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Der Umschlag der Neuauflage zeigt Gustav von Bohlen und Halbach mit August Thyssen (links) am 26. Juni 1918 in der Gussstahlfabrik der Firma Krupp in Essen.

Ruhrgebiets-Roman von Erik Reger

'Union der festen Hand'

„Wie kein anderer Roman der Zeit veranschaulicht 'Union der festen Hand‘, wie sich Industriemagnate und Nationalsozialisten aufeinander zubewegen“: Der langjährige NRW-Kulturkorrespondent der „Frankfurter Allgemeinen“, Andreas Rossmann, stellt den gerade neu aufgelegten Ruhrgebiets-Roman „Union der festen Hand“ von Erik Reger in zwei Lesungen vor.

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Der langjährige Düsseldorfer FAZ-Kulturkorrespondent Andreas Rossmann stellt „Union der festen Hand“ mit zwei Lesungen vor.

1918, der Erste Weltkrieg steht vor dem Ende, gewaltige Umbrüche zeichnen sich für das Ruhrgebiet und die Menschen dort ab. Sie arbeiten für die Berg- und Stahlwerke, kämpfen gegen schlechte Löhne und Ausbeutung. Als der Kaiser kommt, um sie in ihren Anstrengungen für den Krieg zu bestärken, versucht man die Unruhestifter von ihm fernzuhalten. Doch der hohe Besuch geht gründlich schief, und bald geschieht ein Mord. Für den darin verstrickten Gewerkschafter Adam Griguszies bricht ein wechselvolles Jahrzehnt an: Die Auseinandersetzungen zwischen Arbeitern, Angestellten und einem Geheimbund der Unternehmer, der Union der festen Hand, ebnen den Weg für den Nationalsozialismus…

Der 640-seitige, in fünf Bücher und zwanzig Kapitel aufgeteilte Industrieroman „Union der festen Hand“ ist ein bedeutendes Werk der Neuen Sachlichkeit und eines der wenigen literarischen Porträts des Ruhrgebiets. Zugleich ist es, zumindest für den zeitgenössischen Leser, ein großer Schlüsselroman über eine der bekanntesten Industriellendynastien Deutschlands, mit kritischem Witz verfasst von einem intimen Kenner des zynischen Machtgefüges rund um Kohle und Stahl, der erschreckend heutig ist. Was sich in der mit einem Nachwort von Andreas Rossmann versehenen Neuausgabe offenbart, die jetzt im Verlag Schöffling (Frankfurt/Main) erschienen und im Buchhandel für 32 Euro erhältlich ist (ISBN 978-3-89561-249-7).

Erik Reger, geboren als Hermann Dannenberg

Erik Regers Ruhrgebiets-Roman „Union der festen Hand“ ist neu aufgelegt worden.

Erik Reger wird als Hermann Dannenberger 1893 in Bendorf am Rhein geboren. Der Sohn einer Bergmannsfamilie ist von 1920 bis 1927 Pressereferent bei der Friedrich Krupp AG in Essen und anschließend unter Pseudonym freier Schriftsteller. Für „Union der festen Hand“ (1931) wird er mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet, der Roman wird von den Nazis verboten. Reger verfasst Romane und Erzählungen sowie ein Kriegstagebuch. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird er Lizenzträger, Mitherausgeber und Chefredakteur des Berliner Tagesspiegel. Er stirbt 1954 in Wien.

„Union der festen Hand“ ist 1978 von Claus Peter Witt für das ZDF als Zweiteiler verfilmt worden mit Dieter Laser und Eva Mattes als Adam und Paula Griguszies. Andreas Rossmann stellt das heute eher als historischer Roman wahrgenommene Mammutwerk, das die Zeitspanne von 1918 bis 1928 beleuchtet, in zwei Lesungen vor. Die erste findet im Rahmen der Literaturtage Recklinghausen am Freitag, 30. September 2022, um 19 Uhr im Institut für Stadtgeschichte an der Hohenzollernstraße 12 in 45659 Recklinghausen statt, Karten kosten 10 (ermäßigt 5,65) Euro.

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Die Essener Buchhandlung Proust und die „Schreibheft“-Redaktion laden zur zweiten Lesung mit Andreas Rossmann am Dienstag, 11. Oktober 2022, um 19:30 Uhr in den LeseRaum in der Akazienallee 8-10 in 45127 Essen ein, Karten kosten 10 (ermäßigt 7) Euro und sind vorab in der Buchhandlung Proust erhältlich.

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  • Dienstag, 11. Oktober 2022, um 19:30 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann