Crange: Angepasstes Sicherheits-Konzept
Vor dem Hintergrund der Anschläge von Nizza, Würzburg, München und Ansbach, haben sich die Verantwortlichen in Sachen Sicherheit am Montag (25.7.2016) getroffen und das Sicherheitskonzept für die Cranger Kirmes überarbeitet und angepasst. Das Team, bestehend aus den Verantwortlichen der Stadt, der Polizei, der Feuerwehr und der Rettungsdienste, hat mögliche Szenarien durchgespielt und dafür Handlungskonzepte entwickelt. "Diese werden immer weiter angepasst und weiter entwickelt", sagte Kirmessprecher Timo Krupp gegenüber halloherne.
Mit rund vier Millionen Besuchern ist die Carnger Kirmes (5.-14.8.2016) das größte Volksfest in Nordrhein-Westfalen. Das NRW-Innenministerium hat der Polizei Bochum zugesagt, alle angeforderten Kräfte bereitzustellen. Frank Lemanis (Bochumer Polizeipräsidium) sagte laut Krupp, dass das Einsatz-Personal erhöht werde. Die Stadt, als Veranstalter der Kirmes, wird ihr Personal-Kontingent im Vergleich zu 2015 um 20 Prozent aufstocken. "Aber", sagte Krupp, "nicht jeder der Sicherheitskräfte wird als solcher zu erkennen sein."
Außerdem wird das System zur Beobachtung des Geschehens auf dem Festplatz ständig angepasst. An den kritischen Punkten werden Kräfte stehen, die die Menschenmenge beobachten und gegebenenfalls umleiten werden. Verdächtiges Verhalten wird anders beobachtet als vor den Anschlägen. "Das Sicherheitskonzept wurde bereits nach Ende der Kirmes 2015 angepasst und steht ständig auf dem Prüfstand", sagte Krupp.
Die Stadt als Veranstalter hat den Vorteil, dass die Verantwortlichen schon "seit Dekaden an dem Sicherheitssystem schrauben" - nicht erst seit München. Das System beinhaltet sowohl vorbeugende als auch nachsorgende Maßnahmen. So ist die Kirmes zum Beispiel in Sicherheitszonen eingeteilt und jedem Schausteller ist eine Nummer zugeordnet. Im Fall der Fälle können Rettungskräfte schnell und gezielt zum möglichen Einsatzort dirigiert werden.
Externe Experten in Sachen Sicherheit tauschen sich zudem ständig aus "und nicht erst seit der Silvesternacht in Köln, und sind natürlich auch mit Herne im Gespräch", sagte Krupp. Im Gegensatz zu einigen anderen Städten, besitzt Herne schon seit Jahren eine Sirenenanlage mit Lautsprechermast auf dem Festplatz. "Es gibt vorbereitete Band-Durchsagen, für unterschiedlichste Szenarien - die können auf Knopfdruck abgespielt werden. Zum Beispiel, wenn der gesamte Platz entfluchtet werden muss", sagte Krupp.
"Es muss darum gehen, dass die Menschen hier in Crange eine angstfreie und frohe Zeit verbringen können und dafür wird alles menschenmögliche getan", sagte Krupp.
