Halloween in der Stadt
Wenn lange weiße Spinnweben von Häusern herabhängen, dann sind sie in diesen Tagen nicht von der Spinne Langeweile gesponnen, wie es Franz-Josef Degenhardt in seinem Lied Sonntags in der kleinen Stadt beschreibt. Nein, zu den Spinnweben gesellen sich im Augenblick Skelette - die in Vorgärten sitzen, schaurige Gestalten - die über Gartenzäune schauen, Graf Dracula - der um die Hausecke schleicht, blutige Gräber - die sich in Gärten auftun, zugenagelte Haustüren oder Schilder - die auf eine Zombie Area verweisen. Das, bedeutet...? - Richtig! Es ist Halloween-Zeit. Menschen mit schwachen Nerven sollten lieber zu Hause bleiben.
Halloween kommt ursprünglich aus Irland, dort heißt der Abend vor Allerheiligen - All Hallows Eve -und geht auf das alte irisch-keltische Fest Samhain zurück, in dessen Mittelpunkt die Kommunikation der Lebenden mit der Anderswelt stand. Es heißt, an diesem Tag kommen die Toten in unsere Welt. Im Frühmittelalter wurde an diesem Tag das Fest Allerheiligen eingeführt, das dem Halloween-Fest auch seinen Namen gab: An All Hallows Eve oder All Hallows Evening, also dem Vorabend des Allerheiligenfestes, gedachte man der Verstorbenen.
Seit rund 20 Jahren breitet sich auch in unserer Stadt ein Brauch keltischen Ursprungs aus: In der Nacht vor Allerheiligen, dem 1. November, ziehen Kinder, schaurig verkleidet, von Tür zu Tür und fordern Süßigkeiten von den Bewohnern ein. Mit dem Spruch Süßes oder Saures drohen sie demjenigen, der nichts Süßes rausrückt an, dass er sich auf einen Streich gefasst machen muss.
Aber nicht nur die Kinder haben Halloween für sich entdeckt. Viele Familien, Nachbarn und Freunde finden Gefallen daran, ihr Haus möglichst gruselig zu dekorieren. Angefangen von Lichterketten in Geisterform, leuchtenden Skeletten im Garten, Totenköpfen, Fledermäusen und, und, und. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Unser halloherne-Fotograf Robert Freise war in den Straßen von Herne unterwegs und hat mit seiner Kamera einige der Grusel-Häuser samt ihrer Gestalter abgelichtet.
