hat meine Oma getanzt, bis sie 80 Jahre alt war.

Was empfiehlst Du jemandem, der Tango tanzen möchte und sich nicht so recht traut?

Paloma: Es auszuprobieren oder vielleicht einfach erst einmal zuzugucken.

Paloma, wir danken Dir für dieses Gespräch.

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Hier geht es zur Tangoschule in Herne.

| Autor: Ronald Milewski
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