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Das Gelände der ehemaligen Zeche Blumenthal.

Areal soll beim 5-Standorte-Programm zentrale Rolle spielen

Planungen für Blumenthal-Gelände

Als Teil des 5-Standorte-Programms, das vom Ausstieg aus der Kohleverstromung betroffene Städte und Kreise unterstützt, sollen in Herne verschiedene Projekte gefördert werden (halloherne berichtete). Eine wichtige Rolle in der Herner Strategie spielt hierbei die ehemalige Bergwerksfläche General Blumenthal. Wie genau die Strategie aussieht, stellten die städtischen Akteure bei einem Pressegespräch am Freitag (25.11.2022) vor.

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Ideen werden im Strukturstärkungsrat vorgestellt

Geplant sei für das Gelände der ehemaligen Zeche Blumenthal eine ganzheitlich integrierte Entwicklungsstrategie. „Das 5-Standorte-Programm ist ohne Klippen nicht zu bewältigen. Wir hoffen, dass wir für unsere Ideen bezüglich der Fläche des Areals Blumenthal eine Förderung aus dem Programm erhalten können", berichtete Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Der Strukturstärkungsrat tagt am Donnerstag, 15. Dezember 2022, erstmals in Herne und wir wollen Blumenthal dort platzieren."

Weiter führte Dudda aus: „Wir hoffen, dass wir dort einen Start beginnen können. Jedoch, und das ist mir wichtig zu betonen, ist der Kommunale Entwicklungsrat gerade dabei, seine Stellungnahme zu Ende zu bringen. Diese ist ein wichtiger Faktor und wird Berücksichtigung finden."

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda

Dr. Svenja Rebsch, Leiterin des Projektbüros für das 5-Standorte-Programm bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herne (Herne.Business), erläuterte die Komplexität des Programms. „Es ist ein sehr komplexes Verfahren. Zunächst mussten wir unsere Projektskizze einreichen. Nach der Prüfung kommt sie nun in den Strukturstärkungsrat und wird dort diskutiert."

Anvisierte Förderung in Höhe von 3,5 Millionen Euro

Der Strukturstärkungsrat sei aktiv an der Projektqualifizierung und an der Auswahl beteiligt. Nach einer eingängigen Prüfung werde dann im besten Fall eine Förderempfehlung ausgesprochen. Die Stadt möchte für den ersten Schritt eine Förderung in Höhe von 3,5 Millionen Euro beantragen.

„Damit wollen wir personelle Kapazitäten schaffen", so Dirk Drenk, Geschäftsführer von Herne.Business. „Unser Ziel ist es, dass ganz am Ende eine Entwicklungsstrategie steht. Dadurch können wir dann die Gesamtkosten für den Umbau, den Zeitplan und die Beschäftigungseffekte erfahren."

Ganzheitliche integrierte Entwicklungsstrategie

Der neue Arbeitstitel für das Areal Blumenthal laute nun Techno Ruhr International. „Wir planen eine ganzheitliche integrierte Entwicklungsstrategie. Wir denken größer und schauen zusätzlich noch auf die Fläche des ehemaligen Kraftwerks Shamrock und dem brachliegenden Heitkamp-Gelände", so Stadtrat Karlheinz Friedrichs.

Das Areal um das ehemalige Bergwerks General Blumenthal 11, das ehemalige Kraftwerk Shamrock und das brachliegendes Heitkamp-Gelände.

Weiter führte er aus: „Im nächsten Jahr wollen wir dazu einen Rahmenplan ausarbeiten, weiterhin soll eine Machbarkeitsstudie angefertigt werden, die unter anderem den Artenschutz, die Natur, das Mikroklima und die Verkehrssituation berücksichtigen soll. Dazu setzen wir außerdem auf eine große Öffentlichkeitsbeteiligung."

'Ort, der lebens- und liebenswert wird'

Mit dem geplanten Projekt sollen circa 3.900 bis 5.400 Arbeitsplätze geschaffen werden, die Stadtreparatur und außerdem der Wunsch, die grünste Region der Welt zu werden, vorangebracht werden. Geplant sei die Entstehung eines Ortes, der lebens- und liebenswert sei.

Stadtkämmerer Dr. Hans Werner Klee.

Um dies aber alles zukünftig realisieren zu können, müsse eine eigene Entwicklungsgesellschaft gegründet und das Grundstück von der Ruhrkohle AG (RAG) erworben werden. „Noch ist es im Besitz der RAG. Wir sind in Gesprächen über den Verkauf, warten aber noch auf den richtigen Zeitpunkt", erläuterte Stadtdirektor und Kämmerer Dr. Hans Werner Klee.

Denn zunächst muss die RAG das sogenannte Abschlussbetriebsverfahren vollziehen. Dieses Verfahren ist nötig, wenn man eine ehemalige Bergbaufläche für eine Folgenutzung aufbereiten will.

Verhandlung über Verkauf wohl ab Mitte 2023

„Wir erwarten, dass das Verfahren Mitte 2023 abgeschlossen ist und die RAG das Grundstück entlassen kann. Danach werden wir mit der RAG über den Verkauf verhandeln", so OB Dr. Dudda. „Vorher müssen wir aber wissen, was auf dem Grundstück los ist, dazu sollen dann zunächst die Förderungen dienen."

All das ist aber vorläufig noch Zukunftsmusik. Zunächst müsse personelle Kompetenz aufgebaut, die Grundlage für zukünftige Nutzung und Beschäftigungseffekte im Detail, Schätzung der Entwicklungskosten, Schaffung von Baurecht und die bauliche Umsetzung geschaffen werden.

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Damit aber überhaupt mit den Planungen begonnen werden könne, muss die Projektidee erstmal vom Strukturstärkungsrat abgesegnet werden. Danach könne man mit der Beantragung der Förderung den ersten Baustein zur Erschließung des Areals umsetzen.

| Autor: Julia Blesgen