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Grün wächst aus dem steinerner Untergrund.

Grauwackeflächen an der Akademie Mont-Cenis

'Grün statt Grau'

Zartes Grün sprießt momentan in den großflächigen Grauwacke-Feldern an der Akademie Mont-Cenis. Lange überleben werden die Pionierpflanzen, die sich auf solchen Geröllflächen behaupten können, dort allerdings nicht. Schließlich werden diese Areale vom Fachbereich Stadtgrün im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mindestens einmal im Jahr abgeflämmt, um den Ursprungseindruck dieser künstlich geschaffenen Landschaft wiederherzustellen.

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Dabei wirkt ein derartiger Grauwacke-Vorgarten in XXL-Format heute anscheinend auch auf viele Bürger nur noch als aus der Zeit gefallen, zumal die Stadt Herne mittlerweile selbst von dieser Art der Vorgartengestaltung dringend abrät. Auch an Hitzeinseln wie während der vergangen Sommermonate dachten die Erbauer der Kunstlandschaft rund um die Akademie Mont-Cenis natürlich noch nicht. Und so wurden Bürger, die sich in der Vergangenheit für mehr Grün anstelle der Grauwacke aussprachen, stets lediglich mit dem Verweis auf das scheinbar unabänderliche „Gesamtkunstwerk Akademie Mont-Cenis“ abgespeist.

„Ruinenfeld an der Akademie“.

Nun fordert Sodingens Bezirksbürgermeister Mathias Grunert ein Umdenken in Bezug auf die Grauwackefelder:„Die Stadt kann nicht einerseits derartige Steinwüsten in Privatgärten kritisieren und andererseits in Hinblick auf diese Flächen nur mit den Achseln zucken. Schließlich wurden auch schon andere Teile der Außenbereiche der Akademie in den vergangenen Jahren immer wieder angepasst.“

Weiter betonte Mathias Grunert: „Dies betrifft die Gestaltung des Akademiegartens genauso wie das über Jahre diskutierte Wasserbecken, das zuletzt dann doch zur Zufriedenheit aller umgebaut wurde.“

Grunert machte deutlich, dass es dabei gar nicht unbedingt um eine Blumenwiese statt der Grauwacke gehen müsse. „Warum sollte man nicht diese Grauwacke-Flächen einer natürlichen Entwicklung überlassen, wie auch die Abraumhalden nach und nach von der Natur erobert wurden – gewissermaßen als Kunstwerk in Veränderung. Denkbar ist natürlich auch die gezielt Aussaat geeigneter Blühpflanzen in Probebereichen, sofern sich der Untergrund dafür als geeignet erweist. Hierzu wird man sicherlich auf den LWL zugehen müssen, denn schließlich ist das Ganze auch eine Kostenfrage, da ja der LWL für den Großteil der Pflegekosten im Umfeld der Akademie aufkommt.“

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„Ich bin optimistisch, dass wir in überschaubarer Zeit die verschiedenen Optionen prüfen lassen können, um auf den LWL und gegebenenfalls auch auf die Architekten zuzugehen“, so der Sodinger Bezirksbürgermeister. „Wir führen doch schon längst die Diskussion über Hitzeinseln und unser Stadtklima insgesamt im Stadtbezirk Sodingen. Dazu gehört dann auch, darüber zu sprechen, wie wir in Zukunft mehr Grün auf diese derzeit grauen Flächen bringen wollen.“

| Quelle: Matthias Grunert