Im Volkspark Eickel und Gysenberg, Kooperation mit Werkverein
Neue Hotels für Wildbienen aufgestellt
Eine neue Heimat für Wildbienen: Im Volkspark Eickel wurde ein neues Bienenhotel aufgestellt - ebenso im Gysenbergpark. Der Umweltausschuss hatte die Nisthilfen aus naturbelassenem Lärchenholz angeregt, anschließend erhielt die Verwaltung den Auftrag, das Aufstellen zu prüfen.
„Dem sind wir gerne nachgekommen“, erklärte Gudrun Kaltenborn von der Unteren Naturschutzbehörde im Fachbereich Stadtgrün. „Wir sind von kleinen Nisthilfen im Handel nicht begeistert, oft handelt es sich dabei um billige Ramschware, dazu zerstört falsches Holz die Flügel von Wildbienen. Daher schadet so etwas mehr, als dass es nutzt.“ So machte sich der Fachbereich auf die Suche und stieß eher zufällig auf die Gelsenkirchener Werkstätten für angepasste Arbeit.
QR-Codes folgen für Infos
Das sozialintegrativ tätige Unternehmen hat die Insektenhotels in der Produktpalette und fertigt sie selbst an. „Die Insektenhotels haben alles, was wir brauchen. Dazu werden QR-Codes angebracht, mit denen man Informationen über Wildbienen nachlesen kann - vor allem in einfacher Sprache, damit Eltern so ihren Kindern die Natur näherbringen können“, erläuterte Kaltenborn.
Angefertigt werden die Holzprodukte von Menschen mit Behinderungen. „Sie bringen sie dann mit ihren eigenen Fertigkeiten an. Das sind sinnvolle Möglichkeiten“, erläutert Christopher Scholz von den Gelsenkirchener Werkstätten bei der Vorstellung im Volkspark Eickel. Dabei werden die „Unterkünfte“ nicht im Ganzen produziert, sondern in mehreren kleinen Modulen und Teilen, um so später zusammengesetzt werden zu können.
Ähnlich sieht das Geschäftsführer Martin Pieper: „Das ist eine tolle Sache, dass die Werkstätten das so unterstützen können. Es bringt viele Vorteile für die Natur und es sind bei uns mehrere Bereiche in der Herstellung und Produktion involviert.“
Auch der Eickeler Bezirksbürgermeister Arnold Plickert zeigt sich zufrieden und glücklich mit der neuen Attraktion für Insekten: „Ich freue mich, dass Eickel als einer von zwei Pilotbereichen ausgewählt wurde. Das nächste ist auch schon für den Dorneburger Park geplant. Ich halte das für wichtig und für eine gute Umsetzung, um die Population zu schützen. Neben der Komponente des Naturschutzes dient es auch dem sozialen Zweck.“
Rund 560 verschiedene Arten
Die kleinen Röhrchen im Insektenhotel füllen die Wildbienen - von denen es rund 560 verschiedene Arten gibt - selbstständig mit ihren gelegten Eiern. Dazu gibt es an zwei Stellen ein Lehmgemisch.
Gudrun Kaltenborn erinnerte daran, dass die Verwaltung daran interessiert sei, mehr Grünflächen in der Stadt zu schaffen und auch Bürger weiterhin etwas für die Natur tun können - in dem sie zur Dachbegrünung beitragen (halloherne berichtete). Um einen Anreiz zu schaffen, wird dies mit 100 Euro gefördert. „Die ersten Bürger haben sich schon gemeldet, aber wir wollen weiterhin mehr davon überzeugen“, so die Mitarbeiterin der Unteren Naturschutzbehörde.