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Benefiz-Jazzfrühshoppen in der Künstlerzeche. Stimmungsvolles Ambiente, gute Akustik beim Benefiz-Jazzkonzert.

'Wir sind Palliativ' bat zum Benefiz-Jazzfrühshoppen in der Künstlerzeche

Wrobel-Quartett swingt für guten Zweck

Zur Musik von George Gershwin, Count Basie und Louis Armstrong stimmten sich Herner Jazzfans am Pfingstsamstag (4.6.2022) in der Künstlerzeche „Unser Fritz“ auf die Feiertage ein. Sie waren einer Einladung zum Benefiz-Frühschoppen mit Engelbert Wrobel's Swing Quartett nur allzu gern gefolgt.

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Schließlich hat der Bandleader aus Burscheid seit vielen Jahren eine echte Fangemeinde in der Stadt. Die verdankt der bekannte Klarinettist und Saxophonist dem 2009 verstorbenen Herner Jazz-Promoter Knut Troge und legendären Veranstaltungsreihen wie „Jazz in der Werkstatt“ oder „Jazz Dinner". „Ich habe früher oft und gerne in Herne gespielt“, erinnerte sich Engelbert Wrobel, „meistens in den Flottmannhallen und bei Ford Heilmann“.

80 Gäste dabei

Auch wenn die Jazz-Aktivitäten nach dem Tod Troges weitgehend zum Erliegen kamen, hat die Fangemeinde in und um Herne den „Magier der Klarinette“ nicht vergessen: 80 Gäste begrüßten Wrobel mit Applaus, als er auf Einladung des Fördervereins Palliativstation im EvK Herne und Ambulanter Hospizdienst e.V. mit seinem Quartett aus Thimo Niesterok (Trompete), Rolf Marx (Gitarre) und Henning Gailing (Kontrabass und Gesang) die Bühne betrat. Den Kontakt zu Engelbert Wrobel geknüpft hatte Dr. Wolf Diemer, langjähriger Ärztlicher Leiter der Palliativstation und selbst bekennender Jazzfan, der auch die Veranstaltung eröffnete.

v.l. Thimo Niesterok, Rolf Marx, Pfarrer Walter Tschirch (Förderverein), Karola Rehrmann (Hospizdienst), Christine Heydecke (Palliativ), Henning Gailing, Dr. Wolf Diemer (Palliativ) und Engelbert Wrobel.

Die Jazzfans kamen voll auf ihre Kosten, besonders gelobt wurde die gute Akustik der Maschinenhalle. Zwei Stunden lang bot das Quartett vollendeten Musikgenuss kombiniert mit ansteckender Lebensfreude. Dabei sind Niesterok, Marx und Gailing dem Bandleader in Sachen Musikalität durchaus ebenbürtig, immer wieder zeigen sie in Solo-Passagen ihr großes Können. Im ersten Teil stellten die Vier ihre Virtuosität mit weniger bekannten Titeln unter Beweis, im zweiten Teil zogen sie alle Register: Bei „Sweet Georgia Brown“ wippten die Füße. Der Klassiker „Si tu vois ma mère“ (Wenn du meine Mutter siehst) von Sidney Bechet, wiederentdeckt durch den Film „Midnight in Paris“ von Woody Allen, schickte die Gedanken auf eine Traumreise.

Standing Ovations und zwei Zugaben

Zum Schluss bedankte sich das Publikum nach zwei Zugaben mit stehenden Ovationen. Strahlende Gesichter gab es auch beim Förderverein: Der Erlös des Konzerts kommt der dringend benötigten Erweiterung der Palliativstation im EvK Herne von sechs auf zehn Betten zugute.

Montag, 6. Juni 2022 | Autor: Susanne Schübel