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Nathalie Kerkmann-Gerdes, Karl-Heinz Gerdes.

Die Zille sucht neuen Pächter

Gegessen wird zu Hause

Karl-Heinz Gerdes betreibt die Gaststätte Zille im Kulturzentrum seit 20 Jahren. Erst als Angestellter der Tagungsstätten- und Gastronomiegesellschaft Herne mbH (TGG), dann als Pächter. Jetzt geht er in den Ruhestand. „Ich wünsche mir, dass wir jemanden finden, der die Tradition der Zille aufrecht erhält und sie auch mit gut-bürgerlicher Küche weiterführen wird“, sagte der 66-Jährige am Donnerstag in seiner Zille. Zusammen mit Tochter Nathalie Kerkmann-Gerdes und Kerstin Kramm von der TGG wurde zum Pressetermin geladen, um die Suche nach einem neuen Pächter bekannt zu geben.

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Kerstin Kramm.

„Wir suchen einen Gastronomen, der die Zille ab Mittwoch, 1. August 2018 übernehmen will“, sagte Kerstin Kramm. Dabei geht es nicht nur darum, die Zille zu führen, „angeschlossen ist auch das Catering für das Kulturzentrum, hier muss dann die Verpflegung der Gäste bei den Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Comedy Abend oder den sechs Abi-Bällen, die jährlich stattfinden, übernommen werden“, so Kramm. „Wir bekochen dann bis zu 2.000 Gäste“, sagte Gerdes. Acht Mitarbeiter hat der Gastronom, davon arbeiten vier in der Küche.

Blick in die Zille-Küche.

„Wir haben uns über die Jahre ein Stammpublikum erarbeitet. Viele von ihnen kennen wir nicht mit Namen, aber wir wissen was die Leute essen. Daher heißt es bei uns dann auch: Die Dicken Bohnen sind wieder da“, erzählt Gerdes. „Ich war im Krankenhaus und traf dort eine Dame, die regelmäßig bei uns zu Gast ist. Sie fragte mich, woher sie mich kennen würde. Ich stellte mich vor und sagte: Ich kenne zwar ihren Namen nicht, aber dafür weiß ich was sie bei uns bestellen.“ Tochter Nathalie wäre Gerdes' Wunschkandidatin für die Nachfolge aber, „ich kann es nicht machen, weil ich im kommenden Jahr in den Mutterschutz gehe.“ Die 32-Jährige erwartet Zwillinge.

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Der neue Pächter muss für das KuZ gleich mitkochen.

Wer die Zille übernimmt, kann sich auf die Hilfe von Karl-Heinz Gerdes verlassen. „Er ist die Festplatte der Zille und des KuZ“, sagte Kerstin Kramm. „Karl-Heinz hat jede Veranstaltung gespeichert und weiß immer, wie das Buffet am betreffenden Abend aussah. Das sind Erfahrungswerte, auf die wir nicht verzichten wollen.“ Sollte also der neue Pächter Hilfe brauchen: „Anruf genügt, ich komme gerne und arbeite mit“, so Gerdes. Die Arbeitstage in der Zille sind manchmal lang - und fast immer anstrengend. „Es gab Tage, an denen bin ich zwischen zwei Veranstaltungen nach Hause gefahren, hab mich kurz in die Wanne gelegt und kam wieder zurück.“ Gerdes, der gelernte Gastronom und Bäcker, isst selber allerdings nicht viel auf der Arbeit. „Hier nasche ist nur, gegessen wird zu Hause - zusammen mit meiner Frau. Das ist meine Erholung und Entspannung.“ Wer sich als Pächter für die Zille bewerben möchte, der wendet sich an Kerstin Kramm unter Tel 02323 / 162777 oder schickt eine Email an das Kulturzentrum - bis Mittwoch, 28. Februar 2018.

| Autor: Patrick Mammen