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Die IHK Mittleres Ruhrgebiet verzeichnete insgesamt 1.085 Ausbildungsverhältnisse, die seit Januar dieses Jahres in die Statistik einflossen.

Zahl der eingetragenen Ausbildungsverträge im Juni trotzdem leicht im Plus

'Betriebe suchen händeringend nach Azubis'

Die Zahl der eingetragenen Ausbildungsverträge zog im Juni 2022 leicht an. Die IHK Mittleres Ruhrgebiet verzeichnete insgesamt 1.085 Ausbildungsverhältnisse, die seit Januar dieses Jahres in die Statistik einflossen. Das ist ein Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zum Juni 2021. Im Bereich der industriell-technischen Berufe gab es sogar ein Plus von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch stehen Ausbildungsbetriebe weiterhin vor großen Herausforderungen, offene Lehrstellen zu besetzen.

„Die Betriebe suchen händeringend nach Azubis – und das gilt für fast alle Ausbildungsberufe“, sagt Dr. Katja Fox, Kompetenzfeldmanagerin bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet und dort verantwortlich für den Bereich Aus- und Weiterbildung. Besonders betroffen seien das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Betriebe, die Berufskraftfahrer ausbildeten. „Beide Branchen leiden unter einem generellen Fachkräftemangel und können darüber hinaus zu wenige Menschen für eine Ausbildung begeistern“, so Fox weiter. „Der Markt ist total leergefegt“, ergänzt Christian Glahn, Ausbildungsberater bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet. Gerade Hotels und Gaststätten litten weiterhin massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie. Viele Beschäftigte hätten sich neu orientiert. „Aber auch Handwerksbetriebe haben riesige Probleme, auf das Vorjahresniveau zu kommen.“

Das zeigt auch ein Blick in die IHK-Lehrstellenbörse. In Bochum, Herne, Witten und Hattingen, den vier Städten des IHK-Bezirks, sind Stand Juni 2022 insgesamt fast 300 Ausbildungsplätze unbesetzt. „Bewerber:innen, die aktuell noch auf der Suche sind, haben also sehr gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu ergattern“, sagt Dr. Katja Fox.

Aus Sicht der IHK Mittleres Ruhrgebiet steht die Situation am Ausbildungsmarkt im krassen Widerspruch zu zahlreichen Äußerungen aus der Politik, die Betriebe hielten sich beim Thema Ausbildung zurück, weil sich die wirtschaftliche Lage verschlechtere. „Das können wir so nicht bestätigen“, so Fox weiter. Die IHK Mittleres Ruhrgebiet werde deshalb in den kommenden Wochen ihre Bemühungen verstärken, auf die angespannte Lage am Ausbildungsmarkt aufmerksam zu machen. Dr. Katja Fox: „Sonst verstärkt sich der Fachkräftemangel weiter.“

Es gebe es fast 300 offene Lehrstellen für 2022. Mehr Informationen gibt es auf: www.ihk-lehrstellenboerse.de

Mittwoch, 6. Juli 2022 | Quelle: IHK Mittleres Ruhrgebiet