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Berufsfeuerwehrmann und Rettungsassistent Volker Rudolf (Bildmitte) und seine Kollegen retteten unterwegs einem Läufer das Leben.

Eine (beinahe) unglaubliche Geschichte

Beherzt gerettet

Ein medizinischer Notfall hat den 42. Herner Silvesterlauf am Dienstag (31.12.2019) überschattet: ein Läufer ist auf der Strecke im Gysenberger Wald tot zusammengebrochen. Sein Glück: ein Laufteam professioneller Retter konnte sofort eingreifen und ihm das Leben retten. Er wurde zur weiteren medizinischen Versorgung ins Evangelische Krankenhaus (EvK) an der Wiescherstraße transportiert.

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Aber der Reihe nach: unter den Läufern des 10 km-Hauptlaufs, der um 12:30 Uhr startete, waren auch Kräfte der Berufsfeuerwehr Herne. Bei Kilometer 4 wurden sie Zeugen, wie ein rund 60-jähriger Mann nach einem plötzlichen Kreislaufzusammenbruch regungslos am Boden lag. Volker Rudolf, Rettungsassistent der Feuerwehr, zögerte keine Sekunde. Mit seinen fünf Kollegen leistete er umgehend erste Hilfe. Zuschauer hatten sich zuvor um den Verunglückten gekümmert. Schnell war ihnen die lebensbedrohliche Situation, in der sich der Mann befand, klar: er hatte keine Atmung und keinen Puls. Sie begannen daher sofort mit der Wiederbelebung durch Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung. Das nur wenig entfernt an der Laufstrecke ein Krankenwagen des Deutschen Roten Kreuz stand, war ebenso ein glücklicher Zufall. Durch den Einsatz eines Automatischen Defibrillators (AED) wurde das Herz wieder zum Schlagen gebracht. Eine Notärztin, die ebenfalls unterwegs war, legte dann auch noch eine Infusion und stabilisierte die Vitalfunktionen des Mannes.

Der 42. Silvesterlauf im Gysenberg.

Mit dem Krankenwagen ging es dann mit Blaulicht vom Gysenberg aus direkt in die Notaufnahme des EvK, wo der inzwischen wieder bei vollem Bewusstsein befindliche Läufer in die weitere Obhut der Ärzte übergeben werden konnte und intensivmedizinisch versorgt wird.

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Für die Schutzengel der Berufsfeuerwehr war damit der Silvesterlauf noch nicht beendet. Zu Fuß ging es von der Wiescherstraße die rund zwei Kilometer zurück in den Revierpark, um den spontan unterbrochenen Lauf wieder aufzunehmen. Das erklärt auch, warum die ansonsten flotten Feuerwehrleute mit einer nicht unerheblichen Verspätung im Ziel eintrafen: nach einer Stunde und zwölf Minuten. Halt eben 112!

Ein Krankenwagen des DRK an der Laufstrecke im Gysenberg.
| Autor: Stefan Kuhn