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Die Zeltwoche 2018 beim Circus Schnick-Schnack mit den Aufführungen zu Traumbauten.

Wegen des Corona-Virus droht das Aus

Circus Schnick-Schnack in der Krise

Für den Circus Schnick-Schnack kann die momentane Corona-Krise zu einer Zirkus-Krise werden. Bereits jetzt ist der Verein durch ausfallende Projekte direkt betroffen. Dazu kommt, dass die Honorarkräfte aufgrund der ausgefallenen Projekte kein Geld erhalten. „Das Geld ist dafür aber vorhanden und bewilligt, sogar auf unserem Konto liegt es schon. Wir dürfen es aber nicht auszahlen“, berichtet der ehrenamtliche Geschäftsführer Rainer Deutsch. „Unsere Mitarbeiter sind zwingend auf diese Einnahmen angewiesen. Das betrifft aber die ganze Szene der Freiberufler, insbesondere die Künstler.“

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Vom Landesjugendamt sei die Anweisung gekommen, selbst die bereitgestellten Fördergelder ohne Leistungen nicht auszuzahlen. „Ich sehe die derzeitige Lage nicht als normale Zeit an, in der so etwas nicht gestattet ist“, klagt Deutsch. „Wir hoffen darauf, dass von der Bundesebene die Mitteilung kommt, sie dann doch als Ausfallhonorare unseren Kräften auszahlen zu dürfen.“

Dazu käme, dass im Verein die Kosten weiter laufen. „Da laufen zwei Stränge zusammen“, konstatiert Rainer Deutsch. „Wir können mit unseren Reserven unsere Mitarbeiter noch zwei bis drei Monate bezahlen, danach wird es eng. Hätten wir in der Vergangenheit nicht so gut gearbeitet, wären wir schon am Ende.“

Erste Partner und Sponsoren hätten bereits Unterstützung für den Circus Schnick-Schnack angekündigt und angeboten. So gäbe es noch Hoffnung, zukünftige Projekte für rund 800 Kinder in Herne weiter durchführen zu können. „Wenn das allerdings nicht passiert und die Projekte nicht mehr stattfinden, brechen erhebliche Einnahmen weg. Das schlägt dann durch bis zum Kern des Vereins, weil wir die Mitarbeiter nicht mehr in unserer Einrichtung halten können.“

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Gefährdet für die Zukunft: Die Artisten vom Circus Schnick-Schnack.

Der Betrieb selbst ruht vorerst bis zum Ende der Osterferien am Sonntag, 19. April 2020. „Es ist eine unbefriedigende Situation für uns alle. Die Politik muss auch die Freien Träger und Freiberufler im Blick behalten und genauso unterstützen, wie andere Unternehmen im Land“, fordert der Vorstandsvorsitzende des Vereins. „Unabhängig von der gesundheitlichen Gefährdung wird diese Krise für viele zirkuspädagogischen Einrichtungen und deren Personen eine große wirtschaftliche Herausforderung. Es zeichnen sich schon jetzt existenzbedrohliche Szenarien ab“, führt Deutsch weiter aus.

| Autor: Marcel Gruteser