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Die Agentur für Arbeit an der Markgrafenstraße meldet für Dezember 2023 9.026 Personen ohne Job - 182 mehr als im Vormonat.

9.026 Personen ohne Job, Quote liegt bei 11,1 Prozent

Arbeitslosenzahl im Dezember angestiegen

Die Arbeitslosenzahl ist in Herne zum Ende des Jahres 2023 angestiegen. So meldet die Agentur für Arbeit Bochum, die auch für Herne zuständig ist, am Mittwoch (3.1.2024) 9.026 Erwerbslose für Dezember 2023. Das sind 182 mehr als noch im Vormonat. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl sogar um 375 Personen an.

Die Arbeitslosenquote ist derweil zum Jahresausklang auf 11,1 Prozent gestiegen, ein Plus von 0,2 Prozent gegenüber November. Im Vergleich zu Dezember 2022 stieg sie um 0,3 Prozent an.

Die Arbeitsagentur schreibt dazu: „Die zweite Jahreshälfte auf dem Herner Arbeitsmarkt ist gekennzeichnet von einer unsteten Entwicklung. Reduzierte sich die Arbeitslosigkeit in dem einen Monat, stieg sie in dem anderen. Dies ist unüblich. Der klassische Verlauf nach der Sommerzeit ist ein kontinuierlicher Abbau der Arbeitslosigkeit bis zum Jahresende. Aktuell, im Berichtsmonat Dezember, verzeichnet die Agentur für Arbeit wieder einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Insbesondere Herner Männer sind betroffen. Mit ein Grund dafür: Ein nicht vor Ort ansässiges Bauunternehmen hat sein Personal freigesetzt. Das Gute: Viele Anschlussverträge sind bereits in der Verhandlung.“

Unstete Entwicklung seit der Sommerferien

Kommt es im Dezember üblicherweise noch einmal zu einem letzten Abbau der Arbeitslosigkeit auf dem Arbeitsmarkt, ist es in diesem Jahr ganz anders. Die seit dem Ende der Sommerferien unstete Entwicklung setzt sich auch im Dezember fort. Die Arbeitslosigkeit ist, anders als erwartet, zum Monatsende wieder gestiegen.

Erfreulicherweise verzeichnet die Arbeitsagentur schon viele Neu-Anstellungen, die jedoch erst im neuen Jahr wirksam werden. Dass sich die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zum Jahresstart gleich verbessert, ist dennoch nicht zu erwarten. In aller Regel ist sowohl der Januar als auch der Februar gekennzeichnet von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Viele auslaufende Jahresverträge und auch das Quartalsende machen sich dann deutlich bemerkbar. Darüber bleibt das Stellenbesetzungsverfahren erkennbar schwieriger. Es fehlt weiter an passgenauem Personal.

Stephanie Herrmann, die operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Bochum/Herne.

Stephanie Herrmann, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, verweist auf die gute Entwicklung trotz einer langanhaltenden schwierigen Situation: „Seit mehr als drei Jahren wirken sich Pandemie, Krieg, Materialengpässe und Inflation aus. Das spüren wir auf dem lokalen Arbeitsmarkt. Angesichts der herausfordernden Zeiten die wir erleben, sind wir zwar nicht zufrieden, aber es hätte auch deutlich schlimmer kommen können. Jetzt heißt es, 2024 gut zu stemmen.“

Umschulungen, Qualifizierungen und Co.

Weiter führt sie aus: „Insgesamt steht der Herner Arbeitsmarkt besser da als noch vor 10 Jahren. Unser Einsatz ist weiterhin stark gefragt. Sowohl der Handel, das Handwerk und auch die Pflege haben mit Personalnot zu kämpfen. Umschulungen, Qualifizierungen und auch das Rekrutieren von Personal aus dem Ausland wie auch die Integration von geflüchteten Menschen, die bei uns Zuflucht gesucht haben, stehen auf unserer Agenda. Darüber hinaus werden wir auch im neuen Jahr verstärkt mit Bewerbungs- und Einstellungsaktionen aufwarten und stehen mit einem gut ausgestatteten Werkzeugkasten unseren Kunden zur Seite.“

Bundesweit stieg die Arbeitslosenzahl um 31.000 Personen auf 2,637 Millionen. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies ein Plus von 183.000 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.

Mittwoch, 3. Januar 2024 | Quelle: Agentur für Arbeit