Weißer Ring zieht Bilanz
Brigitte Grüning, Leiterin der Außenstelle Herne der Opferschutz-Organisation Weißer Ring, hat Bilanz für das Jahr 2015 gezogen. 128 Opfer von Straftaten wurden von den ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut. "Das liegt etwas über dem Niveau des Vorjahres (115)", sagte Grüning.
Das Spektrum reiche vom Handtaschenraub bis zum Mord. Brigitte Grüning sagte, dass fast 50 Prozent der Opfer unter häuslicher Gewalt, sexuellen Übergriffen auf Kinder und Frauen sowie Stalking litten. Neben den Neufällen würden auch viele Opfer aus den Vorjahren betreut. Dabei leisten die vier ehrenamtlichen Mitarbeiter Beistand und persönliche Betreuung, begleiten die Opfer zu Gerichtsterminen und geben Hilfestellung im Umgang mit Behörden und Institutionen. In 32 Fällen hat der Weiße Ring in Herne Opfer mit Beratungsschecks unterstützt.
Bei Bedürftigkeit und einer finanziellen Notlage als Folge einer Straftat hat der Weiße Ring in Herne mit rund 12.500 Euro geholfen. Vorbeugung ist ein wichtiger Teil der Arbeit des Weißen Rings. Mit Vorträgen zu Themen wie Enkeltrick, Trick- und Taschendiebstahl und das Verhalten an der Wohnungstür werden Senioren informiert. Für Schüler und Jugendliche gibt es Veranstaltungen zu den Themen Loverboys und Cybermobbing. Den Weg zum Weißen Ring finden die Opfer zum Beispiel durch die Polizei, Anwälte, die zentrale Opfernummer 116 006 oder über die Internetseite.
Zusammenstellung der Opferdaten für 2015:
Häusliche Gewalt 21, Sexualdelikte 34, davon Vergewaltigung 5, Sexueller Missbrauch 26, Sexuelle Nötigung 2, Exhibitionistische Handlung 1
Delikte gegen die körperliche Unversehrtheit 24, davon Körperverletzung 10, gefährliche Körperverletzung 10, körperliche Züchtigung 1, versuchte Tötung 1, Mord 1, Bedrohung 1
Sonstige Delikte 46, davon Raubüberfall 3, Raub 10, Diebstahl 9, Trickdiebstahl 2, Stalking 9, Wohnungseinbruch 7, räuberische Erpressung 1, Cybermobbing 1, Nötigung 1, Betrug 1, Mobbing 1, Sachbeschädigung 1.
