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IHK Mittleres Ruhrgebiet begrüßt neue Baustellenmanagement der Stadt Bochum, sieht aber noch deutlichen Verbesserungsbedarf bei der Abwicklung.

IHK Mittleres Ruhrgebiet begrüßt neue Baustellenmanagement der Stadt Bochum

Mehr Tempo bei öffentlichen Baustellen nötig

Bochum. Mehr Geschwindigkeit, bessere Abstimmung und transparentere Kommunikation: Das sind die Ziele des neuen Baustellenmanagements der Stadt Bochum und ihrer Tochtergesellschaften. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hatte das Vorhaben gemeinsam mit den Stadtwerken Bochum und der städtischen Verkehrsgesellschaft BOGESTRA jüngst der Öffentlichkeit vorgestellt. Die IHK Mittleres Ruhrgebiet begrüßt die Initiative, mahnt allerdings deutlich mehr Tempo bei der Baustellenabwicklung im Stadtgebiet an: „Die Verkehrssituation in und um Bochum ist in einer dramatischen Lage“, sagt Michael Bergmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet.

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„Es ist mehr als ärgerlich, dass Zeitpläne oft nicht eingehalten werden und sich die Fertigstellung bestimmter Maßnahmen auf diese Weise immer wieder verzögert“, so Bergmann weiter. Bei Unternehmen und Gewerbetreibenden machten sich diese Verzögerungen vielfach auch in sinkenden Umsätzen bemerkbar. Das verstärke die ohnehin schon schwierige Lage – gerade im Einzelhandel, der noch immer unter den Nachwirkungen von Corona-Pandemie und einer insgesamt gedämpften Kauflaune leide.

Die IHK Mittleres Ruhrgebiet hatte bereits im Frühjahr vergangenen Jahres den Städten Bochum, Herne, Witten und Hattingen eine Lösung zur Übersicht über die Baustellen der Region vorgestellt. Diese webbasierte Anwendung wird bereits von anderen Industrie- und Handelskammern in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kommunen erfolgreich eingesetzt.

„Wir gehen nun davon aus, dass die Stadt Bochum auf unser Angebot eingeht und die vor längerer Zeit avisierte Schnittstelle zu unserem Tool in ihr Produkt integriert hat“, sagt Nicola Henning, neue Referentin für Mobilität der IHK Mittleres Ruhrgebiet. „Unsere Lösung ist für die Kommunen kostenlos“, so Henning weiter, „und wird einen guten Überblick über die öffentlichen Baustellen in unserem Kammerbezirk geben.“

Unterstützung erhält die IHK durch die Händler vor Ort: Grundsätzlich sei die Stadt auf einem guten Weg, sagt Friedrich Schmidt, Geschäftsführer der Bochumer Bäckerei Schmidtmeier. „Es fehlt aber an der proaktiven Kommunikation“, so Schmidt. „Leider muss man immer wieder nachhaken, um über bestimmte Maßnahmen auf dem Laufenden zu sein.“ Eine Website, die über die Baumaßnahmen der Region informiere, könne hier in jedem Fall Abhilfe schaffen, so Schmidt weiter. Die Bäckerei Schmidtmeier ist zurzeit gleich an zwei Standorten von Einschränkungen durch Baustellen betroffen: an der Markstraße und an der Hattinger Straße.

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Marc Mauer, Einzelhändler und Vorsitzender der Initiative Bochumer City (IBO), begrüßt zwar, dass die Stadt viele Dinge in Angriff nimmt, die bislang nicht angegangen wurden, es findet aber aus seiner Sicht zu wenig Kontrolle vor Ort statt: „Viele Baustellen wirken ungepflegt und könnten schneller wieder abgebaut werden.“ An der Hattinger Straße könne man das gut beobachten: „Obwohl bestimmte Bereiche schon fertig sind, wird Baustellenmüll nicht entsorgt und liegt teilweile wochenlang herum.“ Laut Mauer müsse die Stadt darüber hinaus mehr dafür Sorge tragen, dass auf Umleitungsstrecken der Verkehr besser fließe. „Aus Sicht der IBO werden die Anwohnerinteressen aber immer höher bewertet als die des fließenden Verkehrs. Das führt zu unnötigen Staus und Engpässen.“

| Quelle: Sven Frohwein / IHK