
Passionierte Radler berichten
Mit dem Fahrrad entlang der 'Holsterhauser'
Wolfgang Neige, stellvertretender Vorsitzender der Verkehrswacht Wanne-Eickel, unternahm im Oktober 2022 zusammen mit halloherne-Mitarbeiter und Verkehrswachtmitglied, Herbert Terlau, einen Ausflug mit dem Fahrrad entlang der Holsterhauser Straße. Sie wunderten sich über so manch eine Radwegführung, Unkraut auf Radwegen und zugeparkte Weg.

An einem sonnigen Herbsttag treffen sich die beiden passionierten Fahrradfahrer mit ihren Rädern vor der Hiberniaschule und starten Richtung Herne Mitte. Das erste mögliche Hindernis befindet sich schon nach wenigen Metern: An der Ampelkreuzung Holsterhauser / Dorstener Straße stellen sie fest, dass die Ampel für die Radfahrer und Fußgänger einen Anforderungskontakt besitzt – es ist eine der wenigen Ampeln, die in Herne damit ausgestattet sind. Das bedeutet: Wer hier die Straße kreuzen will, der muss den gelben Anforderungsknopf betätigen. Wer das nicht weiß und es nicht tut, der wartet unter Umständen lange vergebens auf das grüne Lichtsignal.
Weiter fahren die beiden auf dem Geh- und Radweg der breiten ausgebauten Straße auf die Kreuzung der Südstraße zu. Da passt es gut und mit dem fließenden Verkehr schaffen sie es diese Kreuzung bei Grünlicht zu passieren. Ebenso können sie über die kleine Zufahrt, die zum Unternehmen Auto-Teile-Unger führt, bei Grünlicht fahren.
Über den genannten Geh- und Radweg radeln sie nun auf die Abbiegung zur Koniner Straße zu. Auch hier ist die Überfahrt per Ampel geregelt. Allerdings erkennen die Radler bei der Annäherung lediglich die Ampel, die den Autofahrern den Weg weist. Hier regelt eine zweite Ampel, die für Radler und Fußgänger gleichermaßen gilt, den Verkehr. Die erkennen die Radler allerdings erst, als sie fast davor stehen – eine dicke Litfaßsäule versperrt die Sicht. An dieser Stelle ist der Radweg, der übrigens blutrot angestrichen ist, auf der Straße gerade durchgezogen, somit könnten sie sich in den fließenden Autoverkehr, der jetzt noch Grünlicht angezeigt bekommt, einfädeln.

Geht es nun also geradeaus weiter oder muss man erst einen Schlenker über die Rad- und Fußwegführung fahren? Allerdings zeigt die Ampel am Fußgängerüberweg schon (oder noch „Rot“). Was tun? Nicht erkennen? Ignorieren? Dann würden sie gegen die Verkehrsregeln verstoßen und sich strafbar machen. Schade, dass die Ampeln nicht synchron geschaltet sind.
Sicherlich gibt es noch weitere Verunsicherungen für Radler im Stadtgebiet Herne. Auch viele Ungereimtheiten der Radwegeführung an Kreuzungen und Kreisverkehren, mit oder ohne Ampeln, fallen nicht nur den beiden Radlern der Verkehrswacht Wanne-Eickel auf. Hat der Radler zum Beispiel die Holsterhauser Straße am Westring überquert, dann erwartet ihn auf der anderen Straßenseite ein wahrer Slalomlauf. Wer hier die Führung des Radwegs zu verantworten hat, das wäre einmal interessant zu erfahren: Ein Fahrradfahrer kann das sicher nicht gewesen sein.

Auch an der Kreuzung Dorstener- / Recklinghauser Straße, direkt am Rhein-Herne-Kanal, gibt es eine Anforderungsampel für Fußgänger und Radfahrer. Das ist erst seit dem Neubau der Ampelanlage vor wenigen Jahren so und bedeutet: auch hier kann man als Radfahrer nicht mit dem Verkehr „mitschwimmen“. Der Radler muss auch hier anhalten, die gelbe Taste drücken und warten bis „sein“ Grünlicht angezeigt wird. Wobei: Diese Schaltung an dieser stark befahren Kreuzung ist Unfällen vorbeugend sicherlich angebracht.
Tipp der passionierten und erfahrenen Radler

Der Radwegeverlauf für einen sicheren Radverkehr und Radwegeplanung in Herne muss kontinuierlich auf den Prüfstand gestellt und verbessert werde, damit sich Herne zu einer fahrradfreundlicheren Stadt entwickeln kann. Wolfgang Neige: „Es ist einfach ärgerlich, wenn man mit den Autos bei grünlichtzeigender Ampel ankommt und muss dann stehen bleiben und eine Periode abwarten.“
