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Der Prototyp-Kehrwagen.

Prototyp-Kehrwagen für Entsorgung Herne

"Der neue Kehrwagen wurde vom Hersteller nach unseren Vorgaben gebaut", sagte Werner Hüttermann, Technischer Leiter der Entsorgung Herne. Die Kehrmaschine ist einer der vier neuen Wagen, die in 2015 angeschafft wurden. Rund 1 Million Euro haben die Neuanschaffungen gekostet, so Horst Tschöke, Vorstand der Entsorgung Herne. Das Glanzstück sei die Kehrmaschine, da sie nicht nur die neueste Abgasnorm (E6) erfülle, sondern auch auf die Bedürfnisse der Fahrer zugeschnitten sei, sagte Hüttermann.

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v.l. Werner Hüttemann, Horst Tschöke.

Die Entwicklung des Prototypen hat 2012 begonnen. "Auslöser war der Arbeitsunfall eines unserer Kollegen im Jahr 2011. Die Feuerwehr musste ihn nach dem Unfall aus dem Wagen herausschweißen", sagte Werner Hüttermann. Der Mitarbeiter war 18 Monate lang krank geschrieben und kam dann humpelnd wieder zur Arbeit. "Wir mussten uns etwas einfallen lassen, damit wir seinen Arbeitsplatz retten konnten", so Hüttermann. Das Problem sei gewesen, dass die alten Wagen alle ein Schaltgetriebe hatten. "Um ihm seine Arbeit zu erleichtern, haben wir uns entschlossen, einen Wagen mit Automatik-Getriebe entwickeln zu lassen."

Der Auftrag ging an die Schweizer Firma Bucher Municipal. Hier wurde sie entwickelt und gebaut. "Der städtische Fuhrpark arbeitet schon seit 50 Jahren mit den Schweizern zusammen. Das war natürlich ein Vorteil", so Hüttermann. Im Jahr 2012 war die Pilot-Maschine fertig, funktionierte aber nicht richtig, so Hüttermann.

Detailansicht der Kehrbürste.

Die Kehrgeschwindigkeit am Bordstein sei zu schnell gewesen. Eine neue Maschine wurde 2014 gebaut, auch sie scheiterte, weil das Getriebe nicht den Anforderungen entsprach. Auf einer Automobil-Messe hat Werner Hüttermann dann den Getriebehersteller Allison mit Bucher Municipal zusammengebracht. Das Ergebnis: Die neue Kehrmaschine fährt seit Anfang November über die Straßen der Stadt.

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Schriftzug Entsorgung Herne.

Der Prototyp hat die Entsorgung 212. 000 Euro gekostet. "An den Entwicklungskosten mussten wir uns nicht beteiligen. Da wir aber Ideen-Lieferant sind, haben wir das Vorkaufsrecht bekommen." Die Neuentwicklung wird im Sommer 2016 in Serie gehen. Im Mai wird der Wagen auf der Umweltmesse IFTA in München vorgestellt und kann dann auch von anderen Städten und Kommunen bestellt werden.

| Autor: Patrick Mammen
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