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Das Gemälde „Zeit zu gehen“ gab der Ausstellung mit dreißig Acrylgemälden von Eva Stotz den Titel.

Eva Stotz in der Galerie Kunstpunkt

'Zeit zu gehen'

Die fünf Kerzen auf dem Geburtstagskuchen sind offenbar gerade erst ausgepustet worden, denn sie qualmen mächtig auf dem Bild „Zeit zu gehen“, das einer Ausstellung mit Werken von Eva Stotz den Titel gegeben hat. Und entsprechend auch die Einladungskarte zur Vernissage ziert, die am Sonntag, 2. Juni 2024, um 11:30 Uhr in das Galerie Kunstpunkt des Herner Künstlerbundes an der Mont-Cenis-Straße 296 beginnt.

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Die Kerzen lassen bei weitem keine Rückschlüsse auf das Alter der in der österreichischen Stadt Linz geborenen und seit 1954 in Herne lebenden Künstlerin Eva Stotz zu. Die nach wie vor ihrer Heimatstadt, einem barocken Juwel an der Donau mit einem hochmodernen Museumsufer, verbunden ist. Zumal die Metropole Oberösterreichs vor einigen Jahren als Kulturhauptstadt Europas Schlagzeilen machte.

Da Linz zugleich mit Voest Alpine Standort eines der führenden Stahlproduzenten Europas ist mit einem gewaltig dimensionierten Hüttenwerk, das mit Kokerei, Hochofen, Stahlwerk, Warm- und Kaltwalzwerk sowie Verzinkung und Bandbeschichtung sämtliche Prozessstufen an einem Standort vereint, hat bei der in Innsbruck zur Medizinisch-Technischen Assistentin ausgebildeten Eva Stotz das Ruhrgebiet keinen Kulturschock ausgelöst.

Eva Stotz widmet sich auch dem klassischen Genre des Stilllebens, hier „Pflaumen“ und „Orangen“.

Im Gegenteil: Sie war 35 Jahre lang in ihrem Beruf am Marienhospital Herne tätig und hat nebenbei Zeit gefunden, Volkshochschul-Kurse bei Rüdiger Ricke zu belegen, der sie mit den künstlerischen Techniken der Malerei vertraut machte. Sämtliche der in den letzten beiden Jahren entstandenen dreißig Bilder, die jetzt im Kunstpunkt neben dem Sodinger Hochbunker ausgestellt sind, hat sie mit Acrylfarben auf Leinwand gemalt. Mit Ausnahme von sechzehn 20 x 20 Zentimeter – Kleinformaten auf Papier und Leinwand. Einige von ihnen sind zusätzlich mit Filzstift konturiert.

Eva Stotz versteht den Ausstellungstitel „Zeit zu gehen“ auch als Memento mori, als Mahnung, sich jederzeit seiner eigenen Sterblichkeit bewusst zu sein. Vor allem aber als Aufforderung, sich zu bewegen, geistig wie körperlich immer wieder neue Wege einzuschlagen, mutig auch eigene Meinungen und Überzeugungen auf den Prüfstand zu stellen. Einen Rat, den sie selbst zeitlebens befolgt hat, gerade auch was ihre nunmehr 50-jährige künstlerische Tätigkeit betrifft. So ließ sie sich von Hans Bauer, dem in Meißen ausgebildeten Europa-Preisträger, in die Kunst der Porzellanmalerei einführen im fränkischen Tröstau vor den Toren Bayreuths. Und lernte in Wien bei Pater Chrysosthomus die Ikonenmalerei nach traditioneller russisch-orthodoxer Art.

Das zweiteilige Bild „Tod der Giganten“ beklagt das stete Abschmelzen der Alpengletscher auch in der österreichischen Heimat der Künstlerin.

Im Kunstpunkt sind von Eva Stotz sowohl gegenständliche als auch abstrakte Bilder zu sehen. Geradezu klassische Stillleben mit Pflaumen und Orangen stehen neben einem offenbar gerade auf dem Markt erworbenen, die ganze Leinwand füllenden Kohlkopf. Aber was Blumen sein könnten im „Flieht, ihr Träume“ genannten Bild, stellt sich als subjektive Interpretation des Betrachters heraus. Während das zweiteilige Werk „Tod der Giganten“ das dem Klimawandel geschuldete stete Abschmelzen der Gletscher beklagt.

Zur Vernissage am 2. Juni 2024 spricht der Wanne-Eickeler Künstler- und Künstlerbund-Kollege Hans-Jürgen Jaworski einführende Worte, während der Herner Noel Wilson mit Gesang und Gitarre für den musikalischen Rahmen sorgt. Die Ausstellung „Zeit zu gehen“ läuft anschließend noch bis einschließlich 30. Juni 2024 in der Galerie Kunstpunkt des Herner Künstlerbundes an der Mont-Cenis-Straße. Sie ist ab 3. Juni 2024 jeweils mittwochs und sonntags zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Vergangene Termine (1) anzeigen...
  • Sonntag, 2. Juni 2024, um 11:30 Uhr
Vergangene Termine (7) anzeigen...
  • Mittwoch, 5. Juni 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Sonntag, 9. Juni, um 15 Uhr bis Mittwoch, 12. Juni 2024, um 18 Uhr
  • Sonntag, 16. Juni 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Mittwoch, 19. Juni 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Sonntag, 23. Juni 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Mittwoch, 26. Juni 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Sonntag, 30. Juni 2024, von 15 bis 18 Uhr
Donnerstag, 30. Mai 2024 | Autor: Pitt Herrmann
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