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Blick von oben: Die Visualisierung des Siegerentwurfs der Klimasiedlung vom Planungsbüro Bläser Jansen Partner. Die Häuser werden entlang einer Ringstraße gebaut, links verläuft die Wiescherstraße.

Viel Grün und hochmoderne Häuser, Baubeginn ab 2025 geplant

Entwurf für Klimasiedlung Wiescherstraße steht

Nächster Schritt für die Klimasiedlung an der Wiescherstraße: Am Montag (9.1.2023) wurde der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs vorgestellt, der Ende März 2022 gestartet wurde (halloherne berichtete). Der Gewinnerentwurf kommt vom Planungsbüro Bläser Jansen Partner (BJP) aus Dortmund, der laut Jury einen „überzeugenden Ansatz“ hat. Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei neben dem Hauptfriedhof soll die Klimasiedlung möglichst „smart“ werden, also auf dem neuesten Stand der Technik – Klimaschutz inklusive.

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Das Areal umfasst rund 23.000 Quadratmeter. Dort sollen mehrere Wohnhöfe aus jeweils drei Gebäuden für Reihenhäuser und Wohnungen entlang einer Ringstraße entstehen, die sich an die Bebauung in der Umgebung anfügen sollen. Rund 140 Wohneinheiten sind mit den ersten Überlegungen vorgesehen.

Quartiersgarage und Gewächshaus

Die Zufahrt erfolgt über die Straße „Am Hauptfriedhof“, direkt am Anfang soll eine Quartiersgarage entstehen, damit der Autoverkehr reduziert wird. Stellplätze vor den Häusern könnten so wegfallen oder zumindest selten werden. Daneben ist ein Gewächshaus geplant, zudem soll ein Gemeinschaftshaus das soziale Miteinander fördern. Von 30 Millionen Euro aufwärts spricht Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bei der Investitionssumme.

Das geplante Areal (grün umrandet) für die Klimaschutzsiedlung: In Sodingen, direkt neben dem Friedhof, dort wo sich die Stadtgärtnerei befand.

„Wir wollen ein kleines Dorf in die Stadt bauen, zudem haben wir viel Grün drum herum. Insgesamt wollen wir mit dem Projekt ein starkes Zeichen für die Entwicklung Hernes zu einer klimaresilienten Stadt setzen und den aktuellen und zukünftigen Ansprüchen gerecht werden“, erläutert Dudda. „Der Wettbewerb hatte ein hohes Niveau, fünf namhafte Büros haben teilgenommen.“ Für maximale Transparenz werden alle Entwürfe ab Mitte Januar 2023 für die Öffentlichkeit ausgestellt.

In der Nähe zur Innenstadt

Für die Lage des Quartiers spricht die Nähe zur Innenstadt, die Verantwortlichen betonen die gute Erreichbarkeit zu Fuß, per Fahrrad oder mit ÖPNV – ein Auto sei nicht mehr zwingend notwendig, heißt es.

In den Visualisierungen von BJP spielen vor allem die Grünflächen eine große Rolle. Sie sollen die vor Ort bereits stehenden Bäume umschließen und für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. „Die Pflanzen unterstützen den Luftaustausch im Quartier, durch die lockere Bauweise ist er auch weiterhin garantiert“, sagt Achim Wixforth, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), die das Areal für die weitere Nutzung vorbereiten und vermarkten wird.

Die Häuser sollen durch viel Grün umrandet sein, in der Mitte ist das geplante Gemeinschaftshaus zu sehen.

Investoren werden gesucht

Stichwort Vermarktung: Es werden ein oder mehrere Investoren gesucht, dazu könnten Baugemeinschaften gegründet werden. Bis es soweit ist, muss jedoch erstmal der Bebauungsplan rechtliche Sicherheit haben - das könnte nach Schätzungen Mitte 2024 soweit sein. Einen Aufstellungsbeschluss gibt es bereits. Ist der Bebauungsplan durch, folgen die Bauanträge. „Sie kennen uns: Wenn die Bauanträge durch sind, rollen auch schnell die Bagger“, erwähnt Frank Dudda mit leichtem Stolz in der Stimme. So sei der Startschuss für die Bauarbeiten für 2025 zu erwarten.

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Eine leichte Verzögerung gab es bereits. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte noch nicht das komplette Personal des Fachbereichs Stadtgrün an die Meesmannstraße umziehen, berichtet Achim Wixforth im Gespräch mit halloherne: „Daher konnten wir erst später als gedacht auf das Areal zugreifen. Nun ist das aber abgeschlossen.“ Einzelne Überbleibsel wie die alten Gewächshäuser sind derzeit noch an der Stelle zu finden, bevor dann irgendwann neue klimafreundliche Wohnhäuser dort stehen werden.

Der Siegerentwurf zur Klimasiedlung Wiescherstraße.
| Autor: Marcel Gruteser