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Szene aus

George R. R. Martin-Verfilmung erst ab 16 Jahren

'In the Lost Lands'

Update, Donnerstag, 13. März 2025

Weiterhin zu sehen im Union und in der UCI Kinowelt Bochum, im Cinestar Dortmund und im Cinemaxx Essen.

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„Das ist kein Märchen“ warnt eine Stimme aus dem Off, die sich später als die des Jägers entpuppt. Und: „Es gibt kein Happy End.“ In der Tat entführen uns die ersten Bilder in eine gigantische Trümmerlandschaft, in der überall kleine Feuer brennen oder Rauch aus Erdspalten dringt. Dieses „Lost Land“ scheint unbewohnbar zu sein, furchterregende Bestien beherrschen die Gegend um den Skull River, dessen ausgetrocknetes Bett mit Totenköpfen bedeckt ist, den Opfern eines mythischen Werwolfes.

Der Rest der Zivilisation hat sich in eine Stadt zurückgezogen, die versteckt mitten in einem Berg liegt und von einem alten, kranken Overlord (Jacek Dzisiewicz) regiert wird. Dessen Zeit freilich bald abgelaufen ist, was nicht nur die Königin (Amara Okereke) an seiner Seite weiß. Auch der mit eiserner Faust regierende Hohepriester (Fraser James) und seine fanatische Vollstreckerin Ash (Arly Jover) sind um die Sicherung ihrer Schreckensherrschaft bemüht. Letzterer ist die Hexe Gray Alys (Milla Jovovich) ein Dorn im Auge, weil sich die Freidenkerin nicht unterordnet.

Hexe erfüllt alle Wünsche

Doch Alys, die stets alle an sie herangetragenen Wünsche erfüllt, auch wenn diese dem Bittsteller schaden, hat den Braten gerochen und kann sich der geplanten Hinrichtung entziehen. Jerais (Simon Lööf) erscheint im Auftrag der Königin mit der Bitte, die Hexe solle in die Lost Lands ziehen, um dort den Werwolf zu töten und ihm die Haut abzuziehen. Mit dieser hofft die Königin, selbst eine Gestaltenwandlerin werden zu können, um mit ihrem geheimen Liebhaber fliehen zu können.

Doch Jerais ist selbst verliebt in die Königin und bittet Alys, den Wunsch der Königin nicht zu erfüllen. Diese erkennt zwar, das sich die Wünsche widersprechen, nimmt sie aber dennoch an und sucht sich einen Führer durch das unwegsame Ödland bis zum Skull River. Es ist der Jäger Boyce (Dave Bautista), ein Trumm von einem mit allen Wassern gewaschenen Abenteurer, der wie ein Revolverheld aus dem Wilden Westen daherkommt, nur um einiges grimmiger als John Wayne.

Abenteuer schweißen zusammen

Freundliche Gesichter auf der letzten Station: Mara (Deirdre Mullins) und Ross (Sebastian Stankiewicz) vor ihrem Saloon.

Die beiden Einzelgänger trauen sich lange Zeit nicht über den Weg, aber gemeinsame Abenteuer, nachdem sie die letzte Station des Hinterlandes, den Saloon von Mara (Deirdre Mullins) und Ross (Sebastian Stankiewicz), hinter sich gelassen haben, schweißen zusammen und schaffen gegenseitiges Vertrauen. Schleimige Monster werden durch einen Feuerring ferngehalten und manche andere hollywood-like Abenteuer überstanden, bis Alys in der Vollmondnacht tatsächlich dem gesuchten Sarda gegenübersteht…

Mischung aus Brüder Grimm und Science Fiction

„Es ist wie eine Mischung aus den Gebrüdern Grimm und Science-Fiction“, sagt Hauptdarstellerin Milla Jovovich im Constantin-Presseheft über die doch recht krude Story. Während sich ihr Gatte Paul W. S. Anderson an die Spaghetti-Western der 1960er- und 1970er-Jahre, die er als Kind so geliebt hat, erinnerte bei der Lektüre der gleichnamigen, 1982 erschienenen Kurzgeschichte von George R. R. Martin.

Die Vorlage des in Santa Fe lebenden US-amerikanischen Science-Fiction-, Fantasy- und Horror-Schriftstellers („Games Of Thrones“) ist samt finalem Gemetzel, das Gray Alys aufgrund ihrer Selbstlosigkeit übersteht, auf gut einhundert Minuten ziemlich genau nachempfunden worden. Wer sie nicht kennt, muss sich allerdings mit einer sprunghaften, im Film in eine postapokalyptische Welt verlegten Handlung und wenig ausgeführten Charakteren herumschlagen.

Hightech-Ereignis

Aus technischer Sicht aber ist „In The Lost Lands“ ein Ereignis, zumal auf größtmöglicher Leinwand. Statt wie gewohnt mit Greenscreens zu arbeiten, agieren die dunklen, mythologische Kreaturen der Vorlage nun in einem mit der seinerzeit für Videospiele entwickelten Unreal Engine-Technik erstellten Setting. Mit einem Hafen namens Skull River, dessen ausgetrocknetes Becken aus menschlichen Schädeln besteht. Und einer provisorischen Seilbahn, die aus einem typisch amerikanischen Schulbus besteht, welche über einen gewaltigen Abgrund führt, in dem Überreste einer Millionenstadt sichtbar werden.

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Live-Action-Compositing lautet das Stichwort: Kameramann Glen McPherson konnte mit den Darstellern in den virtuellen Kulissen so drehen, als seien es reale etwa in einem Studio. Gedreht in Kraków und der Malopolskie genannten Umgebung der einstigen Königlichen Hauptstadt ist „In the Lost Lands“ am Donnerstag (27.2.2025) in Australien uraufgeführt worden, Kinostart mit der Altersfreigabe ab 16 Jahren, einige Gewaltszenen sind aus Sicht des Autors so unerträglich wie überflüssig, ist Donnerstag, 6. März 2025. Bei uns zu sehen im Union Bochum sowie in allen Multiplexen des Reviers.

Der Patriarch (Fraser James), Herrscher über die Stadt unter dem Berg.
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  • Donnerstag, 6. März 2025
Donnerstag, 6. März 2025 | Autor: Pitt Herrmann