halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Hier wird gearbeitet: Viel Schutt und viele Steine liegen derzeit an der WHE-Baustelle an der Brücke am Böckenbusch herum.

NRW-Verkehrsminister Wüst besuchte WHE-Baustelle

Bahnüberführung wird digitaler und sicherer

Zwischen Steinen, Schutt und Kies war am Montagmittag (5.7.2021) viel los: NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) besuchte die Baustelle am Böckenbusch in Holsterhausen. Dort saniert die Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) dank finanzieller Förderung vom Land und vom Bund eine Brücke und digitalisiert die Stellwerks- und Sicherheitstechnik.

Anzeige: Spielwahnsinn 2024

Rund 700.000 Euro steuert das Land NRW zum Projekt bei, 900.000 Euro kommen vom Bund. „Im Verhältnis zum Nutzen ist das ein relativ kleiner Betrag. Daher ist das eines meiner liebsten Förderprogramme“, sagte Wüst beim Besuch vor Ort. „Durch die Nutzung der Brücke fahren viel weniger Lkw über die Straßen.“ Die WHE befördert jährlich etwas 3,5 Millionen Tonnen Waren und Güter auf ihrem Schienennetz und vermeidet so etwa 100.000 Lkw-Fahrten, durch die Sanierung der Brücke würden weitere zehntausende Fahrten vermieden werden.

Kleiner Ausflug auf eine Eisenbahn: NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Thomas Nückel, FDP-Landtagsabgeordneter (re.).

„Die Arbeiten liegen gut im Plan“, sagte Mirko Strauss, Geschäftsführer der WHE. Die Widerlager der Brücke aus dem Jahr 1981 wurden bereits verstärkt. Ebenso wurden die Gleise und Weichen erneuert.

Fertigstellung für Ende Oktober 2021 geplant

„Die Brücke wird außerdem 1,50 Meter breiter“, erläutert Philipp Stahl, der zuständige Bauleiter. „Wir haben im Mai, also vor rund sechs Wochen, angefangen. Als nächstes folgt die Betonierung des Überbaus und dann wird das nächste Gleis ersetzt. Dafür haben wir 104 Stunden Zeit.“ Die Fertigstellung ist für Ende Oktober 2021 geplant.

So sieht es unter der Brücke aus - für den Autoverkehr ist die Straße derzeit gesperrt.

„Das Stellwerk wird zudem digitaler, dort werden in Zukunft kaum noch Mitarbeiter sitzen, sondern fast alles über Maschinen gesteuert. Das alte Stellwerk wird abgerissen, dabei werden Seilzüge durch Glasfaserleitungen und analoge Technik durch moderne Steuerung ersetzt“, erläutert Strauss. „Damit sorgen wir für mehr Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz.“

Hendrik Wüst begrüßt das: „Wir wollen einen großen Beitrag dazu leisten, Deutschland zum Bahnland werden zu lassen. Vor allem im Güterverkehr gibt es aber noch sehr viel Luft nach oben“, sagt der NRW-Verkehrsminister und schließt an: „Ich bin dankbar, dass ich mir das hier ansehen durfte. Wir haben rund 100 solcher Baustellen mit insgesamt rund 25 Millionen Euro gefördert, daher könnte ich mir jede Woche so etwas ansehen. Weil wir in den vergangenen 30, 40 Jahren zu wenig getan haben für die Schienen, müssen wir nun noch viel tun, um nicht nur ein klimaneutrales Land zu werden, sondern auch weiterhin ein Industrieland zu bleiben.“

Das alte Stellwerk wird abgerissen, dafür aber sehr viel digitaler und moderner.

Stadtdirektor Hans Werner Klee freut sich über jeden Fördereuro, der nach Herne kommt: „Wir haben hier noch viel vor, um die Infrastruktur zu verbessern. Fest steht aber, wenn wir klimagerecht werden wollen, brauchen wir in einer finanzschwachen Stadt die Unterstützung von Land und Bund. Alleine geht es nicht.“ Außerdem erinnerte er an die kürzliche Förderung, die NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach Anfang Juni für die bessere Erfassung von Straßen überbrachte (halloherne berichtete).

Mirko Strauss bekräftigte, dass es das Ziel sein müsse, so viel Verkehr wie möglich von der Straße auf die Schiene zu holen: „Dafür benötigen wir aber den Ausbau der Infrastruktur.“

Förderung erst wieder möglich gemacht

Thomas Nückel, FDP-Landtagsabgeordneter aus Herne und als Vorsitzender des Verkehrsausschusses bestens mit Wüst vernetzt, merkte an, dass die Förderung erst durch ein neues Programm in NRW wieder möglich wurde: „Die Unterstützung der sogenannten Nichtbundeseigenen Bahnen waren in NRW abgeschafft, aber wir haben sie 2017 zurückgeholt. Unternehmen wie die WHE sind wichtig für die Logistik und profitieren nun davon“, sagte Nückel.

Anzeige: Glasfaser in Crange

Hendrik Wüst erhielt als kleines, aber schweres Geschenk von der WHE ein Stück einer Originalschiene aus dem Jahr 1975, seinem Geburtsjahr. Diese wurde hergestellt aus Kruppstahl. In seinem Büro wird die Schiene sicher einen schönen Platz finden.

Erhielt ein Stück Originalschiene aus dem Jahr 1975: NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, hier mit Mirko Strauss, Chef der WHE (li.).
| Autor: Marcel Gruteser
Stellenanzeigen: Jobs in Herne