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Wenn die Maut-Box nicht piept . . .

Wenn die Maut-Box in einem Reisebus beim Einfahren in eine Autobahn beim Passieren einer Maut-Brücke kein Signal von sich gibt, kann es ziemlich teuer werden. Es sei denn, der Fahrer des Busses meldet sich bei der nächsten Erfassungsstelle, um die bis dahin zurückgelegte Strecke sofort zu erledigen. Im Fall eines aus Italien zurückkehrenden Busses von Grafs Reisen auf der Brenner-Autobahn von Verona nach Innsbruck passierte das im Frühsommer 2014 beim Passieren der ersten Mautbrücke in Österreich, als die sogenannte Go-Box an der Frontscheibe akustisch nicht reagierte.

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Der Fahrer, nach Darstellung seines Personalchefs Jubin im Dezember vor dem Arbeitsgericht ein erfahrener Mann am Steuer, hatte das auch gemerkt und an der nächsten Tankstelle um Hilfe gebeten, war dort aber an die nächste Mautstelle 25 km weiter verwiesen worden. Doch dort reagierte die Maut-Box, und der Fahrer setzte den Heimweg ohne Meldung fort. Die Strecke bis dahin hätte 5,37 Euro gekostet.

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Doch der Arm der Mautbehörde Asfina reicht weit, und so flatterte wenig später in Röhlinghausen ein Strafbefehl der Asfina über 244,80 Euro auf den Schreibtisch. Das mit dem unmissverständlichen Hinweis, bei Nichtzahlung andere Graf-Busse bei der Einreise abzuweisen bzw. auch mal einen Graf-Bus in Österreich "aufzubringen". Das Reiseunternehmen überwies sofort, stellte den Betrag aber dem Fahrer als "Schadenersatz wegen Schlechtleistung" in Rechnung (halloherne berichtete am 14. Dezember). Der betroffene Fahrer klagte vor dem Arbeitsgericht. Nach ergebnislosem Gütetermin sollte die Klage jetzt im Kammertermin verhandelt werden. Doch der Terminzettel von Richter Nierhoff blieb leer. Der Busfahrer hatte es sich überlegt und seine Klage zurückgenommen. (AZ 5 Ca 2846/14)

| Autor: Helge Kondring
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