
Rassismus in der Migrationsgesellschaft
In dem von knapp 50 Personen besuchten Vortrag in den Räumen der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen machte Prof. Dr. Fereidooni am Donnerstag (12.6.2025) deutlich, dass Rassismus keine Randerscheinung ist, sondern in allen gesellschaftlichen Schichten vorkommt. Er betonte dabei auch, dass Narrative über die vermeintlichen „Anderen“ je nach Bedarf flexibel eingesetzt werden, um eine Bedrohung zu konstruieren.
Beim Thema Antimuslimischer Rassismus ging es unter anderem um das Kopftuch als Projektionsfläche: Während es bei einer Putzfrau akzeptiert wird, erscheint es bei einer Lehrerin als „Gefahr für die abendländische Kultur“. Auch Studien zu Benachteiligung im Schulalltag – z. B. bei der Bewertung von Leistungen – wurden vorgestellt.

Antisemitismus wurde als tief verwurzelte Struktur beschrieben, die nicht von der tatsächlichen Präsenz jüdischer Menschen abhängt. Vielmehr lebt sie von Verschwörungsmythen, kollektiven Zuschreibungen und Bildern.
Dabei sind echte Begegnung auf Augenhöhe sowie die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie und Sozialisation laut Fereidooni die wichtigsten Schritte im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus.