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Dr. Andreas Reinecke.

Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum

Heger des vietnamesischen Schatzes

Dr. Andreas Reinecke ist die Begeisterung über die Ausstellung Schätze der Archäologie Vietnams bei jedem Wort anzuhören. Reinecke ist der Chef-Kurator der Ausstellung, die am Freitag, 7.Oktober 2016, im Museum für Archäologie eröffnet wird. Hätte man ihn 1993 gefragt, ob er mal eine Vietnam-Ausstellung in Herne machen würde, "hätte ich an ein Zimmer mit ein paar Artefakten gedacht - oder an gar keine Ausstellung." Reinecke ist Vietnam-Spezialist, hat dort Familie, spricht die Sprache und leitet seit Jahrzehnten Ausgrabungen in elf Ländern Asiens, hauptsächlich aber in Vietnam.

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Historische Fotos von Ausgrabungen in Vietnam

Die Idee zu der Ausstellung hatte Reinecke bereits sehr früh. 2004, als er mit einer vietnamesischen Kollegin in Herne zu Besuch war. "Meine Kollegin war von dem Museum und der Dauerausstellung begeistert." Reinecke schrieb mit der Vietnamesin einen Artikel, der in Vietnam veröffentlicht wurde und in Fachkreisen die Aufmerksamkeit auf das Archäologie Museum Herne lenkte. Über Jahre arbeitete Reinecke mit dem Herner Museum und der vietnamesischen Regierung daran, die Ausstellung zu realisieren. "Wir wollten uns von den üblichen Vietnam-Ausstellungen absetzen", sagte Reinecke am Mittwoch (5.10.2016) im Museum, "und haben den Fokus auf die Sachen gelegt, die vietnamesische Archäologen in den vergangenen 60 Jahren gefunden haben. Bislang wurden immer wieder die Funde französischer Archäologen gezeigt. Die kannten wir alle schon bis zur Langeweile." Herausgekommen sei ein repräsentativer Querschnitt durch das, was vietnamesische Archäologen in den letzten 60 Jahren ausgegraben haben.

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Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.

Foto:  Stefan Kuhn

Der Tempelnachbau.

So zeigt die Ausstellung den Nachbau des Po Klong Garai-Tempels in Südvietnam, der Ende des 13 Jahrhunderts erbaut wurde. "Das ist möglich, weil unsere Ausstellungshallen bis zu acht Meter hoch sind", sagte Museumsdirektor Josef Mühlenbrock. Im Museum richten sich nun 100 Quadratmeter bemalte Fläche und 800 Kilogramm Material zu einer Tempelfassade auf. Im Inneren trägt ein Stahlgerüst die Konstruktion, angefertigt von der RAG-Lehrlingswerkstatt. Insgesamt türmen sich gut 1,2 Tonnen Gewicht zu dem Modell auf.

Der Ausstellungsbesucher wird auf riesige Trommeln treffen, einem wichtigen Bestandteil der vietnamesischen Kultur. "Sie waren Symbole der Elite, wurden nach dem Guss in der Gemeinschaft "geweiht" und verloren mit dem Tod des Besitzers ihre Rolle als Klangkörper. Oft wurde deshalb ihr Eigentümer mit der Trommel bestattet", heißt es in dem Begleittext zur Ausstellung. "Für die Sonderausstellung wurde eine dieser Trommeln nach der antiken Technik nachgegossen. Dafür wird zunächst der innere Kern mit der Form der Trommel hergestellt. Davon wird eine dreiteilige Außenform abgenommen, auf der im Negativ die späteren Verzierungen eingeritzt werden. Henkel und Aufsätze werden an passender Stelle so eingesetzt, dass sie mit der Trommelwandung beim Guss verschmelzen. Die fertig zusammengesetzte Form wird mehrere Stunden vorgeheizt. Die Bronze wird in einem großen Tiegel über glühender Holzkohle geschmolzen, ein Gebläse sorgt für die erforderliche Temperatur. Die flüssige Bronze wird in ein Einfüllloch in der Mitte der Trommelfläche gegossen. Die Gussformen können schließlich außen gelöst und der innere Kern entfernt werden. Daher ist jede Trommel ein Unikat", so die Erläuterung.

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Bruce Lee war kein Viatnamese.

Die Ausstellung beginnt am Freitag, 7. Oktober 2016, und endet am Sonntag, 26. Februar 2017. -zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen.

| Autor: Patrick Mammen
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