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Der sehr marode Wohnkomplex an der Emscherstraße wird endlich saniert. Die Firma Goldbeck Technical Solutions stellte am Donnerstag (1.2.2024) die Veränderungen vor.

Generalunternehmer stellt die Veränderungen vom Umbau vor

Wohnblock an der Emscherstraße wird saniert

Es tut sich endlich etwas an der Emscherstraße: Der dortige Wohnblock wird nun saniert. Lange Zeit galt und gilt der Zustand des Wohnkomplexes als desolat. Kaputte Heizungen, Schimmel, Brandschäden, Vandalismus: Die Liste an Mängeln ließe sich beliebig weiterführen. Schuld daran waren die ehemaligen Eigentümer Altro Mondo und Belvona. Doch nachdem der Immobilienfonds Brookfield die Siedlung übernommen hat, kam für die 224 Wohneinheiten mit insgesamt rund 13.000 Quadratmetern ein Sanierungsplan auf.

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Den wird die Firma Goldbeck Technical-Solutions übernehmen, die zum gleichnamigen Mutterkonzern gehört. Geschäftsführer Patrick Möller stellte am Donnerstag (1.2.2024) den Sanierungsplan bei einem Pressegespräch vor. „Wir machen das öfter, das ist unser Kerngeschäft. Dennoch hat das Gesamtpaket hier schockiert. In der Ballung ist es uns bislang noch nicht untergekommen“, schildert er seine Eindrücke von den Besichtigungen vor Ort.

Ende 2022 stellt Wohnungsaufsicht Unbewohnbarkeit fest

Geschockt von den Zuständen vor Ort waren auch immer wieder verschiedene Fachbereiche der Stadt, sowie Feuerwehr und Polizei. Etliche Einsätze hat es gegeben. Im Dezember 2022 gipfelte die Eskalation in einer Räumung, da die Wohnungsaufsicht eine Unbewohnbarkeit festgestellt hatte (halloherne berichtete).

Mit Stand von Donnerstag (1.2.2024) war die Einrüstung der Gebäude in vollem Gange.

Jahrelang war es der Verwaltung auch fast nie gelungen, Kontakt mit dem Eigentümer aufzunehmen. Verhängte Bußgelder brachten keine Wende, Auflagen wurden, wenn überhaupt, nur notdürftig erfüllt oder umgesetzt. Bereits im zweiten Halbjahr 2019 vermeldete die Stadt mehrmals Kontrollen und eine Unbewohnbarkeit (halloherne berichtete und berichtete).

'Neues Kapitel' für die Wohnsiedlung

Weil nun aber alles besser funktioniert, sind auch die städtischen Verantwortlichen happy. „Die Zusammenarbeit von mehreren Dezernaten hat sich nun ausgezahlt“, urteilt Sozialdezernentin Stephanie Jordan. Stadtdirektor Dr. Hans Werner Klee spricht von sehr renommierten Partnern, die ein klares Ziel und einen klaren Zeitrahmen hätten. Ordnungsdezernent Dr. Frank Burbulla sieht ein „neues Kapitel“ in der langen Geschichte der Wohnsiedlung, man sei nun einen „riesen Schritt“ weiter.

Dieses neue Kapitel hatte für den Sanierer aber zuerst einige Überraschungen parat: Sehr viel Sperrmüll stand in den Wohnungen noch rum, Türen waren eingetreten, Asbest und PAK-Chemikalien sind vorhanden, unzählige Wasser- und Brandschäden wurden gefunden, Kupferrohre geklaut. „Daher steht zuerst eine Entkernung der Gebäude an“, beschreibt Möller. Elf Stück sind es insgesamt, die Hausnummern 76 und 78 gehören aber nicht zum Sanierungsplan. Dort wohnen in sieben Wohnungen noch 15 Personen, die Gebäude seien noch in Ordnung.

Alles neu: Elektrik, Heizung, Böden, Badezimmer und mehr

Entstehen sollen neue helle Räume mit neuer Elektrik, neuen Badezimmern, neuen Heizungen, neuen Böden und auch die Balkone werden ausgebessert. Ebenso gibt es ausgebesserte Treppenhäuser, die Aufzüge werden wieder nutzbar sein und die Brandschutzmängel werden beseitigt. Lediglich die Fassade wird zum großen Teil gleich bleiben. Die Außenanlagen werden aufgefrischt, die Spielgeräte für Kinder erneuert.

Die Balkone werden ebenfalls aufgefrischt, die größten Sanierungen werden aber innerhalb der Wohnungen und in den Gebäuden geschehen.

Ab Juni 2024 sollen die ersten 24 Wohnungen bezugsfertig sein, bis Ende 2024 sollen es über 100 sein. Die komplette Fertigstellung ist für Sommer 2025 anvisiert. Über die Sanierungskosten macht Möller keine Angaben, es dürfte aber ein zweistelliger Millionenbetrag dafür anfallen. Ebenso wenig kann er zu den Quadratmeterpreisen für neue Mieter sagen.

Andere Kommunen beobachten die Sanierung

Die Stadt hofft derweil, dass neuer und attraktiver Wohnraum geschaffen wird, der so dringend benötigt wird. Zudem würden, sagt Klee, andere Kommunen das Projekt begutachten, da Brookfield insgesamt über 6.000 Wohneinheiten übernommen hat, die dringend zu sanieren sind. „Dieses Projekt in Herne hat Strahlkraft. Da schauen viele drauf“, schildert der Immobiliendezernent.

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Vor allem werden auch die (ehemaligen und zukünftigen) Mieter auf den Fortschritt achten. Mit Stand von Donnerstag (1.2.2024) werden die Gebäude langsam eingerüstet, Arbeiter wuseln auf dem Gelände umher und entrümpeln weiter die Wohnungen.

| Autor: Marcel Gruteser
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