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Historische Aufnahme des Lehrschwimmbeckens an der Grundschule Börsinghauser Sraße.

Ein SPD Papier zum Thema

Zum Lehrschwimmbeckenkonzept der Stadt

Die Situation um die Wasserflächen in Herne ist keine neue. Bereits der Mondritter Horst Schröder und auch die DLRG machen sich seit geraumer Zeit dafür stark (halloherne berichtete). Jetzt schickten Mitglieder der SPD unserer Redaktion (Donnerstag, 25.3.2021) ein Papier zum Thema 'Schwimmen lernen in Herne – Für alle, modern, zuverlässig'-, darin heißt es. „Zu viele Kinder konnten bereits vor Corona nicht schwimmen. Die Pandemie wird diese Situation aller Voraussicht nach verschärfen. Diese Entwicklung wird vor allem die jungen Menschen treffen, die ohnehin schon um ihren Platz in unserer Gesellschaft kämpfen müssen.

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Von daher ist es wichtig, dass gerade in dieser Zeit die Debatte um Zustand und Struktur unserer Lehrschwimmbecken in Gang gekommen ist. Schulen, organisierter Sport und auch die politischen Parteien bewegt dieses Thema. Diese Einigkeit in der Sache ist gut, aber auch notwendig, denn: ein Bäderkonzept wird in einer finanzschwachen Stadt wie Herne große Anstrengungen und viel Kreativität erfordern, um am Ende bessere Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche zum Schwimmen Lernen zu realisieren.

Dieses Papier stellt eine Diskussionsbasis für die kommenden Diskussionen dar.

  • Am Ende des Prozesses braucht die Stadt Herne mehr zur Verfügung stehende Wasserflächen als heute.
  • Wenn die Lehrschwimmbecken, auch aufgrund des hohen Handlungsdrucks den Auftakt machen, sollte die absehbare Zusammenführung von Lago, Wananas und Südpool unter dem Dach der Herner Bädergesellschaft bei den zukünftigen Überlegungen berücksichtigt werden. Die hieraus entstehenden Synergieeffekte können weitere Möglichkeiten zum Schwimmen Lernen schaffen.
  • Beim Bund liegen aktuell große Fördertöpfe, die auch die Modernisierung von Bädern ermöglichen. Die gezielte Sichtung und Ausschöpfung halten wir für unerlässlich – insbesondere bei der Finanzausstattung der Stadt Herne.
  • Zentralisierungen werden notwendig sein. Das Konzept sollte dennoch für möglichst kurze und schnelle Wege innerhalb des künftigen Standorte-Verbundes sorgen. Hierbei sind die geografische Lage der Standorte sowie auch deren Erreichbarkeit mit ÖPNV und Fahrrad einzubeziehen.
  • Das erste Signal muss im Herner Süden gesetzt werden. Durch den Wegfall des Lehrschwimmbeckens an der Kolibri-Schule wurde in Herne-Mitte ein großes Loch gerissen, was die Möglichkeiten des Schwimmen Lernens angeht. Dieses Loch zuschließen sehen wir als unerlässlich an.
  • Die Klärung der Zukunft des alten Hallenbades in Eickel muss kurzfristig erfolgen. Diese ist unmittelbar mit der Frage der Versorgung mit Lehrschwimmflächen in Wanne und Eickel verbunden. Wenn das Gebäude nachweisbar – dafür wäre eine Gegenüberstellung von Zahlen für eine transparente Debatte notwendig – keine Option ist, muss eine Alternative her.
  • Einbindung des Schul- und Vereinssports von Beginn an! Diese gehört für uns zum gesamten Prozess dazu. Transparenz und Beteiligung sind wichtig, um alle Beteiligten mitzunehmen und Klarheit über Entscheidungen zu bringen. Das ist insbesondere unter Berücksichtigung des engen Finanzrahmens wichtig.
  • Eines der größten Probleme der aktuellen Lehrschwimmbecken-Landschaft: die unterschiedlichen Bädertechniken. Die stellt das Personal immer wieder vor Herausforderungen, die zur vorübergehenden Schließung von Bädern geführt haben. Ziel des Bäderkonzepts sollte ebenfalls sein: eine Vereinheitlichung der Schwimmbad-Technik.
  • Die Kompetenzen der Techniker der Herner Bädergesellschaft sollten genutzt werden. Sie haben die Kompetenz in Bezug auf Wartung und Wasserqualität etc., übernehmen zentrale Einkäufe für Verbrauchsmaterialien und garantieren auch, dass die Bäder nicht geschlossen sind, falls wie bislang ein Hausmeister plötzlich erkrankte. Dadurch würden nicht zuletzt die Hausmeister der Stadt Herne entlastet werden. Dieser Ansatz wäre über einen Dienstleistungsvertrag zwischen HBG und Stadt realisierbar.
  • Im Laufe des Prozesses werden veraltete Becken aufgegeben. Hier muss die Folgenutzung aufgegebener Becken geklärt werden, egal ob die Raumkörperalleinstehend oder im Rahmen einer Kombilösung bestehen. Vielleicht können diese im günstigen Fall kostengünstig für andere Sport- und Freizeitangebote hergerichtet werden.
  • Darüber hinaus muss gelten: Kein älteres Bad wird geschlossen bevor nicht die neue Alternative bereitsteht.
  • Über die Frage der Bereitstellung der Infrastruktur hinaus bedarf es dringend weiterer organisatorischer Überlegungen und Anstrengungen. Jede Minute Schwimmzeit und jeder Zentimeter Wasserfläche muss genutzt werden, um Kindern und Jugendlichen das Schwimmen beizubringen.
  • Wir wollen die Einsetzung eines interfraktionellen Arbeitskreises Bäderkonzept, bei dem nicht nur Politik und Verwaltung, sondern auch der Schulsport sowie der Stadtsportbund mit seinen Vertreter*innen des Schwimmsports am Tisch sitzen. Die Zeit der Pressemitteilungen und Bekundungen sollte nun zur Neige gehen. Die Bürger*innen unserer Stadt erwarten nun Antworten.
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Als Autoren sind unter diesem Papier folgender Politiker genannt: Birgit Klemczak (Schule); Theres Boneberger (Schule); Manuela Lukas (Immobilien); Jörg Högemeier (Immobilien); Martin Kortmann (Sport); Hendrik Bollmann (Sport).

| Quelle: SPD