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Der Herner Landtagsabgeordnete Alexander Vogt (SPD).

Stellungnahme von Alexander Vogt (SPD)

Wie oft Herner Eltern vor verschlossenen Kita-Türen stehen

Kitas in Herne mussten von Januar bis November 2025 45-mal ganz oder teilweise den Betrieb einstellen. Das geht aus einer Antwort der schwarz-grünen Landesregierung auf eine Nachfrage der SPD-Fraktion im Familienausschuss des Landtags hervor. Der Herner Landtagsabgeordnete Alexander Vogt (SPD) hat Ideen, wie es für Familien in Herne besser laufen könnte.

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Der Höhepunkt der Schnupfen- und Erkältungswelle steht noch aus und der Dezember ist noch gar nicht eingerechnet: Dennoch hat es in diesem Jahr bereits 315 Meldungen über personelle Unterbesetzungen gegeben. Davon waren 48 Kitas von den insgesamt 78 in Herne betroffen. 45-mal mussten Einrichtungen sogar ganz oder teilweise schließen. Das ist gleich ein dreifaches Problem: Eltern verlieren die verlässliche Betreuung ihrer Kinder, die Kinder verlieren ihre Chance auf frühkindliche Bildung und die Beschäftigten verlieren das Vertrauen, dass auch an ihre Gesundheit gedacht wird. Mit steigender Belastung steigt wiederum das Risiko langfristiger Erkrankungen.

„Eine konkrete Hilfe für die Einrichtungen könnte meiner Meinung nach eine trägerübergreifende Springerregelung sein“, so Alexander Vogt. „In Rheinland-Pfalz gibt es bereits landesweite Modelle für Springerinnen und Springer, und hier in Nordrhein-Westfalen hat auch Velbert ein entsprechendes Projekt gestartet. Bei der Einführung solcher Springerpools ist mir besonders wichtig, dass die fachlich qualifizierte Betreuung gewährleistet bleibt. Und klar ist auch: Das Land wird sich finanziell beteiligen müssen. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der SPD-Fraktion werden wir dafür konkrete Finanzierungskonzepte vorlegen.“

Die schwarz-grüne Koalition in Düsseldorf will bei der Überarbeitung des Kinderbildungsgesetzes auf größere Gruppen, weniger Fachkräfte und kürzere Betreuungszeiten setzen. So sollen beispielsweise künftig nur noch fünf Stunden am Tag garantiert werden, in denen Fachkräfte in den Gruppen arbeiten. Alles darüber hinaus – „Randzeiten“ heißt das bei der Regierung Wüst – können die Träger der Einrichtungen selbst entscheiden, allerdings nur abhängig von ihrem eigenen Budget.

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Doch das löst aus Sicht des Herner Landtagsabgeordneten die Probleme nicht: „Am Ende haben so wieder die berufstätigen Eltern das Nachsehen. Und aktuelle Daten vom Landesamt für Statistik zeigen, dass nahezu alle Familien betroffen wären: Landesweit verbringen mehr als 95 Prozent der Kinder mehr als 25 Stunden pro Woche in der Kita – das sind über 620.000 Kinder in NRW. Eine solche „Kita light“ lehnen wir ab. Wir werden uns im Landtag mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Landesregierung ihren Gesetzentwurf noch überarbeitet“, so Alexander Vogt.

Donnerstag, 11. Dezember 2025 | Quelle: Büro Alexander Vogt