
Stundenlange Arbeiten mit zwei Schwerlastkränen
A43: 320-Tonnen-Kanalbrücke ausgehoben
Das war buchstäblich ein sehr schweres Stück Arbeit: Am Mittwoch (17.1.2024) wurde die Osthälfte der Brücke über dem Rhein-Herne-Kanal bei Herne durchgeschnitten und mit Spezialkränen aus ihrer Position gehoben und am Ufer abgelegt. Sie war immerhin ursprünglich 320 Tonnen schwer.
Gut Ding will bekanntlich Weile haben, daher dauerte die Aktion mit Vorbereitungen, schweißen und heben über fünf Stunden. Ein spezieller Schiffskran, der auf dem Kanal geparkt war, kam bereits am Montag (15.1.2024) an.

Um exakt 15:44 Uhr machte es gewaltig Rumms. Trotz bis dahin schon fast dreistündiger Wartezeit hatte keiner der Anwesenden, darunter Vertreter der Autobahn GmbH, der Heitkamp Unternehmensgruppe, weiteren Rückbaufirmen sowie mehreren Journalisten, die Kameras rechtzeitig eingeschaltet. Denn um diese Zeit war - nach gut anderthalb bis zwei Stunden, genannt waren ursprünglich mal zehn Minuten - der große Stahlträger durchtrennt und das größere, rund 150 Tonnen schwere Teil am Schiffskran, sackte um einige Meter ab - jedoch gesichert von den Seilen.
Autokran hebt den kleinen Brückenteil an
Das andere Teil, rund 70 Tonnen schwer, wurde per Autokran an Land gehoben - da die Autobahn GmbH zuvor schon zum Beispiel den Fahrbahnbelag und Leitplanken entfernt hatte, waren die Teile der 320-Tonnen-Brücke leichter geworden. „Wir hätten sonst die Brücke über die Autobahn ausschieben müssen. Dafür wären Verstärkungen notwendig gewesen, die Schifffahrt auf dem Kanal wäre deutlich eingeschränkt worden und wir hätten einige Monate länger gebraucht“, erläuterte Projektgruppenleiterin Carola Ziebs die Arbeit des „kleinen“ Krans.

Sie zeigte sich während der Arbeiten im halloherne-Gespräch sehr entspannt: „Ich bin nicht nervös, wir haben ein gutes Team. Alles wird Just-in-Time erledigt und die kriegen das hin.“ So war es dann letztendlich nach kleineren Problemchen und der längeren Wartezeit auch. Der einsetzende Schneefall änderte daran ebenfalls nichts mehr.
Mehrere Brücken werden gemeinsam gebaut
Nun wird die neue Brücke südlich der bisherigen Brücke vormontiert. Ohnehin haben die A43-Projektexperten hier noch einiges vor sich, denn die Brücke ist Teil des Emschertalbrückenzuges, eine von drei Brücken über Kanal, Emscher und zwei wichtige Bahnstrecken.

„Diese Brücken müssen aufgrund ihrer räumlichen Nähe gemeinsam gebaut werden“, so Ziebs. Gleichzeitig müssen die Arbeiten mit den Städten, der Bahn und dem Wasserschifffahrtsamt koordiniert werden – eine logistische Herausforderung.
Bis die Arbeiten fertig sind, müssen sich Autofahrer und Lkw-Fahrer noch gedulden. Ziebs möchte kein Jahr zur Fertigstellung nennen, nur so viel: „Wir wollen natürlich so schnell wie möglich fertig sein.“ Ein bis zwei Jahre dürfte es bis zur Fertigstellung der ersten Brücke aber bestimmt noch dauern, dann kann die Gewichtsschranke zumindest entfernt werden. Im Anschluss folgt der zweite Teil der Brücke, der wieder voraussichtlich weitere zwei bis drei Jahre, in Anspruch nehmen wird.
