halloherne.de lokal, aktuell, online.
Auch die Frauen- und Mädchenberatungsstelle Schattenlicht beteiligt sich an der Aktion #FEMpörung.

Offener Brief des NRW Netzwerkes gegen Gewalt an Frauen

Für die Sicherheit von Frauen und Mädchen

Kürzlich erreichte die halloherne-Redaktion der offene Brief des NRW Netzwerkes gegen Gewalt an Frauen, der sich an die NRW-Landesregierung unter Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) richtet. Darin fordern die Unterzeichnerinnen eine ernsthafte Gesamtstrategie gegen Gewalt an Frauen.

Anzeige: Adventsleuchten in Crange 2024

In ihrem Schreiben macht das Netzwerk deutlich, dass viele Frauenunterstützungseinrichtungen derzeit mit großen finanziellen Problemen kämpfen. Ebenso fehlen Frauenhausplätze und Beratungskapazitäten. So heißt es in ihrem Schreiben: „Frauen und Kinder finden keine Schutzplätze vor Männergewalt, Beratungsstellen haben zu wenig Personal, um den steigenden Bedarfen und Anfragen gerecht zu werden. Schließungen drohen, weil die bisherigen Mittel nicht ausreichen.“

Gewalt gegen Frauen ist keine Nebensache

Weiter hießt es: „Gewalt gegen Frauen ist keine Nebensache. Hier geht es um das Grundrecht auf Leben, auf körperliche Unversehrtheit und Schutz vor Gewalt. Immer mehr Frauen werden getötet, schwer verletzt, misshandelt und vergewaltigt. In solch einer Situation wollen Sie die finanziellen Mittel im Bereich Schutz und Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen im Landeshaushalt um knapp 1,9 Millionen Euro kürzen.“ Deshalb fordert das Netzwerk eine sofortige und bedarfsgerechte Anhebung der Förderpauschalen.

Ferner kritisiert das Netzwerk auch, dass es immer mehr Täter gebe, die Frauen „misshandeln und vergewaltigen ohne jegliche strafrechtliche Konsequenz“. Sie fordern eine wirksame Strafverfolgung der Täter, bessere sachliche sowie personelle Ausstattung von Polizei und Justiz sowie mehr Täterarbeitseinrichtungen.

'So wie bisher geht es nicht weiter'

Die Unterzeichnerinnen machen deutlich: „So wie bisher geht es nicht weiter.“ So heißt es unter anderem in den Brief: „Jede Frau hat das Recht auf Schutz und Unterstützung. 'Private' Gewalt gibt es nicht. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. In einer föderalen Struktur trägt das Land NRW hier die Verantwortung.“ So sei es aus Sicht der Unterzeichnerinnen dringend notwendig, dass eine Gesamtstrategie von Prävention, Schutz, Unterstützung, Intervention, Strafverfolgung, Gesundheitsförderung erarbeitet werde.

Die Frauen- und Mädchenberatungsstelle Schattenlicht befürwortet den offenen Brief. Sie gehört zum Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW, der den offenen Brief mit unterzeichnete. „Es muss finanziell sichergestellt werden, dass Frauen und Mädchen Unterstützung erfahren“, macht Annelie Gogolla auf Nachfrage von halloherne deutlich.

Anzeige: Adventskozert im Pluto 2024

Abschließend führt sie aus: „Die Istanbul Konvention muss ohne Wenn und Aber durchgesetzt werden, denn die Vertragsstaaten haben sich dazu verpflichtet, Gewaltschutz von Frauen und Mädchen zu gewährleisten. Wir hoffen, dass der Brief die Thematik noch mehr in die Öffentlichkeit bringt und auch die Politik nun handelt.“

Freitag, 29. November 2024 | Autor: Julia Blesgen