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Theater Kohlenpott „Ich lieb dich!“. Emmanuel Edoror und Roxana Safarabadi in der sehr körperbetonten Inszenierung

Premiere am Theater Kohlenpott

'Ich lieb dich!'

Julians Eltern lassen sich scheiden. Das erschüttert seine Vorstellung von der Liebe. Vergeht erwachsene Liebe etwa ebenso schnell wie die Liebe zu Zitroneneis oder Kastanien oder zu einem Meerschweinchen namens Muppi? Dabei ist er sich ganz sicher, dass er Lia liebt und immer lieben wird: „Ich liebe dich.“ Lia dagegen, die schon in einer Stunde abgeholt wird, antwortet deutlich: „Ich dich nicht.“

Wer liebt wen – und warum eigentlich? Was bedeutet Liebe, und wie verhält sie sich zur Zeit? Und was ist der Unterschied zwischen „Ich liebe dich“ und „Ich lieb' dich“? Und was das Gegenteil von Liebe? Der zwölfjährige Julian (Emmanuel Edoror) und die elfjährige Lia (Roxana Safarabadi) stellen sich in Kristo Šagors Stück „Ich lieb dich!“ den kleinen, aber wichtigen Unterschieden und auch den großen Fragen zur Liebe und ihrer Vergänglichkeit.

Und sie lassen dabei binnen gut einer Stunde all' die Geliebten, auch die schon fast vergessenen, zu Wort kommen, versetzen sich in Lebende und Gestorbene, in tanzende Großeltern und streitende Eltern und sogar in die zukünftigen Geliebten. Die beiden Kinder verdichten die Liebe so zu einer wechselvollen Geschichte und erspielen sich dabei zugleich wichtige Momente ihres eigenen Lebens. Sind Geliebte jene, die unsere Sicht auf die Welt verändern – und wie geht ein neuer Geliebter damit um? Am Ende weiß Julian zumindest eines sicher: Es gibt für ihn eine Liebe, die immer währt, auch über den Tod hinaus.

Theater Kohlenpott „Ich lieb dich!“. Zwei Kohlenpott-Debütanten feiern am 4. September 2021 Premiere in den Flottmann-Hallen: Roxana Safarabadi (r.) und Emmanuel Edoror.

„Ich lieb dich!“ ist am 23. Februar 2018 im Münchner Theater Schauburg uraufgeführt worden und wird seither im ganzen deutschsprachigen Raum gespielt. Nun auch am Theater Kohlenpott in einer Inszenierung der 31-jährigen Ruhr-Uni-Absolventin Emel Aydoğdu. Die im türkischen Gaziantep geborene und heute in Bochum lebende deutsch-kurdische Regisseurin hat vor zwei Jahren im Alten Wartesaal des Herner Bahnhofs erstmals in unserer Stadt inszeniert und gibt nun ihr Debüt am Theater Kohlenpott.

Wie auch die beiden Schauspieler, die Hamburgerin Roxana Safarabadi und der Münsteraner Emmanuel Edoror. Die in Bielefeld aufgewachsene Deutsch-Iranerin war in gut einem Dutzend Filmrollen u.a. im Kino, beim NDR, ZDF und bei Arte zu sehen und ist seit vielen Jahren ständiger Gast im Hamburger Ernst-Deutsch-Theater. Der vor 28 Jahren in der nigerianischen Hauptstadt Lagos geborene Schauspieler, Tänzer und Choreograph lebt seit 2004 in Deutschland und absolvierte ein Physical Theatre-Studium an der Essener Folkwang-Universität. Er spielt und choreographiert seit 2007 beim Jungen Theater Cactus in Münster.

Kristo Šagor, 1976 im niedersächsischen Stadtoldendorf zur Welt gekommen, schaffte mit „Durstige Vögel“, 2000 am Schauspielhaus Bochum herausgekommen, seinen Durchbruch als Dramatiker. Er ist aber seit vielen Jahren auch als Regisseur erfolgreich, so wurde seine Bochumer Philipp-Löhle-Inszenierung „Genannt Gospodin“ 2008 zum Mülheimer „Stücke“-Wettbewerb eingeladen und für seine Musil-Adaption „Törleß“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg erhielt er im gleichen Jahr den deutschsprachigen Theater-Oscar „Der Faust“. Seit 2015 gehört Frank Hörners Inszenierung seines Stücks „Patricks Trick“ mit Manuel Moser und Jan-Friedrich Schaper zum Repertoire des Theater Kohlenpott in Herne.

„Ich lieb dich!“ für alle ab acht Jahren feiert in der Ausstattung von Deba Kötting und unter der musikalischen Leitung von Isabelle Finau am Samstag, 4. September 2021, um 18 Uhr in den Herner Flottmann-Hallen Premiere. Weitere Aufführung sind am 5. September um 16 Uhr, am 6. und 7. September jeweils um 10 Uhr, am 12. September um 16 Uhr sowie am 13. und 14. September 2021 jeweils um 10 Uhr. Tickets unter karten@theaterkohlenpott.de.

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  • Samstag, 4. September 2021, um 18 Uhr
  • Sonntag, 5. September 2021, um 16 Uhr
  • Montag, 6. September 2021, um 10 Uhr
  • Dienstag, 7. September 2021, um 10 Uhr
  • Sonntag, 12. September 2021, um 16 Uhr
  • Montag, 13. September 2021, um 10 Uhr
  • Dienstag, 14. September 2021, um 10 Uhr
Mittwoch, 1. September 2021 | Autor: Pitt Herrmann