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Das LWL-Museum für Archäologie eröffnet am Sonntag, 29. September 2024, den neuen Ausstellungsbereich zum Thema Migration. Dort kann man per AR-Technik und Tablets das Thema erforschen. Gleichzeitig feiert die gfi Herne ihr 20-jähriges Bestehen. Kuratorin Dr. Susanne Jülich zeigt, wie es auf dem Tablet aussieht - obwohl der Boden leer ist.

LWL-Museum eröffnet Ausstellungsteil, gfi Herne feiert 20 Jahre

Migration per Tablet erforschen

Am Sonntag, 29. September 2024, feiert das LWL-Museum für Archäologie und Kultur ab 12 Uhr die Eröffnung eines neuen Ausstellungsbereichs zum Thema Migration. Die rein digitale Anwendung widmet sich aus historischer und archäologischer Perspektive einem aktuellen Thema. Neue AR-Technologie (Augmented Reality, zu dt. erweiterte Realität) lässt in einem sogenannten Kubus Exponate wie das 72.000 Jahre alte Faustkeilmesser (Pradnikmesser) eines Neandertalers in 3D vor den Augen der Besuchenden erscheinen.

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Gleichzeitig feiert die „Gesellschaft zur Förderung der Integrationsarbeit Herne“ (gfi) ihren 20. Geburtstag. Daher bietet das Museum an diesem Tag zusammen mit der gfi ein buntes Programm mit unter anderem orientalischem und afrikanischem Essen, Musik, einem Näh-Workshop, mit Henna-Malerei und Spezialführungen durch die Dauerausstellung.

Im Viereck steht nichts, über das Tablet ist der Boden voll

Der Kubus ist ein weißes Viereck auf dem Boden, in dem nichts steht. Teilnehmer bekommen ein Tablet in die Hand und siehe da: Es stehen plötzlich sechs verschiedene Kisten auf dem Boden. „Man sucht sich dann jeweils eine Kiste aus und erhält dort verschiedene Informationen über Flucht und Migration“, erläutert Kuratorin und stellvertretende Museumsdirektorin Dr. Susanne Jülich. „So eine Menge an Infos wäre nicht mit normalen Schildern möglich, daher nutzen wir die AR-Technik.“

Das weiße Viereck ist der Kubus - der schwarze Punkt markiert den Start für die Tablet-Infos. Auf dem Tablet sieht man dann verschiedene Kisten.

Zudem wäre es für das Museum unpraktisch den Besuchern echte Gegenstände wie zum Beispiel das Pradnikmesser an die Hand zu geben. Es gibt fünf historische Themen sowie einen aktuellen Bezug zu einer kroatischen Frau. „Man muss sich das schon in Ruhe anschauen und durchlesen, das braucht etwas Zeit“, sagt Jülich. In jeder Kiste schlummert die Geschichte eines Objekts und man erfährt, woher es stamm und wieso es eine Migrationsgeschichte erzählt.

'Migration eint uns alle'

Der LWL-Kulturdezernentin, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, gefällt dieser Ansatz. „Ich finde das gut, dass wir hier einen digitalen Kubus starten. So kann man etwas über die Fragen wie 'Wie funktioniert Migration?' und 'Warum flüchten Menschen?' per Tablet lernen und das Museum greift dieses aktuelle gesellschaftliche Thema auf“, schildert sie. „Gleichzeitig eint Migration uns alle und macht uns komplett. Wir alle stammen aus Afrika und früher hatten alle eine dunkle Hautfarbe. Nur weil unsere Hautfarbe durch weniger Sonneneinstrahlung heller geworden ist, heißt es nicht, dass wir nicht auch Migranten sind.“

Migration ist auch bei der gfi ein großes Thema. „Wir wollen Flüchtlingen das Ankommen in Deutschland erleichtern und freuen uns deshalb, einen Teil unserer Arbeit bei unserer Geburtstagsfeier präsentieren zu können“, erklärt Michael Barszap, stellvertretender Vorsitzender der gfi.

Live-Ausgabe vom gfi-Podcast 'Quietschbunt'

Damit Erfahrungen von Migranten noch erlebbarer und vor allem hörbarer werden, bietet der gfi-Podcast „Quietschbunt“ eine spezielle Live-Ausgabe. Am Veranstaltungstag erzählt eine Herner Familie mit türkischen Wurzeln ihre Migrationsgeschichte. Mit dabei ist Achim Preikschat, Moderator von Radio Herne.

Alle Besucher sind ganztägig zum Austausch ab 12 Uhr eingeladen, ab 11 Uhr gibt es bereits die kulinarischen Speisen. Bürgermeisterin Andrea Oehler übernimmt die Begrüßung. Weitere Programmpunkte sind die Zaubertöpferscheibe von Thomas Benirschke und eine Bronzeschmuck-Werkstatt. Der Eintritt und alle Angebote sind an diesem Tag kostenfrei.

Alle Gegenstände, die auf dem Tablet in den Infos gezeigt werden, sind auch im Museum ausgestellt.
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  • Sonntag, 29. September 2024, um 11 Uhr
Samstag, 21. September 2024 | Autor: Marcel Gruteser
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