Antrag und Abstimmung in BV Eickel, Vorschlag für andere Straße
Heckenweg: Kritik an geplanter Umbenennung
Der Heckenweg in Eickel ist derzeit Teil einer größeren Diskussion. Wie aus einem Antrag der SPD- und CDU-Bezirksfraktion für die Bezirksvertretung Eickel (halloherne berichtete) hervorgeht, soll am Donnerstag, 17. August 2023, ab 17 Uhr darüber abgestimmt werden, den Heckenweg umzubenennen.
Die beiden Fraktionen schlagen demnach die Umbenennung in Weidmann-Weg vor. Zudem heißt es im Antrag: „Neben des Austausches der bestehenden Beschilderung mit Verweis auf den Namensgeber, soll auch ein Hinweisschild errichtet werden, welches eine kompakte biographische Zusammenfassung des Lebens von Heinrich Weidmann darstellt. Außerdem soll der Spielplatz Heckenweg ebenso umbenannt werden.“
Weidmann: Erster frei gewählter Oberbürgermeister von Wanne-Eickel
Als Begründung führen die beiden Fraktionen Folgendes an: „Es gibt in jeder Stadt Persönlichkeiten, die uneingeschränkt als Vorbild für die Stadt verstanden werden können. Einer dieser großen Vorbilder war der ehemalige Wanne- Eickeler Oberbürgermeister Heinrich Weidmann, der als erster frei gewählter Oberbürgermeister der Stadt Wanne-Eickel gilt. Heinrich Weidmann war mit Leib und Seele Wanne-Eickeler, Demokrat und Christ. Er arbeitete, wie viele im Ruhrgebiet, für eine nahe gelegene Zeche und bewies auch während des Zweiten Weltkrieges, dass moralische Grundsätze es wert sind, diese zu vertreten.“
Außerdem habe Heinrich Weidmann in Eickel gelebt und war nicht nur dort für seine Nächstenliebe bekannt. Darüber hinaus wurde er mit dem Ehrenring der Stadt Wanne-Eickel sowie dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Auch Edmund Weber (Nachfolger Weidmanns) wurde die Ehre einer Straßenumbenennung zuteil, schreiben die Fraktionen weiter im Antrag.
Doch dieser Vorschlag stößt auf Kritik. Bürger aus Eickel wollen lieber den bisherigen Namen behalten. Der Name Heckenweg wurde von der Grundschule Königstraße durch einen Wettbewerb (wohl circa 1989) gewonnen und soll erhalten bleiben.
'Auswahl überdenken'
Aufgrund dieser Thematik meldete sich auch Horst Schröder von den Mondrittern. Wenn Straßen an Persönlichkeiten erinnern, sei das grundsätzlich gut und richtig. „Jedoch sollte die Auswahl der Straße oder Weg für diese Anerkennung eventuell überdacht werden“, gibt Schröder an. Allerdings gebe es in der Stadt auch Straßen und Plätze, die nach Persönlichkeiten benannt worden seien, die gar nicht als Vorbild dienen sollten.
So führt der Wanne-Eickeler als Beispiel die Heinrich-Lersch-Straße in Röhlinghausen an. Sie wurde 1953 neu angelegt und nach dem Dichter benannt. Jedoch habe Lersch zu 88 deutschen Schriftstellern gehört, die das „Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler“ unterzeichneten. Für Schröder ist deshalb klar: Wenn eine Straße oder ein Weg umbenannt werden sollte, dann solche, die an Persönlichkeiten aus dem Dritten Reich erinnern und keine, die durch Schulwettbewerbe gewonnen wurden.