
Handy am Steuer - Bilanz der Polizei
Gegen 18 Uhr ist am Donnerstag (8.5.2019) die länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion Ablenkung im Straßenverkehr auch in Herne, Bochum und Witten zu Ende gegangen. An mehreren Kontrollstellen waren die Augen der eingesetzten Polizeibeamten gezielt auf die Verkehrsteilnehmer gerichtet, die ein Handy oder andere mobile Geräte am Steuer sowie am Lenker benutzt haben. Innerhalb von zwölf Stunden wurden 96 Personen angehalten, die es einfach nicht lassen konnten, das Handy während der Fahrt zu benutzen. Dabei handelt es sich um 85 Auto-, sieben Lastwagen- sowie vier Radfahrer. Auf die Kraftfahrzeugführer kommen jetzt ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg zu. Die Radfahrer sind mit 55 Euro dabei. In Herne wurden 37, in Bochum 47 und in Witten zwölf Handy-Verstöße festgestellt.

Darüber hinaus ahndeten die eingesetzten Polizeibeamten in den drei Städten 142 (Bochum: 43 / Herne: 49 / Witten: 50) weitere Verkehrsverstöße, wie zum Beispiel: Fahren ohne Gurt, Missachtung des Rotlichts, Fahren unter Drogeneinfluss oder ohne gültige Fahrerlaubnis. Telefonieren und Texten während der Fahrt erhöht das Unfallrisiko erheblich. Bereits das Telefonieren ist so gefährlich wie das Fahren mit mehr als 0,8 Promille Alkohol im Blut. Bei 50 Stundenkilometern fährt ein Auto in nur einer Sekunde rund 14 Meter. Der Zwei-Sekunden-Blick aufs Display bedeutet also fast 30 Meter Blindflug. Übrigens: Die Polizei stellt mobile Geräte nach schweren Verkehrsunfällen sicher, wenn der Verdacht besteht, dass der Fahrer dadurch abgelenkt war. Etwa die Hälfte aller Autofahrer benutzt das Mobiltelefon während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung, in der Altersgruppe der 30- bis 44-jährigen sogar acht von zehn.

Durchschnittlich jeder sechste Autofahrer verfasst Textnachrichten am Steuer, jüngere Fahrer noch häufiger. Jeder vierte bedient sein Navigationsgerät auch während der Fahrt. Mehr als die Hälfte der Verkehrsunfälle steht im Zusammenhang mit Ablenkung. Alle Tätigkeiten, die physisch, psychisch oder emotional ablenken, führen zu Verkehrsunfällen - auch bei Radfahrern und Fußgängern. Die Haltung der Autofahrer ist übrigens klar: 85 Prozent sprachen sich in einer Forsa-Befragung für häufigere Handy-Kontrollen aus. Selbst bei den regelmäßigen Smartphone-Nutzern unter den Autofahrern sind vier von fünf dafür, dass öfter kontrolliert wird. „Das werden wir tun Unsere Überprüfungsaktionen auf den Straßen von Bochum, Herne und Witten gehen natürlich weiter - jeden Tag im normalen Streifendienst. Und das ist notwendig, haben wir doch im Jahr 2018 in unseren drei Städten insgesamt 3.721 Handyverstöße festgestellt - 2.525 in Bochum, 737 in Herne und 459 in Witten", so Volker Schütte, Sprecher der Bochumer Polizei.