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Hier wird in Teilen gearbeitet: Rechts vorne die Visualisierung, rechts oben die alte Fassade, links die aktuellen Arbeiten ohne Fassade.

'Wohnen am Europaplatz' für 92 Einheiten trotzt Corona und Winter

WHS-Sanierungsprojekt bleibt im Zeitplan

Es geht voran am Wohnhaus an der Bochumer Straße 13: Der Wohnblock der Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd eG (WHS) wird seit September 2020 umfassend von beiden Seiten, also vom Innenhof und von der Bochumer Straße Ecke Sodinger Straße aus, als auch innen, modernisiert. Im Juli wurde das Projekt vorgestellt (halloherne berichtete). Damals überreichte die NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, Ina Scharrenbach (CDU), höchstpersönlich den Förderbescheid des Landes über 9,2 Millionen Euro. Aufgrund der Nähe bekam das Projekt den Namen „Wohnen am Europaplatz".

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Bei einem Pressetermin am Montag (15.3.2021) sah und hörte man den aktuellen Stand, dargestellt von WHS-Vorstand Klaus Karger und dem leitenden Architekten Herfried Langer von den Tor5 Architekten aus Bochum.

Insgesamt 92 Wohneinheiten sind im Wohnblock zu finden. Die angekündigten Maßnahmen waren unter anderem eine Fassadenerneuerung, der Austausch sämtlicher Fenster, neue Aufzüge und Treppenhäuser, neue Türen und zum Abschluss eine neue Tiefgarage. Die Baukosten betragen insgesamt rund 13 Millionen Euro.

WHS-Chef Klaus Karger (Mitte) und Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda (re.) informierten über den aktuellen Stand der energetischen Modernisierung.

„Wir sind hier auf einem guten Weg, die ersten großen Hürden haben wir bewältigt“, befand Klaus Karger. „Kurz nach der Fassadenabnahme kam der große Wintereinbruch, das bedeutete leider, dass es etwas kälter in den Wohnungen wurde.“ Derzeit ist von der Sackgasse der Harannistraße aus Richtung Innenhof die linke Seite des Gebäudes ohne Fassade, hier sollen die neuen Fenster kurz nach Ostern eingesetzt werden - nach Angaben von Karger gab es bei den Fenstern noch leichte Verzögerungen. Im August 2021 soll die linke Seite fertig sein, dann folgte die rechte bis hin zur Gebäudewand und Mini-Tunnel zur Harannistraße hin.

„Wir sind trotz der Corona-Pandemie und der kalten Temperaturen noch etwas vor dem Zeitplan. Bis jetzt läuft es gut“, berichtete Architekt Langer. WHS-Chef Karger ergänzte: „Wir hoffen, dass wir im ersten Quartal 2022 mit der Sanierung fertig sind.“

Nur wenig Kritik und Probleme

Kritik und Probleme von Mietern habe es nach Aussagen von Karger und Langer für diese große Maßnahme nur wenig gegeben. „Ohne die Fassadenhülle ist es leider etwas kälter“, merkte Langer an, der die Mieter aber für ihre Geduld und das Verständnis ausdrücklich lobte. Modernisieren im Bestand, dafür dann bald mit Neubaustandard, ginge nicht ohne gewisse Einschränkungen. Außerdem habe das WHS-Büro im Gebäude als Anlaufstelle gut funktioniert. Bald werden die Aufzüge für vier Wochen gesperrt, wenn neue eingesetzt werden. „Als Ausgleich für die Mieter haben wir bereits mit sozialen Diensten gesprochen, wer da etwas in Anspruch nehmen kann“, sagte Klaus Karger.

Architekt Herfried Langer vom Architekturbüro Tor5 aus Bochum berichtete über den aktuellen Stand.

WHS-Chef Karger bekräftigte trotz der Modernisierung alle Mieter halten zu wollen, auch wenn ein kleiner Mietanstieg nicht zu verhindern sei. „Wir wollen keine Mieter herausmodernisieren“, kündigte er schon im Juli 2020 an. „Wir hoffen, dass wir am Ende eine Miete mit einer Fünf vor dem Komma pro Quadratmeter haben.“ Jedoch würde eine Mietpreisbindung 2022 auslaufen und hätte ohne Sanierung eine fast ähnliche Steigerung zur Folge gehabt. Momentan sei im Haus nur eine bewohnbare Wohnung frei.

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Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda sieht, dass es in Herne langsam während Corona wieder vorwärts geht. „Wir erwachen langsam aus der Schockstarre, die die Pandemie und der Winter mit sich gebracht haben. Wir bewegen uns mit zarten Schritten wieder zurück zum Alltag und sehen am Projekt guten Fortschritt.“

Der Blick auf die Sanierungsarbeiten von der Bochumer Straße Ecke Sodinger Straße aus.
| Autor: Marcel Gruteser