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Die Büste von Otto Heinrich Flottmann.

Dauerausstellung erinnert an einstige Weltfirma

Einmal Flottmann - immer Flottmann

Das Buch zur Ausstellung: Flottmann.

Die Flottmann-Hallen beheimaten ab sofort eine Dauerausstellung, die den gleichen Titel trägt wie das dazu erschienene Buch: Flottmann. Eine Geschichte des Reviers. Der Historiker Ralf Piorr hat im Auftrag der Stadt Herne Informationen und Exponate über jenes Unternehmen zusammengetragen, das mit der Produktion von Presslufthämmern (vornehmlich für den Bergbau) zur Weltfirma aufstieg - deren Patriarch Otto Heinrich Flottmann aber auch "ein engagierter Nationalsozialist" (OB Schiereck) war. Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 15. Januar 2015, um 18 Uhr in den Flottmann-Hallen.

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Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

"Die Ansiedlung von Flottmann 1902 im grünen Herner Süden hat praktisch einen neuen Stadtteil entstehen lassen", so Ralf Piorr. In besten Zeiten kurz vor dem 2. Weltkrieg arbeiteten 1900 Beschäftigte für die Flottmann-Werke, die für die meisten auch zur Familie wurden. Einmal Flottmann, immer Flottmann - "und dann tut man sich natürlich schwer mit der NS-Vergangenheit der Familie Flottmann. Das Unternehmen hat massiv von der Zwangsarbeit profitiert und sogar eigene Lager für die Gefangenen unterhalten" (Piorr).

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Das Buch zur Ausstellung: Flottmann.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Ralf Piorr erläutert die neue Ausstellung nin den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Flottmann-Dauerausstellung in den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Ralf Piorr erläutert die neue Ausstellung nin den Flottmann-Hallen.

Foto:  Günter Mydlak

Die Büste von Otto Heinrich Flottmann.

Foto:  Günter Mydlak

v.l. Ralf Piorr, Horst Schiereck

Foto:  Günter Mydlak

Für Oberbürgermeister Horst Schiereck hat diese Aufarbeitung einen hohen Stellenwert: "Es ist an der Zeit, dass wir uns intensiv mit der braunen, dunklen Zeit von Herne und Wanne-Eickel befassen." Wobei er die Verdienste der Familie Flottmann keineswegs in den Hintergrund rücken will: "Otto Heinrich Flottmann war nicht nur engagierter Nationalsozialist sondern auch engagierter Unternehmer, der für die Bürger in Herne viel geschaffen hat."

Ralf Piorr erläutert die neue Ausstellung in den Flottmann-Hallen.

Zur Eröffnung am 15. Januar 2015 findet in den Flottmann-Hallen eine Podiumsdiskussion statt - mit folgenden Teilnehmern: Ralf Piorr, Hubert Emmerich (Siedlergemeinschaft Anna-Luise-Straße - eine Flottmannsiedlung), Prof. Dr. Stefan Goch vom Institut für Stadtgeschichte in Gelsenkirchen. Darüber hinaus wird Musikschulleiter Christian Ribbe mit dem Salonorchester Cantabile den Flottmann-Stimmungswalzer intonieren. Den wieder entdeckten Text hatte Heinrich Flottmann im Jahre 1920 geschrieben.

Hier der Text:

Flottmann in Herne, ich sag es so gerne -

ist eine Weltfirma.

Er baut Kompressoren und Rutschmotoren

so etwas war noch nie da.

Auch schrämt er in Flözen zu aller Ergötzen.

Egal ob steil oder flach,

in dicken Stücken, zum großen Entzücken

stürzt Kohle mit lautem Krach.

Nun ist die Konkurrenz in Not.

Sie wünscht den Flottmann hinein in den Tod.

Und wenn du denkst, Flottmann geht unter,

er geht nicht unter, es scheint bloß so.

Gute Arbeit schützt noch immer

vor Schutt und Trümmer; das ist doch so.

Lass den Flottmann nur gewähren,

er wird sich schon wehren - mal so und so.

Denke nicht, Flottmann geht unter,

er geht nicht unter, er bleibt stets froh.

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Das Buch "Flottmann. Eine Geschichte des Reviers" beinhaltet (nicht nur) diesen Text. Es ist erhältlich zum Preis von 16,95 Euro - zum Beispiel bei der Ausstellungs-Eröffnung.

| Autor: Günter Mydlak
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