
"Wenn du denkst, der Flottmann geht unter"

Die Dauerausstellung "Flottmann. Eine Geschichte des Reviers" wurde am Donnerstagabend (15.1.2015) in den Flottmann-Hallen eröffnet. Unter anderem mit einer Welt-Uraufführung. Das Salonorchester Cantabile vertonte den Flottmann-Stimmungswalzer, dessen Text Heinrich Flottmann 1920 geschrieben hat: "Wenn du denkst, der Flottmann geht unter . . ." - natürlich nach der Melodie "Wenn du denkst, der Mond geht unter . . . ". Eben: Der geht nicht unter. Im Gegensatz zu Flottmann.

Rund 100 Besucher erlebten einen kurzweiligen und sehr informativen Abend, moderiert von Dr. Uta C. Schmidt von der Universität Duisburg. Dabei spielte das nationalsozialistische Engagement der Familie Flottmann im dritten Reich eine zentrale Rolle. Nicht nur in der Ansprache von Oberbürgermeister Horst Schiereck. Die Frage, ob Otto Heinrich Flottmann ein Mitläufer oder Überzeugungstäter war, beantwortete Ausstellungs-Macher Ralf Piorr mit einem Tondokument. Darin lobt NSDAP-Kreisleiter Nieper eben jenen Flottmann derart über den braunen Klee, dass jegliche Beifang-Legenden verstummen (müssen). Dieses und andere Tondokumente sind Bestandteil der Dauerausstellung.

In einem Podiumsgespräch beleuchteten Ralf Piorr, Dr. Michael Farrenkopf vom Bergbaumuseum, Prof. Dr. Stefan Goch vom Institut für Stadtgeschichte in Gelsenkirchen, und Hubert Emmerich, Hernes Ex-Kulturamtsleiter und Sohn eines Flottmann-Mitarbeiters, viele Schlaglichter rund um die Flottmann-Werke und die Familie Flottmann. Und dann hob sich der Vorhang zur Ausstellung, die keinen besseren Platz als in den Flottmann-Hallen finden konnte.
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