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Schüler der Michaelschule wurden mit reflektierenden Warnwesten ausgestattet.

Elterntaxi - immer wieder ein Thema

Michaelschule will den Verkehr zähmen

Seit vielen Jahren nimmt der Bring- und Holverkehr rund um die Michaelschule im Stadtteil Bickern zu und viele Autofahrer halten sich nicht an die Verkehrsregeln: Parken im Halteverbot, überhöhtes Tempo in den Straßen rund um die Michaelschule. Eltern, der Kommunale Ordnungsdienst und das Kollegium sprachen immer wieder einzelne Eltern auf das Fehlverhalten an, doch nur wenige Eltern änderten ihr Verhalten.

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Um eine längerfristige Lösung der Situation bemüht sich nun eine Projektgruppe um den Elternvertreter Oliver Schomaker und dabei entdecken sie die „Verkehrszähmer“, ein Programm von Angela Baker-Price, das vom Zukunftsnetz Mobilität NRW herausgegeben wird. Ziel ist eine dauerhafte Verhaltensänderung bei allen Beteiligten.

Die Verkehrszähmer sind an der Michaelschule angekommen.

Im ersten Schritt haben alle Kinder mit Unterstützung der Verkehrswacht Wanne-Eickel eine reflektierende Warnweste bekommen, sodass sie insbesondere in der dunklen Jahreshälfte von allen Verkehrsteilnehmern gut gesehen werden können. Sie sollen die Westen tragen und ohne Auto zu den Schultoren kommen. Um die Kinder zum Tragen der Westen zu motivieren, sammelt jedes Kind beim Tragen der Weste einen Stern für die eigene Klasse. Bei einer festgelegten Anzahl der gesammelten Sterne erfolgt eine gemeinsame Belohnung, die die Kinder selbst mitbestimmen können.

In der ersten Woche wird dies bereits von den meisten Kindern umgesetzt: von aktuell 413 Schülern trugen am Donnerstag (24.9.2020) über 360 Kinder ihre Westen und kamen zu Fuß zur Schule.

Weitere Aktionen für das aktuelle Schuljahr

Kleine Verkehrszähmer sollen die gefährlichen Drachenautos zähmen, indem sie ihren Schulweg selbst gehen. Große Verkehrszähmer sollen vermehrt ihre Autos stehen lassen. Auch werden interessierte Eltern von der Polizei ausgebildet, damit sie alle Kinder auf ihren Schulwegen unterstützen können.

In der Hauptphase soll eine Projektwoche in diesem Schuljahr stattfinden, die sich mit weiteren Ideen und Möglichkeiten zur Mobilitätserziehung befasst.

Die kommissarische Schulleiterin Frau Sezer blickt zuversichtlich in die Zukunft und spricht von einem Gewinn für alle Beteiligten: „Kinder werden selbst zu Vorbildern im Straßenverkehr und ermutigen ihre Eltern sich entsprechend zu verhalten: Schulwege können zu Fuß bewältigt werden und Drachenautos somit gezähmt werden.“

Die Kinder bewegen sich zunehmend selbständig und sicher im Straßenverkehr. Die Umwelt wird geschont, da nicht so viele Autoabgase ausgestoßen werden. Die Nachbarn der Michaelschule können zu den Zeiten zum Schulbeginn auch wieder problemloser die Straßen befahren.

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Einen großen Vorteil haben alle Kinder, die sich schon vor Unterrichtsbeginn bewegen, denn sie kommen wacher in der Schule an. Das erste Mitteilungs- und Bewegungsbedürfnis ist durch den Schulweg gestillt und diese Kinder können sich viel besser auf das Lernen einlassen.

| Quelle: Michaelschule